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Meeres-Braut

Titel: Meeres-Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
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noch war.
    Doch der Strand selbst glühte hell, so daß es schien, als würde der Tag hier niemals enden. »Ich frage mich, wo wir wohl sein mögen?« sagte Gwenny.
    Da erblickte Che ein Schild. »Das ist die Erklärung«, sagte er und deutete darauf. Auf dem Schild stand das Wort TAGESSTRAND.
    Doch Jenny vergaß ihr Anliegen nicht. »Sammy…« fing sie an und wartete bange darauf, wohin er wohl laufen mochte.
    Der Kater machte ein paar Schritte nach Süden, dann blieb er stehen.
    Sie gesellten sich zu ihm. »Aber hier ist doch gar nichts!« sagte Gwenny.
    Tatsächlich war der Sand hell und kahl. Nicht einmal in der Nähe schien es irgend etwas zu geben. Und doch saß Sammy einfach da und leckte sich unbekümmert die Pfoten.
    »Vielleicht ist es ja unten?« schlug Gwenny vor. Doch der Sand war unberührt, und der Kater machte keine Anstalten zu graben.
    »Sammy, denk an den Weg«, befahl Jenny.
    Da erschien die geistige Karte der Katze. Die Linie führte geradewegs in die Höhe.
    Sie hoben den Blick. Dort oben war nichts zu erkennen außer einer ruhig dahin treibenden weißen Wolke.
    Und doch führte der Weg in diese Richtung.
    »Das Namenlose Schloß befindet sich nirgendwo auf der Halbinsel von Xanth«, sagte Che. »Wir sind davon ausgegangen, daß das bedeuten müßte, daß es seitlich davon liegt, beispielsweise im Meer. Aber es könnte genausogut über Xanth liegen.«
    »Wir müssen zu dieser Wolke dort«, sagte Gwenny.
    »Wie sollen wir das tun?«, fragte Che. »Ich glaube kaum, daß du sie mit deinem Stab erreichen kannst, und fliegen können wir nicht.«
    Jenny hatte eine gute Idee. »Vielleicht könnte Che ja fliegen…« fing sie an.
    »Wenn er nur vergißt, daß er es nicht kann«, beendete Gwenny den Satz. Sie holte ihre Flasche hervor.
    »Diese Logik ist falsch«, versetzte Che. »Ich bin einfach noch nicht groß genug, um…«
    Gwenny bespritzte ihn mit einem Tropfen Lethewasser. »Du kannst nicht fliegen«, sagte sie und bestimmte damit, was er vergessen sollte.
    »Das ist doch lächerlich«, protestierte der kleine Zentaur. »Ich kann es einfach nicht, weil meine Flügel noch nicht…« Überrascht geriet er ins Stocken. »Was kann ich nicht?«
    »Keine Ahnung«, behauptete Jenny. »Aber wir haben es eilig, also mach uns bitte sehr leicht, dann kannst du uns im Flug zu dieser Wolke dort oben befördern.«
    »Natürlich.« Er beschnippte die beiden und den Kater mit seinem Schweif, dann sich selbst. Sie faßten einander an den Händen, während Jenny ihren Sammy festhielt. Dann breitete Che die Flügel aus, die in den vergangenen beiden Jahren ganz hübsch gewachsen waren und Federn entwickelt hatten – weitaus mehr, als es bisher den Anschein gehabt hatte. Er schlug die Flügel, und da griffen die ersten Flugfedern nach der Luft.
    Sie hoben sich vom Sandstrand. Zuerst war alles noch ein wenig wacklig, weil es ja auch sein erster Flug war und er die anderen stützen mußte. Doch schon bald hatte er sich daran gewöhnt und konnte eine gezielte Spirale fliegen, der Wolke entgegen.
    Jenny blickte nach unten. Der Boden lag bereits beängstigend tief unter ihnen. Sie fühlte sich schrecklich unsicher. Aber sie biß die Zähne zusammen, schließlich war es ja ihre Idee gewesen.
    So blickte sie lieber in die Höhe und sah, wie sich der Wolkenboden näherte. Die Wolke sah ganz gewöhnlich aus. Und überhaupt – wie sollte dort oben wohl ein Schloß stehen? Schlösser schwebten doch nicht in der Luft!
    Aber Wolken taten es, und ein Schloß könnte auf einer Wolke ruhen, sofern nur die richtige Magie mit im Spiel war.
    Schwer keuchend erreichte Che den Wolkenrand. »Meine Flügel erlahmen«, keuchte er. Da versagte auch schon sein Flügelschlag. Sie begannen wieder zu sinken.
    Jenny streckte die Hand aus und packte den Wolkenrand. Er fühlte sich wie Baumwollfüllung an. Sie verhakte ihre drei Finger und den Daumen darin und zog alle, einschließlich Sammy, heran. Sie wußte, daß sie es nicht geschafft hätte, wenn sie einer mehr gewesen wären oder sie einen Finger weniger gehabt hätte. Nun bekam auch Gwenny die Wolke zu packen. Sie waren alle immer noch sehr leicht, so daß sie sich und Che heranziehen konnten, ohne in die Tiefe zu stürzen. Sie kletterten auf die Wolke und stellten den kleinen Zentaur dort auf die Hufe.
    »Danke«, sagte Che. »Meine Flügel waren vielleicht müde! Man könnte meinen, ich wäre noch nie geflogen!« Er legte den Kopf schräg. »Eigentlich…«
    »Die werden sich schon

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