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Microsoft Word - Eschbach, Andreas - Der letzte seiner Art.doc

Microsoft Word - Eschbach, Andreas - Der letzte seiner Art.doc

Titel: Microsoft Word - Eschbach, Andreas - Der letzte seiner Art.doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SF-Online
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Speisesaal, der das vorlaufige Hauptquartier der Untersuchungen bildete.
    Doch jemand verwickelte ihn in der Tür in ein Gespräch.
    Fetzen davon bekam ich mit: die kolossalen Zerstörungen in dem Zimmer seien völlig unerklärlich, konnten unmöglich das Werk eines Einzelnen sein und man müsse vermutlich nach einem Vorschlaghammer oder dergleichen suchen.
    Bridget neben mir zitterte unmerklich. Sie tat sichtlich, was sie konnte, um sich im Griff zu behalten, aber die Anspannung war unübersehbar. »Mrs Brennan wird das nicht gefallen«, meinte sie kopfschüttelnd »Überhaupt nicht wird ihr das
    gefallen.«
    Am liebsten hatte ich die Hand ausgestreckt und auf ihre gelegt, aber ich ließ es und sagte stattdessen, in beruhigendem Ton, wie ich hoffte »Ich glaube nicht, dass jemand Ihnen einen Vorwurf machen wird.«
    Ihr Kopf ruckte herum, und sie sah mich mit großen Augen in flirrendem Hellgrün an »Denken Sie?«
    »Was passiert ist, hat weder mit Ihnen noch mit dem Hotel das Geringste zu tun. Mister Itsumi war Anwalt. Wir wissen nicht, mit welchen Leuten er es zu tun hatte.«
    Sie nickte, schluckte, legte die Hand auf die Brust. »Der arme Mister Itsumi. So ein schrecklicher Tod Ich sollte mich nicht so anstellen, wirklich wahr.«
    Der Polizist, der uns die ganze Zeit vertröstet hatte, schien sich endlich ernsthaft mit uns beschäftigen zu wollen. Blieb nur noch ein untersetzter, hektischer Mann mit hochrotem Kopf, der neben ihm herlief und auf ihn einredete. »Löcher in der 100
    Decke, die nicht wie Einschusslöcher aussehen. Und die Tür hat es in Splitter zerlegt, keiner größer als eine Zeitung!«
    »Ja, ja, ich weiß«, sagte der grauhaarige Polizist und wedelte mit der Hand, als wolle er ihn verscheuchen. »Das sollen die aus Tralee untersuchen. Ein paar von denen kommen aus
    Nordirland, die haben in Sachen Zerstörung alles gesehen, was es gibt. Sorgen Sie einfach dafür, dass nichts verändert wird.«
    Während der andere mit verstört wirkendem
    Gesichtsausdruck abzog, holte der Grauhaarige einen Stuhl heran und einen Notizblock aus der Tasche und setzte sich zu uns, wobei er die Lehne des Stuhls vor die Brust nahm. »Tja«, seufzte er und schlug das Deckblatt seines Notizblocks um,
    »diesen Abend haben wir uns weiß Gott alle anders vorgestellt.
    Das ist ja eine unglaubliche Sauerei da oben.« Er fischte einen Kugelschreiber aus einer Jackentasche »Ich bin übrigens
    Sergeant Seamus Wright. Bis die Kollegen vom NBCI
    eintreffen, leite ich wohl oder übel die Untersuchungen.«
    Er notierte unsere Namen, Adressen und Telefonnummern
    und ermahnte uns, dass wir die Stadt bis zum vorläufigen Abschluss der Ermittlungen nicht verlassen durften. »Tja«, meinte er dann und blätterte auf eine neue Seite »Miss Keane, Sie können sich meine Frage sicher denken. Was ist hier
    passiert?«
    Bridget Keane erzählte genau das, was sie erlebt hatte. Dass wir einen Schuss gehört hatten und ich daraufhin hinaufgeeilt sei. Dass das Haus von mehreren Schlägen regelrecht
    erschüttert worden sei, aber sie konnte nicht mehr sagen, wie viele es waren. Und dass ich wenig später heruntergekommen sei und gesagt hätte, sie solle die Polizei rufen, Mister Itsumi sei ermordet worden.
    101
    »Haben Sie eine Idee, wie der Mörder ins Haus gelangt ist?«, wollte der Sergeant wissen. Bridget schüttelte den Kopf.
    »Konnte es einer der anderen Hotelgaste gewesen sein?«
    Ein Wortwechsel von der Eingangstür her, der rasch laut
    genug geworden war, um den allgemeinen Tumult zu
    übertönen, lenkte uns ab. »Ich wohne hier!«, rief jemand.
    »Zufällig wohne ich in diesem Hotel!« Ein Hotelgast, fuchtelnd und zeternd. »Was, zum Teufel, ist überhaupt los?«
    »Oje«, entfuhr es Bridget. »Entschuldigen Sie, darum muss ich mich kümmern.« Sie sprang auf und eilte zum Eingang, um sich des verstörten Gastes anzunehmen.
    Sergeant Wright sah ihr einen Moment gedankenverloren
    nach. »Sie macht sich ziemliche Sorgen, was?«
    Ich nickte.
    »Unnötig«, meinte er und konzentrierte sich wieder auf seine Notizen. »Prachtvolle Frau.« Er starrte eine Weile auf das Papier, um den Faden wiederzufinden. »Mister Fitzgerald, als Sie die Treppe hinaufgingen, was fanden Sie da vor?«
    Ich erzahlte ihm eine Version, die so nahe an der Wahrheit war, wie sie sein konnte, ohne meine eigene Beteiligung an dem Vorgefallenen zu erwähnen. Mit anderen Worten, eine
    Version, die mit der Wahrheit relativ wenig zu tun hatte. Doch Sergeant Wright sah

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