Mörderische Lust: Erotischer Thriller (German Edition)
Hooligan-Kult war nicht uninteressant. Es wundert mich jedoch direkt, dass ich ihn einige Male hier gesehen habe und dass ein gescheiter Junge wie er, sich mit diesem schmierigen Antonio abgibt. Ich blicke rüber zur Theke, wo Antonio sich immer noch mit dieser Frau unterhält. Sie schaut in meine Richtung. Ich habe das seltsame Gefühl, dass sie über mich redet. Aber warum sollte sie? Kennen wir uns? Ich betrachte sie, wie sie dasteht. Sie trägt ein braunes feminines Kostüm, bestehend aus einem taillierten Blazer mit tiefem, abgerundetem Revers und silberfarbenem Knebelverschluss. Dazu einen Stiftrock mit hoch angeschnittenem Bund in italienischer Länge zum Knie. Die hautbraune Strumpfhose und die braunen Pumps mit flachen Absätzen runden das Bild ab. Das Kostüm ist recht apart aber nicht besonders spektakulär, sondern in der Art, wie viele Frauen es tragen, wenn sie in Büros arbeiten. Hier im Sportcenter wirkt die Frau mit ihrer adretten Kleidung deplatziert. Das schmale Gesicht ist recht hübsch, wie ihr ganzes schlanksportliches Erscheinungsbild. Sie ist nur sehr dezent geschminkt. Lediglich ein hellbrauner Lippenstift ziert ihre Lippen. Sie trägt einen Kurzhaarschnitt. Die Haare sind hellbraun mit blonden Strähnen getönt. Woher kenne ich sie nur?
„Sag mal, Tom, wer ist diese hübsche Frau? Ich meine, sie von irgendwoher zu kennen?“
„Ach die“, meint er und dreht den Kopf leicht, „sie ist eine Polizistin. Sie ermittelt in dem Mordfall mit dem Staatsanwalt, der hier trainiert hat. Ich weiß auch nicht, was sie genau will. Sie hat mir ihre Visitenkarte gegeben.“
Tom zeigt mir die Visitenkarte: „Kommissarin Petra Braun“. Da wird es mir sofort klar, woher ich die Frau kenne. Sie ist die Kollegin von David. Sie hat sich seit dem letzten Mal, als ich sie sah, stark verändert. Das muss im vergangenen Sommer gewesen sein. Die Haare und das Kostüm – erstaunlich, was ein paar Veränderungen ausmachen können.
Weiß David von ihren Ermittlungen? Was macht sie hier und heute? David arbeitet in der Regel in einer ganz normalen Fünftagewoche Tagesschicht. Klar, wenn etwas Dringendes ist, ist er schon am Wochenende oder abends unterwegs, aber irgendwelche Befragungen macht er nicht am Samstag. Seltsam!
„Anscheinend macht sich Toni wieder einmal wichtig, so, wie er mit ihr schwätzt.“
„Ach, Antonio. Ich habe dich schon das eine oder andere Mal mit ihm gesehen. Seid ihr befreundet?“
„Mit Toni, dem Wichser? Er hat doch nur Scheiße im Kopf! Sorry für die Ausdrucksweise, Frau Fenske.“ Ich lache kurz.
„Ist schon okay. Wir sind hier nicht in der Schule. Stell dir vor, ich habe den Begriff Wichser schon mal gehört. Und das bleibt jetzt mal unter uns: Vielleicht habe ich ihn auch schon selbst verwendet.“
Ich grinse und Tom lacht leise.
„Wissen Sie, Frau Fenske, das mag ich an Ihnen. Ihren Sinn für Humor. Auch wenn Sie bei der Notenverteilungstreng sind, sind Sie immer viel lockerer als die anderen Lehrer und Lehrerinnen.“
„Ja, ist das so? Mir war es gar nicht so bewusst, dass du mich magst.“
Fakt ist, dass ich noch nie Wert darauf gelegt habe, beliebt bei den Schülern und Schülerinnen zu sein. Okay, dass ich recht beliebt bei den Mädels im Sportunterricht bin, weiß ich. Schließlich gehöre ich nicht zu jener Kategorie Lehrerin, die Sport mehr oder minder nur von der Theorie her kennt und immer an der Außenseite steht. Aber im Prinzip ist es mir völlig egal, ob sie mich mögen oder nicht. Mir sind doch die Gefühle Anderer schnuppe. Und in dem anderen Fach, das ich unterrichte? Bin ich bei der Notenverteilung tatsächlich so streng? Mag sein, aber immerhin bescheinigt Tom mir, dennoch locker zu sein. Ja, da magst du recht haben, lieber Tom. Du erahnst gar nicht, wie locker ich sein kann, besonders, wenn es sich um solch leckeres junges Gemüse handelt, wie du es bist.
Mist, Yvonne, ich werde doch nicht anfangen, scharf auf diesen prächtigen Adonis zu werden. Und wieso fällt mir ausgerechnet der Begriff aus der griechischen Mythologie ein? Der wunderschöne Jüngling Adonis, Gott der Schönheit und einer der Geliebten der Aphrodite. Der von dem eifersüchtigen Ares getötet wurde und dessen auf den Boden fallendes Blut von Aphrodite in ein Adonisröschen verwandelt wurde.
„Doch, doch Frau Fenske. Darf ich Ihnen etwas erzählen? Aber Sie dürfen mich nicht auslachen.“
Ich nippe noch mal an dem inzwischen kalten Cappuccino. Oh, ein Geheimnis und ich darf
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