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Mein wildes rotes Herz

Mein wildes rotes Herz

Titel: Mein wildes rotes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Dorsey
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bleiben und sich die ganze Zeit um Indianer Sorgen machen müssen.« Anne, die gerade ihr jüngstes Kind stillte, sah auf.
    »Aber ich denke, die Engländer und die Cherokesen sind Verbündete.« Carolines Blick wanderte zu Raff.
    »Das sind sie auch ... zum größten Teil.« Anne legte das Baby an ihre andere Brust. »Aber man kann nie wissen.«
    »Außerdem«, setzte ihr Mann hinzu, »muss man sich nicht nur vor den Cherokesen hüten. Oben an der Grenze gibt es noch andere Indianer. Die Creeks und die Chickasaw.«
    »Ich nehme an, sie denken, dass es ihr Land war, ehe die Engländer gekommen sind.«
    »Nun fang nicht wieder damit an, Raff, du weißt, dass ich das nicht so gemeint habe.« Patrick stopfte sich eine Pfeife. »Ich habe nur deiner Freundin hier erzählt, wie die Dinge stehen.«
    »Das weiß ich zu schätzen, Mr. MacLaughlin.« Caroline begann damit, das dampfende Stew in Tonschalen zu löffeln.
    »Natürlich bin ich überzeugt, dass die Dinge eher schlechter als besser werden.«
    »Patrick.« Anne warf ihrem Ehemann einen bedeutungsvollen Blick zu.
    »Schon gut, Annie, ich sage ja gar nichts, was Raff hier nicht schon weiß. So wahr, wie wir hier sitzen, kann ich sagen, dass er an keinem der Überfälle beteiligt war.« Er beugte sich vor und benutzte einen Holzspan, um seine Pfeife anzustecken. Nach ein paar kräftigen Zügen fuhr er fort: »Es heißt, dass die Häuptlinge sagen, das Ganze sei ein Irrtum.« Er nahm die Pfeife aus dem Mund und deutete mit dem Mundstück auf Raff. »Aber es heißt auch, dass die Indianer mit den Skalps ums Feuer tanzen durften.«
    Raff war wütend, so wütend, dass er die Fäuste ballte. Doch er entgegnete nichts auf Patrick MacLaughlins Worte, und das Mahl ging friedlich zu Ende. Als sie am nächsten Tag eine Pause machten, um die Pferde an einem rasch dahinfließenden Strom zu tränken, fragte Caroline ihn nach dem vorherigen Abend.
    »Was hätte ich denn sagen sollen?«
    »Ich weiß es nicht.« Caroline pflückte ein paar Blätter von einem Ast. »Sind die Cherokesen denn mit den Skalps von Siedlern um das Feuer getanzt?«
    »Schon möglich.« Raff bückte sich und trank aus den Händen das kristallklare Wasser. Dann sah er auf und schüttelte den Kopf, als er ihr Gesicht sah. »Belastet das Ihre empfindsamen Nerven?«
    »Natürlich.« Caroline kam näher. »Finden Sie das denn nicht abstoßend?«
    Als er aufstand und vor ihr aufragte, wusste Caroline nicht, was er sagen würde. Einen Moment sah er sie nur an, dann ging er los, um die Pferde zu holen. »Skalps werden sowohl von den Siedlern als auch von den Indianern genommen. Das ist nicht so einseitig, wie es den Anschein hat.«
    »Dann klären Sie mich doch bitte über Ihre Seite auf«, bat Caroline, die wirklich dieses neue Land, das ihre Heimat werden sollte, verstehen wollte. Wie üblich brachte sein intensiver Blick sie aus dem Gleichgewicht.
    »Meine Seite«, wiederholte er. » Ich habe keine Seite. Oder vielleicht sollte man sagen, dass ich zwei Seiten habe.«
    »Nun legen Sie meine Worte doch nicht auf die Goldwaage.« Caroline trat zum Fluss und sah auf die andere Seite hinüber. Die Landschaft war hier nicht mehr flach, sondern erstreckte sich in sanften Hügeln bis zum Horizont.
    »Sie wollen immer saubere, klare Antworten, Euer Ladyschaft, möglichst solche, in denen der Indianer als Schurke dasteht.« Wolf warf ihr über die Schulter einen Blick zu. »Die kann ich Ihnen nicht geben.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, wollte ich nur die Quelle wissen, der all diese Unruhen entspringen. Rache für die Engländer will ich nicht.« Sie hob den Kopf und sah dem Flug eines Adlers nach. »Und ich wünschte, Sie würden aufhören, mich so zu nennen.«
    Er hob die Brauen, als er sie ansah. »Aber das ist es, was Sie sind, Lady Caroline Simmons, Tochter eines Earls, Angehörige des Adels.«
    Caroline hielt seinem Blick stand. Ihre Nasenlöcher bebten, als sie tief Luft holte, ohne auf seine ärgerlich zusammengespressten Lippen zu achten. »Hier ziehe ich es vor, mich als Caroline Simmons zu sehen.«
    »Schon bald Caroline MacQuaid.«
    »Ja ...« Ihre Stimme verebbte. »Schon bald Caroline MacQuaid.«
    Wolf holte tief Luft, um den Sturm, der in ihm tobte, zu beruhigen. »Ihnen ist sicher bewusst, dass diese Hochzeit nur stattfindet, weil Sie die Tochter eines Earls sind?« Sein Hengst tänzelte, und Wolf wich aus, um nicht von den Hufen getroffen zu werden. Dabei ließ er Caroline nicht aus den Augen.
    »Ich bin

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