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Mandys Verlangen

Mandys Verlangen

Titel: Mandys Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelie C.
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abwenden.«
    Dem armen Clemens waren sozusagen Hände und Füße gebunden gewesen.
    »Das alles hat mir wirklich sehr, sehr leidgetan«, beteuerte er und schaffte es, dabei so bedauernd dreinzuschauen, dass Tammy zum zweiten Mal nahe daran war, ihm zu glauben. »Aber ich mache es wieder gut, Baby«, redete er weiter auf sie ein. »Du musst dich nur noch ein bisschen gedulden, dann hole ich dich aus dem Laden raus, wo du arbeitest.«
    »Ach, ja?« Tammy beugte sich interessiert vor. »Und was hast du vor?«
    Clemens lächelte selbstzufrieden.
    »Ich stehe kurz davor, eine Praxis zu kaufen.« Beifall heischend sah er Tammy an, die nach ihrem Glas griff und trank. »Und dann wirst du für mich arbeiten. Du wirst an der Rezeption sitzen, meine Patienten empfangen, Termine machen und das restliche Personal beaufsichtigen. Na, ist das ein Angebot?«
    Tammy hob die Brauen. Na klar war das ein Angebot! Aber die Frage war, ob sie Clemens trauen durfte. Ihr Verstand schrie Nein! , ihr Gefühl sagte Ja , weil die Aussicht einfach zu schön war, endlich aus diesem Fast-Food-Laden herauszukommen, wieder anständiges Geld zu verdienen und abends nicht mehr nach altem Fett zu stinken. Aber Clemens hatte sie schon einmal übel verraten. Woher sollte sie wissen, dass er es nicht ein zweites Mal tun würde?
    Dann fiel ihr ein, wie sie ihn testen konnte. Von seiner Antwort hing ab, ob sie Clemens noch eine Chance geben oder endlich ihren Racheplan ausführen würde, an dem sie seit dem Tag ihrer Entlassung feilte.
    Allein dieser Plan hatte Tammy in der Folgezeit geholfen, jeden Morgen aufzustehen und in diese Frittenbude zu gehen, die sie abgrundtief hasste. Und ihre Rachefantasien hatten auch geholfen, die frechen Sprüche der Teenies dort zu ertragen, ebenso wie die plumpe Anmache der Arbeiter, die zum Mittagessen ins Peppers kamen, oder die Beschwerden der Rentner hinzunehmen, die immer etwas fanden, an dem sie herumnörgeln konnten.
    Tammys Leben war seit ihrer Entlassung eine ständige Aneinanderreihung von Niederlagen gewesen, aber sie war davon überzeugt, dass sich das Blatt ab sofort wieder ändern würde. Egal, wie Clemens reagierte, mit diesem Treffen würde ihre Pechsträhne beendet sein.
    Langsam stellte sie ihr Glas auf den Tisch zurück, richtete sich auf und maß Clemens mit einem langen, nachdenklichen Blick.
    »Ich habe noch eine Frage, und ich möchte, dass du sie ehrlich beantwortest«, sagte sie eindringlich. »Es kommt nicht in erster Linie darauf an, ob du ja oder nein sagst. Ich will nur, dass du ehrlich bist, Clemens. Ich kann dir sonst nicht mehr vertrauen.«
    Clemens jubelte innerlich. Er fühlte sich am Ziel seiner Wünsche. Bald, vielleicht schon heute, konnte er wieder sein Gesicht zwischen diese herrlichen Brüste stecken, die beinahe aus dem dünnen Oberteil sprangen, und den köstlichen Duft von Tammys Haut einatmen. Allein die Vorstellung erweckte seinen Johnny zum Leben. Dieser richtete sich auf und drückte schmerzhaft gegen den engen Stoff der Hose.
    »Okay, du kannst mich alles fragen«, erlaubte Clemens schnell. »Ich schwöre, dass ich die Wahrheit sagen werde.«
    »Gut.« Tammy bemerkte seine wachsende Unruhe. »Wirst du mich heiraten?«
    Clemens schluckte, während sein Johnny enttäuscht zusammensackte. Einen Moment überlegte er, wie er antworten sollte. Er konnte Tammy natürlich das Blaue vom Himmel herunterlügen, aber eines nicht allzu fernen Tages musste sie die Wahrheit erfahren, und dann würde er dasselbe Problem haben, vor dem er jetzt stand. Clemens beschloss, es in diesem einen Fall tatsächlich mit der Wahrheit zu versuchen.
    »Hör zu, Babe«, begann er umständlich. »Ich bin wirklich verrückt nach dir. Die letzten Wochen ohne dich waren die Hölle. Aber heiraten?« Er sah sie eindringlich an, dann bewegte er den Kopf ganz langsam hin und her. »Nein, Darling, das ist unmöglich.« Clemens wartete auf eine Reaktion, aber Tammy blieb still sitzen und sah ihn an. »Das hat rein rationale Gründe«, fuhr Clemens eilig fort. Er griff nach seinem Glas, um den bitteren Geschmack wegzuspülen, den er plötzlich im Mund hatte. »Schau, meine Praxis wird direkt an der Street Mall liegen. Die Immobilienpreise dort sind zwar horrend, aber dafür verkehrt dort auch das richtige Publikum. Ich will schließlich Geld verdienen, Babe. Und das willst du sicherlich auch.«
    Er lächelte, um so um Tammys Verständnis zu werben.
    »Klar, die Mieten in Platter oder Five Points sind um einiges

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