Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderischer Blues

Mörderischer Blues

Titel: Mörderischer Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
daß sie zur anderen Seite herausschaut. Ich
werde...«
    »Sicher«, unterbrach ich ihn
hastig. »Ich glaube, ich habe Sie verstanden.«
    Swain holte tief Luft.
    »Ich rege mich immer so auf,
wenn ich an einen stinkigen Mörder denken muß«, erklärte er mit ruhiger Stimme.
»Je früher wir ihn kriegen, desto besser, nicht wahr?« Er senkte seine Stimme
zu vertraulichem Flüsterton, packte mich bei den Aufschlägen meiner Jacke und
hob mich eine Handbreit vom Boden hoch, so daß ich mich nicht anzustrengen
brauchte, um ihn zu verstehen.
    »Ich habe ein narrensicheres
System«, röhrte er. »Einer von ihnen ist es ja gewesen, stimmt’s?«
    »Es sieht so aus«, stimmte ich
zu.
    » Yeah !«
Er nickte triumphierend. »Das habe ich mir auch gedacht, Partner. Deshalb
werden wir mit dem anfangen, der am meisten verdächtig ist.«
    »Mit was anfangen?«
    »Wir nehmen ihn auseinander«,
sagte er einfach. »Auf diese Weise kriegen wir es ganz bestimmt heraus.«
    »Was bestimmt heraus?« murmelte
ich.
    »Ob er der Mörder ist oder
nicht!« Swain öffnete seine Fäuste, und meine Absätze klapperten auf den Boden
zurück, so heftig, daß es meinem angestauchten Rückgrat gar nicht gut tat.
    »Ich meine, daß Sie mit einer
solchen blöden Gans herumziehen, will ja noch lange nicht heißen, daß Sie auch
behämmert sind, nicht wahr?« knurrte er.
    »Ich glaube nicht«, antwortete
ich und vermied es, in Aprils Richtung zu blicken.
    »Es kann gar nichts
schiefgehen«, fuhr er begeistert fort. »Wir nehmen sie uns alle vor, einen nach
dem anderen. Früher oder später werden sie den Mund aufmachen, besonders dann,
wenn sie einen Knochen brechen hören.«
    »Und was ist, wenn sie
unschuldig sind?« forschte ich.
    Swain zuckte seine
Bärenschultern.
    »Irgendwann werden wir schon
den Richtigen finden, Boyd. Die anderen müssen eben ein bißchen im Dienste der
Gerechtigkeit leiden. Das klingt vielleicht hart, aber es ist der einzige Weg,
um etwas zu erreichen.«
    »Haben Sie wen bestimmtes im
Sinn, für den Anfang?« fragte ich nervös.
    »Der Leutnant hat mir eine
Liste mit Namen gegeben«, antwortete er glücklich. »Und sofort habe ich einen
darauf entdeckt, der mir gleich ins Auge gesprungen ist —Lou Baron!«
    »Sie meinen, er sei der
Mörder?«
    »Ich bin noch nicht sicher.« Er
überlegte einen Moment lang. »Aber er ist eine dreckige, stinkige Ratte, die
einen verrufenen Spielsalon in Vegas betreibt, und das genügt Mike Swain! Ihm
die Arme auszukugeln, wird mir ein wahres Vergnügen sein, Partner!«
    Ich blickte über seine Schulter
hinweg auf drei Männer, die an den Kabinen entlanggingen und auf uns zukamen.
Ein nettes, warmes Gefühl der Vorfreude stieg in mir auf.
    »Was für ein glücklicher
Zufall«, sagte ich. »Da kommt Lou Baron mit seinen beiden Spielgefährten.«
    »Wirklich?« Swain grinste. »Na,
das ist doch schon was!«
    Baron kam näher, flankiert von
dem massiven Fleischklops Murphy auf der einen Seite und dem krummbeinigen
Fingers Malloy auf der anderen.
    »Soll ich euch miteinander
bekannt machen?« fragte ich hoffnungsvoll.
    Swain schüttelte langsam seinen
mächtigen Schädel.
    »Nicht nötig, Partner«, meinte
er und reckte seine Fäuste. »Ich habe meine eigenen Visitenkarten.«
    Dann zog er los und ging auf
die drei zu, die nur noch wenige Schritte von uns entfernt waren. Vor dem Mann
in der Mitte blieb er stehen.
    »Sind Sie Baron?« polterte er.
    »Das stimmt«, sagte Lou kalt.
»Was wünschen Sie?«
    »Es wird Zeit, daß anständige
Leute sich mal um Sie kümmern«, sagte Swain langsam. »Gottes Mühlen mahlen
langsam, aber schrecklich fein. Burschen, wie Sie, verstehen nur eine Sprache,
und die werde ich Ihnen jetzt beibringen!«
    Baron blickte fragend zu mir.
    »Woher kommt dieser Idiot?«
    »Er heißt Swain«, antwortete
ich. »Mike Swain. Er ist Versicherungsdetektiv, und seine Gesellschaft hat ihn
geschickt, die gleiche, bei der Ellen Fitzroy versichert ist. Er meint, der leichteste Weg, einen Fall zu klären, sei der,
die Verdächtigen in Stücke zu reißen, einen nach dem anderen. Ich habe den
Eindruck, als ob er mit Ihnen anfangen will.«
    »Das stimmt genau!« knurrte
Swain. »Und dies ist ein Vorgeschmack, Schuft!«
    Er reckte sich auf die
Zehenspitzen und schoß seine geballte Rechte ab, die zweifellos Baron den Kopf
von den Schultern gerissen hätte, wenn sie getroffen haben würde. Aber sie traf
nicht.
    Fleischklops und Fingers traten
gleichzeitig in Aktion. Fingers sprang hoch und

Weitere Kostenlose Bücher