Mit der Liebe eines Highlanders
Vision zu berichten. »Mercedes könnte gefährdet sein. Deshalb bin ich jetzt bei ihr. Ich möchte, dass das verdammte Gold endlich gefunden wird. Danach möchte ich die Angelegenheit mit dem Park zwischen uns regeln.«
»So, dass deine Schlucht nicht entdeckt wird?«, vermutete Callum.
Morgan nickte. »Sie wird sich damit begnügen müssen, das Land nur zu besitzen und es nicht für Menschen zu öffnen.«
Callum versetzte Morgan einen kräftigen Schlag auf die Schulter. »Für einen uralten Mann kannst du zuweilen töricht jung sein, Vetter. Das Zusammenleben mit einer Frau, der ihr Traum genommen wurde, lässt nichts Friedliches erhoffen. Verdammt, es könnte sogar richtig gefährlich werden.«
»Tja …«, sagte Morgan, der auf dem Absatz kehrtmachte und auf Charlotte und Sadie zuging. Er hoffte sehr, dass Charlotte besser kochen konnte als ihre Tochter. In dem vielen Gepäck, das sie mitgeschleppt hatte, musste es doch Zutaten für ein Frühstück geben. »Du solltest deine langerprobte Weisheit lieber selbst anwenden«, sagte Morgan im Weggehen über die Schulter. »Du musst deine eigenen Frauenprobleme lösen. Glaub mir, die können mindestens ebenso schwierig werden wie meine.«
18. KAPITEL
E inen Mann zu haben bietet noch einen Vorteil, entschied Sadie später am Morgen. Er schleppte den Großteil der Ausrüstung.
Sadie ließ ihren ungewöhnlich leichten Rucksack von den Schultern gleiten und gedankenverloren auf den Boden fallen, während sie das alte Holzfällerlager studierte, das wie ein schlummerndes, von der Zeit vergessenes wildes Tier vor ihr lag. Das war es. Lager Nummer drei.
Der letzte Ort, den Jedediah Plum lebendig gesehen hatte.
Sadie konnte mit Leichtigkeit die Überreste eines Baus ausmachen, der das Küchenhaus gewesen sein musste. Das Dach war bis auf die Sparren verschwunden, im Inneren standen stattliche Pappeln, die ihre letzten Blätter wie gelbe, nicht schmelzende Schneeflocken abwarfen. Rechts vom Küchengebäude und im rechten Winkel dazu verrotteten keine zwanzig Fuß weiter zwei Arbeiterbaracken in den Waldboden hinein. Beide waren lang und schmal und niedrig. Die verrosteten Reste eines Ofenrohres ragten krumm zum Firstbalken des einen empor. Einige der gewaltigen Baumstämme, aus denen die Wände bestanden, hatten sich aus ihrer Verankerung gelöst und lagen, durch die Verwüstungen, die Zeit und Natur angerichtet hatten, zu Torfmull zerfallen, verstreut auf dem Boden um die Hütten. Aus dem sauren Torf sprossen junge Nadelbäumchen, die sich dem Sonnenlicht entgegenreckten, das durch die wenigen hohen Bäume einfiel, die den Äxten der Holzfäller entgangen waren.
Der Bau, der die Säge beherbergte, lag abseits, in gebührendem Abstand vom Wohn- und Essbereich, damit eine Schicht einigermaßen ruhig schlafen konnte, während die andere arbeitete.
Aus alten Zeitungen und Geschichtsbüchern wusste Sadie, dass Sägewerke meist in Zehn-Stunden-Schichten rund um die Uhr in Betrieb gewesen waren. Die zweistündigen Pausen galten der Wartung – Sägeblätter wurden ausgewechselt, Maschinenteile geölt, Rinden und andere Abfälle der vorangegangenen Schicht weggeschafft, um Platz zu schaffen.
Es war auch üblich, gefällte Bäume unbearbeitet über den gefrorenen Boden in die Stadt zu schleifen oder im Frühjahr einfach flussabwärts zu flößen. Diese Anlage hier war offenbar eine bewegliche Säge gewesen, was bedeutete, dass es sich um eine kleine, selbstständige Ansiedlung gehandelt hatte.
Sadie drehte sich langsam im Kreis und studierte die Anlage, immer wieder den Kopf schüttelnd, da sie den Anblick nicht fassen konnte, der sich ihr bot.
»Ich möchte wetten, dass im Betrieb meines Daddys etwas von diesem Holz verarbeitet wurde«, sagte Sadie und blickte Morgan endlich an. »Nur muss es Opa Quill gewesen sein, der ihn damals leitete.«
Morgan schüttelte den Kopf. »Wahrscheinlich war es dein Urgroßvater«, berichtigte er lächelnd. »Diese Anlage ist mindestens achtzig Jahre alt.«
Wieder blickte Sadie um sich. »Ich kann nicht glauben, dass dies wie eine Geisterstadt all die Jahre hier gelegen hat, ohne dass seine Lage dokumentiert wurde.«
Morgan zuckte mit den Schultern. »Warum hätte man das tun sollen? Man zog hierher, fällte die Bäume und zog weiter. Außer dem Holz gab es hier nichts, was die Leute zum Bleiben verlockt hätte. Und sobald das Holz weg war, verschwanden auch die Camps.«
Er drehte sie zu sich um. »Du kannst dich jetzt gebührend
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