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Mein Herz und deine Krone

Mein Herz und deine Krone

Titel: Mein Herz und deine Krone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARION LENNOX
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umwerfenden Brautkleid, dessen Korsage ihre verlockenden Brüste so perfekt zur Geltung brachte, dass ihm der Atem stockte. Kostbare alte Spitze schmiegte sich fast zärtlich um jede sanfte Rundung ihres grazilen und gleichzeitig herausfordernd weiblichen Körpers.
    Keine alberne Schleppe … Keine Taftschleifen …
    Er hatte es den königlichen Näherinnen wortwörtlich weitergegeben. Offenbar hatten sie verstanden, was damit gemeint war, und ganze Arbeit geleistet. Doch über all seine Fantasieflüge hinaus, die er seitdem unternommen hatte, war es ihnen gelungen, aus Holly eine wahre Märchenbraut zu machen. Cinderella auf ihrem ersten großen Ball. Schön genug, um jeden Mann aus Fleisch und Blut zu bezaubern.
    Wie eine echte Prinzessin stand sie hocherhobenen Hauptes im Eingang der Kapelle … dicht neben seinem Bruder.
    Sebastian, beeindruckend in seiner Regimentsuniform, in Schwarz, Purpur und Gold. Die Hochzeitszeremonie sollte dem Volk und der Welt demonstrieren, dass sich das Königshaus dieser Verbindung nicht schämte.
    Deshalb der Pomp … Glanz und Gloria!, dachte Andreas ziemlich despektierlich.
    Er war kein Freund derartiger Zurschaustellung von Überlegenheit und Exklusivität. Aber was ihm noch viel weniger gefiel, war der bewundernde Blick seines Bruders, und die Selbstverständlichkeit, mit der er sich neben seiner Braut in Positur stellte.
    Während die ersten Orgeltöne von der Empore her erklangen, schaute Sebastian kurz auf Hollys gesenkten Kopf hinab und dann in Richtung des ungeduldig wartenden Bräutigams.
    Wer hätte das gedacht, sagte sein Blick. Soll ich diese aufregende Schönheit tatsächlich meinem kleinen Bruder zuführen …?
    Andreas konnte nur mühsam an sich halten. Am liebsten wäre er auf der Stelle losgestürzt und hätte den Kronprinzen von Aristo mit einem gezielten Faustschlag zu Boden geschickt! Wenn Sebastian es auch nur wagen würde, Holly anzufassen!
    Aber genau das ist doch seine Aufgabe, du Idiot!, warnte ihn eine leise Stimme in seinem Hinterkopf. Anstelle ihres verstorbenen Vaters wird der zukünftige König von Aristo dir deine Braut zuführen. Beim besten Willen konnte Andreas sich nicht erklären, was plötzlich in ihn gefahren war.
    Er wusste nur eines …auf keinen Fall wollte er, dass Holly auch nur irgendetwas mit Sebastian zu tun hatte. Am besten mit niemandem aus der königlichen Familie!
    Dabei trug sie sogar eines der Familienschmuckstücke – eine kostbare antike Tiara. Andreas’ Blick flog zu seiner Mutter hinüber, und auf ihrem lächelnden Gesicht lag ein Ausdruck freundlicher Billigung. Wie damals bei Christina …
    Rasch wandte er sich wieder seiner Braut zu, und als er ihre panisch geweiteten Augen sah, wurde ihm klar, dass sie fast vor Angst verging.
    Die Hintergrundmusik wurde leiser. Die königlichen Hornbläser ließen ein langes Signal hören und dann erklangen die ersten Töne des traditionellen Hochzeitsmarsches. Die ganze Hochzeitsgesellschaft erhob sich von ihren Plätzen. Die Familie, politische und kirchliche Würdenträger, Abgeordnete des Volkes und weitere Ehrengäste, deren Anwesenheit als kluger Schachzug der königlichen Berater angesehen werden musste.
    Sebastian umfasste Hollys Hand, und Seite an Seite vollführten sie die ersten Schritte. Das Gesicht der Braut war ausdruckslos und leichenblass. Es wirkte fast so, als müsse Sebastian sie in Richtung des Altars schieben.
    Um sie herum erklang gedämpftes Murmeln.
    Andreas schluckte heftig. Seine erzwungene Braut … auf dem Weg zur Schlachtbank …
    „Halt!“, rief er laut, und die gesamte Kirchengemeinde keuchte erschrocken auf.
    Bevor ihm auch nur der leiseste Zweifel an seinem skandalösen Auftritt kommen konnte, eilte Andreas den Gang entlang auf seine Braut zu.
    „Lass sie los, Sebastian!“, zischte er seinem Bruder zu. Und als der protestieren wollte, maß Andreas ihn mit einem so mörderischen Blick, dass der Kronprinz den Mund wieder zuklappte und gehorchte.
    Inzwischen war auch der letzte Ton des Hochzeitsmarsches verebbt, und alle Anwesenden schienen den Atem anzuhalten.
    „Du siehst verängstigt aus“, sagte Andreas leise und umschloss Hollys zitternde Hände mit seinen.
    „Nein, ich …“
    „Lügnerin“, schalt er zärtlich.
    „Ich bin nur überwältigt.“
    „Das musst du nicht sein. Dies ist eine private Sache zwischen dir und mir, agapi mou . Und ich bin einfach nur Andreas, der Junge, den du einst geliebt hast.“
    Seltsamerweise war es ihm

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