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Mein Leben, die Liebe, und der ganze Rest

Mein Leben, die Liebe, und der ganze Rest

Titel: Mein Leben, die Liebe, und der ganze Rest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Hoßfeld
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mir mal eben zwischendurch, welche Einstellungen ich aktivieren muss, um Bluetooth benutzen zu können. Es ist total einfach, wenn man weiß, wie’s geht.
    „Danke.“
    „Gerne.“
    Was folgt, ist ein weiterer Kuss, der den zur Begrüßung um Längen toppt. Mit einer Hand schiebt Phillip mein Laptop zur Seite. Mau springt vom Bett. Anscheinend wird’s ihm zu eng. Kein Wunder, zwischen Phillip und mich passt keine Briefmarke mehr, geschweige denn ein gut genährter Kater.
    Phillips Haare sind noch feucht vom Duschen und riechen nach Zitronenshampoo. Yummy, lecker! Alles ist ganz warm und weich und zärtlich, und ich vergesse vollkommen, wo ich bin. In meinem Kinderzimmer nämlich. Auf meinem Bett. Unter demselben Dach wie meine Eltern. Und wie mein kleiner Bruder. Das wird mir schlagartig bewusst, als jemand an die Tür klopft.
    Phillip und ich fahren im Bruchteil einer Millisekunde auseinander, als hätte ein Blitz zwischen uns eingeschlagen.
    Jakob schiebt seinen Strubbelkopf durch den Türspalt und grinst.
    „Was ist?“, fahre ich ihn an. Man muss als große Schwester ja schon froh und dankbar sein, dass überhaupt angeklopft wird!
    „Mama will wissen, ob du mit uns Abendbrot essen willst“, sagt er zu Phillip, mich vollkommen ignorierend.
    „Nee, danke.“ Phillip zieht sein T-Shirt gerade und räuspert sich. „Ich muss gleich los.“
    „Okay.“ Jakob zuckt mit den Achseln und zieht die Tür hinter sich zu.
    Ich bin tausendpro sicher, dass er dahinter steht und lauscht, jederzeit bereit, wieder reinzuplatzen, falls es etwas Interessantes zu hören gibt. Leises, behagliches Schnurren beispielsweise. Nicht von Mau, sondern von Phillip und mir.
    „Musst du wirklich schon los?“ Meine Finger spielen mit einer blonden Phillip-Locke. Er nickt.
    „Mein Vater wartet mit dem Essen auf mich.“
    „Schaaade.“
    „Find ich auch.“
    Wir schauen uns an, aber der Zauber ist irgendwie verflogen.
    Ich bringe ihn bis zur Haustür. Von Jakob ist weit und breit nichts zu sehen. Meine Eltern sitzen im Wohnzimmer. Phillip und ich küssen uns zum Abschied.
    „Ich ruf dich an“, sagt er leise und setzt sich schon im Gehen den Helm auf.
    Ich warte, bis er seinen Roller gestartet hat. Dann winkt er mir noch einmal zu und rollt schließlich aus der Einfahrt.
    *
    Am Wochenende darauf sind Phillip und Paul mit ihrer Fußballmannschaft auf einem Pokalturnier. Leider spielt der gute Lukas nicht Fußball, sonst wäre er mitgefahren und Anna hätte vielleicht mal wieder Zeit für mich. Ich hätte wirklich große Lust, irgendwas mit ihr zu unternehmen. Wie in alten Zeiten, nur wir zwei. Kino, Stadtbummel, stundenlanges Quatschen bei Kakao und Keksen. Den halben Tag in gemütlichen T-Shirts und ausgeleierten Jogginghosen auf dem Bett liegen und eine DVD nach der anderen gucken. Kichern und lachen, albern bis zum Gehtnichtmehr. Unschlagbar und unzertrennlich. Wie beste Freundinnen. (An dieser Stelle bitte einen tiefen, abgrundtiefen Seufzer vorstellen!) Aber leider muss ich mich wohl daran gewöhnen, dass die guten alten Zeiten, in denen uns nichts und niemand trennen konnte, unwiderruflich vorbei sind.
    Als ich sie anrufe und frage, ob sie Lust auf eine ausgedehnte Shoppingtour hat, sagt sie mir, dass sie „total ausgebucht“ ist und „leider, leider“ überhaupt keine Zeit hat, „sorry“.
    Ich wünsche ihr und Lukas ein schönes Wochenende und lege auf.
    Und jetzt?
    Nicht, dass ihr einen falschen Eindruck bekommt. Es ist nicht so, dass ich mich nicht mit mir selbst beschäftigen könnte, weil ich total auf Phillip fixiert bin und ohne ihn komplett aufgeschmissen wäre, aber ein bisschen langweilig ist mir schon, so ganz alleine, das geb ich zu.
    Lena klappert mit ihren Müttern irgendwelche Bauernmärkte in der Umgebung ab, Billi ist auf Achse, und Dina geht nicht an ihr Handy. Und ich? Ich hocke allein zu Haus und habe das große Glückslos gezogen …
    Ich frage mich, was Frau Gisela im Goldigen Blättchen in solchen Fällen raten würde. Vermutlich „Gehen Sie raus und machen Sie sich einen schönen Tag! Verwöhnen Sie sich! Gönnen Sie sich etwas Besonderes. Sie haben es sich verdient“ oder so was in der Art.
    Recht hat sie, die Kummerkastentante. Wenn jemand etwas Besonderes und Schönes verdient hat, dann ja wohl ich!
    Mit plötzlichem Elan beschließe ich, mir einen richtig coolen Wellness-Tag zu gönnen – und zwar mit allem Drum und Dran! Frau Gisela wäre stolz auf mich.
    Ich packe meine Badesachen und

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