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M A S H 02 - in der Heimat

M A S H 02 - in der Heimat

Titel: M A S H 02 - in der Heimat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Hooker
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auch genauest über Hawkeye, seine Ausbildung, seine Freunde und seine Familie unterrichtet. Flocki wußte, daß Hawkeye binnen kurzem der beste Chirurg von Spruce Harbor sein würde, aber er ließ mehrere Monate verstreichen.
    Fünf Monate, nachdem Hawk eine Ordination in Spruce Harbor begonnen hatte, sagte Dr. Moore an einem Dezembermorgen aber doch zu Dr. Pierce: »Sagen Sie, Boy, machen Sie Hausbesuche?«
    »Ich verweigere sie nicht, aber bis auf Händeschütteln und Mitessen, wenn er besonderes Glück hat, kann ein Brustkorbschneider nicht viel in Privathäusern tun.«
    Flocki sah ihn forschend an. »Haben Sie heute vormittag etwas zu tun, Boy?«
    »Nein.«
    »Wollen Sie mit mir zum Bumskogel fahren und sich einen Finch–Brown angucken?«
    »Wo liegt der Bumskogel und was ist ein Finch–Brown?«
    »Boy, Sie mögen eine erstklassige Schulung genossen haben, aber Sie müssen noch viel lernen. Kommen Sie mit!«
    Sie stiegen in Flockis vierjährigen zerbeulten Kombi, und Flocki begann zu reden. »So«, sagte er. »Und jetzt will ich Sie mal über den Bumskogel aufklären. Der Bumskogel liegt zehn Meilen nördlich von Spruce Harbor, etwa eine Meile hinter der Bumssiedlung, mit Blick auf den Bumsteich. Das Gebiet ist kaum besiedelt und wird ausschießlich von einer der ältesten Familien Maines bewohnt, nämlich den Finch–Browns. Seit fünfunddreißig Jahren habe ich die Ehre, der Hausarzt der Finch–Browns zu sein.«
    »Warum sprechen Sie von Bumskogel, Bumsteich und Bumssiedlung?« fragte Hawk.
    »Weil die trefflichen Finch–Browns morgens, mittags und abends nichts als bumsen, essen und trinken. Zum Bumsen haben sie allerdings mehr als zu essen. Außerdem ist es ihnen auch lieber. Sie mögen das für verkehrt ansehen, aber es gibt in ganz Maine keine Gemeinde mit weniger Problemen. Vielleicht sollte die übrige Welt die Finch–Browns einmal ganz genau studieren und sich an ihrem Vorbild orientieren; aber ich bezweifle, daß sie es tun wird.«
    »Welche Probleme haben sie denn?«
    »Im allgemeinen nur drei: Armut, Schwachsinn und Geschlechtskrankheiten.«
    Wenn Flocki erzählte, sah er seinen Zuhörer an, und Hawkeye hatte Bedenken, was das Autofahren betraf. Trotzdem stellte er ihm noch eine Frage: »Und wieso sind Sie ihr Arzt geworden?«
    »Das will ich Ihnen ja eben erzählen. Die Sache liegt mehr als dreißig Jahre zurück, als ich hier eben erst zu praktizieren begonnen hatte. Ich mußte in Fortins Bestattungsinstitut in der Front Street gehen. Mein alter Freund Johnny Fortin führt es übrigens noch heute. Ich hatte dort einen Totenschein auszustellen. Johnny hatte eben zu tun, und da ich ihn nicht aufhalten wollte, sah ich mich bei ihm um. Hinten im Laden stand ein Sarg. Ich öffnete ihn.«
    Flocki drehte sich zu Hawkeye herum, ohne auf einen mit Baumstämmen beladenen Lastwagen zu achten, und fragte: »Was glauben Sie, war in dem Sarg?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich will’s Ihnen sagen: eine Bisamratte.«
    Noch ehe Dr. Pierce darauf reagieren konnte, fuhr Dr. Moore wieder weiter, wobei er mit knapper Not einem großen Öltankwagen auswich. »Wissen Sie, was der Bisam anhatte?«
    »Nein.«
    »Einen Frack. Haben Sie schon mal einen Bisam im Frack gesehen?«
    »Nein«
    »Eben. Ich auch nicht.«
    »Und was taten Sie dann?«
    »Hetzen Sie mich nicht, Sie werden es schon erfahren. Zuerst muß ich an diesem Sauschneepflug vorbei.«
    Er überholte den Pflug in einer unübersichtlichen Kurve und drängte dabei einen Lastwagen in eine Schneewächte.
    »Also, ich ging wieder in den Laden raus und sagte zu Johnny: ›Was für ein Geschäft führst du eigentlich, Johnny? Was treibst du mit einer Bisamratte im Frack, die dort hinten im Sarg liegt?‹
    »Sei nicht so albern«, sagte Johnny. »Das ist keine Bisamratte, sondern einer der Finch–Browns, die am Ende der Welt leben, draußen beim Bumsteich.‹
    ›Soll das etwa ein Mensch gewesen sein?‹ fragte ich ihn.
    ›Da möchte ich mich nicht festlegen, aber jedenfalls war er ein Finch–Brown.‹
    ›Na gut‹, sagte ich, ›gehört habe ich ja schon viel von denen, aber wo nimmt der Kerl einen Frack her?‹ Und da sagt mir Johnny, daß es nur das Vorderteil eines Frackes war, den er ihm aufgeklebt hat. Haben Sie schon so was gehört?«
    »Nein«, würgte Hawkeye hervor, weil Flocki schon wieder vor die nächste Holzfuhre trudelte.
    »Aber wie wurden Sie ihr Arzt?« fragte er noch einmal, nachdem der Lastwagen haarscharf an ihnen vorbeigerüttelt war.
    »Das

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