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Meagan McKinney

Meagan McKinney

Titel: Meagan McKinney Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: VA1 - Der Gigant und die Lady
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Strang, und die Nadeln lagen im Schnee verstreut.
    »Ich habe
gewonnen«, flüsterte er und küßte sie wieder.
    Sie hatten
einen wundervollen Morgen verbracht. Im Saloon war noch keiner aufgestanden,
und sie konnten den Luxus eines Frühstücks zu zweit genießen. Christal hatte
Spiegeleier mit Salzfleisch gegessen und eine Kanne starken, schwarzen Kaffee
gemacht. Cain war derjenige gewesen, der einen Spaziergang vorgeschlagen
hatte. Die Sonne schien hell und warm, und der Schnee war nicht allzu tief –
sie konnte nicht nein sagen. So hatte sie sich Ivys Umhang von dem Haken in
der Küche genommen, und sie waren Hand in Hand losmarschiert. Bis Macaulay sie
mit einem Schneeball beworfen hatte.
    »Du
Mistkerl! Ich werde eine Stunde brauchen, um mein Haar zu trocknen«, schimpfte
sie mit ihm, als sie sich voneinander lösten. In spielerischer Rache raffte nun
auch sie neuen Schnee auf und zielte auf seinen Kopf. Doch seine Hand schoß vor
und hielt sie mitten in der Bewegung auf, ohne daß sein Stetson sich einen
Millimeter bewegte hätte.
    »Unerzogener
Südstaatler!« flüsterte sie, als er ihre Hand an die Seite zwang.
    »Das ist
ein Widerspruch in sich, Ma'am.« Er grinste und tippte sich an den Hut.
    Ein fataler
Fehler. Sie stieß ihm den Hut vom Kopf und zerbröselte den Schneeball mit ihrer
freien Hand in seinem Haar, wobei sie ihn auch noch ordentlich einrieb.
    Er schubste
sie zurück, und sie fielen wieder zu Boden. Der Schnee war kalt, aber weich.
Lachend kämpfte sie gegen seine Arme an. Doch dann gab es etwas in ihrer
Miene, daß ihn zu rühren schien. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände, und sein
Blick wurde durchdringend und ernst, als würde er etwas suchen.
    Ihr Lächeln
schwand.
    »Da ist das
Mädchen«, flüsterte er mit einem vestörten, aber seltsam aufgeregten
Gesichtausdruck.
    »Welches
Mädchen?« fragte sie, ohne zu wissen, wovon er sprach.
    »Das kleine
Mädchen auf dem Bild ... wenn du lachst, kann ich es sehen.«
    Ihre Blicke
begegneten sich. Ihr Herz erfüllte sich mit einem alten, vertrauten Schmerz.
Sie wünschte, daß er die Wahrheit sagte, aber es schien so unmöglich. Dieses
Mädchen war für immer fort. Langsam wandte sie sich ab, damit er nicht sah, wie
ihre Augen sich mit Heimweh und Qual füllten.
    Als wäre
plötzlich eine Wand zwischen ihnen errichtet worden, hob er sich schweigend
von ihr. Er stand auf, wie ein abgeworfener Rodeoreiter, steif, gebrochen und
besiegt, seine Chaps waren hautteng von der Nässe des Schnees. Er zog sie auf
die Füße, und sie trollten sich Arm in Arm zurück in Richtung Noble, wobei die
unausgesprochene Frage wie eine dunkle Gewitterwolke zwischen ihnen lastete.
    »Das is'
'ne Lüge! 'ne Lüge,
ganz bestimmt!«
    Als
Christal und Macaulay in den Saloon kamen, fanden sie Dixiana fast in Tränen aufgelöst.
    Wieder
schluchzte sie. »Das is' 'ne Lüge!«
    John
Jameson, ein vermögender Rancher, der außerhalb der Stadt lebte, stand
zwischen Dixi und Faulty. Er hatte rote Haare und trug einen schwarzen Anzug
mit einer scharlachroten Krawatte. Er warf Macaulay einen Blick zu und murmelte
dann: »Sie sind der Sheriff?«
    Cain
nickte.
    Jameson
zeigte auf Dixi. »Verhaften Sie sie, Sheriff. Sie hat mein ganzes Geld
gestohlen. Ich hatte es in einer grünen Seidenbörse. Gestern abend war es noch
da, jetzt ist alles fort.«
    Faulty
mischte sich ein. »Also, es gibt keinen Grund, Dixi einfach zu beschuldigen.
Sie stiehlt nicht, Sir, das weiß ich.«
    »Verhaften
Sie sie, Sheriff. Ich hatte dreihundert Dollar bei mir.«
    Macaulay
zog gemächlich seinen Mantel aus. »Wann haben Sie es zuletzt gesehen?«
    »Ich hatte
es noch im Schlafzimmer dieser Hure. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, daß
ich die Börse aus meiner Tasche nahm und neben das Bett gelegt hatte.«
    »Nein,
nein, das ham Se nich'. Ich hab' nie 'ne Börse gesehen!« Wieder begann Dixi zu
schluchzen. Das Rouge rann ihr die Wangen hinunter.
    »Hey, hey«,
flüsterte Christal und nahm ihre Hände in die ihren. Hilfesuchend sah sie
Macaulay an.
    Macaulay
sagte nichts.
    »Das
Dreckstück sollte dafür gehenkt werden, daß sie das Geld eines ehrbaren Mannes
stiehlt. Nichtsnutzige Hure!« spuckte Jameson aus.
    »Reden Sie
nicht so von ihr! Sie hat Ihr verdamm tes Geld nicht gestohlen!« Christal
hätte sich auf die Zunge beißen können. Aber Jamesons Worte waren zu hart
gewesen. Dixi so zu beschimpfen, war, als würde man ein hilfloses Kind treten.
    »Sie haben
keinerlei Beweis, daß sie Ihr Geld

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