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Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Montgomery u Stapleton 01 - Blind

Titel: Montgomery u Stapleton 01 - Blind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Halluzination, als krabbelten Käfer auf oder unter der Haut. Sie tritt bei Vergiftungen mit Kokain und Amphetaminen auf."
    Lou schüttelte den Kopf. "Ich begreife nicht, warum Menschen Rauschgift nehmen", sagte er. "Das geht über meinen Horizont."
    "Sie tun es zum Vergnügen", erklärte Laurie. "Unglücklicherweise beeinflussen Drogen wie Kokain Gehirnbereiche, die sich während der Evolution als Belohnungszentrum entwickelt haben. Es sollte Verhaltensweisen fördern, die das Überleben einer Art begünstigen. Wenn der Kampf gegen Drogen Erfolg haben soll, muß man die Tatsache, daß Drogen angenehm sein können, anerkennen und nicht leugnen."
    "Wieso habe ich das Gefühl, daß Sie nicht viel von der Sag-einfach-nein-Kampagne halten?" meinte Lou.
    "Weil ich nichts davon halte. Sie ist dumm", erklärte Laurie. "Oder zumindest kurzsichtig. Ich glaube, die Politiker, die sich diesen Plan ausgedacht haben, haben keine Ahnung, was es heißt, in der heutigen Gesellschaft aufzuwachsen, vor allem für arme Großstadtkinder. Drogen sind allgegenwärtig, und wenn die Jugendlichen sie nehmen und feststellen, daß sie angenehm sind, glauben sie, daß die da oben sie auch hinsichtlich der negativen und gefährlichen Seite belügen."
    "Haben Sie jemals was von dem Zeug versucht?"
    "Ja, Hasch und Kokain."
    "Wirklich?"
    "Überrascht Sie das?"
    "Ich glaube schon, ein bißchen jedenfalls."
    "Wieso?"
    Lou zuckte die Schultern. "Ich weiß nicht. Vielleicht, weil Sie nicht danach aussehen."
    Laurie lachte. "Er sieht im Moment sicher mehr danach aus als ich", sagte sie und zeigte auf Andrews. "Aber als er noch lebte, hat er bestimmt auch nicht danach ausgesehen. Ich hab’s im College mal mit Drogen versucht. Obwohl das mit meinem Bruder passiert ist, oder vielleicht gerade deshalb."
    "Was ist mit Ihrem Bruder passiert?" fragte Lou.
    Laurie blickte auf Duncan Andrews’ Körper. Sie hatte ihren Bruder gar nicht ins Spiel bringen wollen. Die Bemerkung war ihr herausgerutscht, als spräche sie mit jemandem, der ihr nahestand.
    "Ist Ihr Bruder an einer Überdosis gestorben?"
    Lauries Blick ging von Duncans Leiche zu Lou. Sie konnte nicht lügen. "Ja", sagte sie. "Aber ich möchte nicht darüber reden."
    "Selbstverständlich", lenkte Lou ein. "Ich wollte nicht neugierig sein."
    Laurie wandte sich wieder dem Körper Duncans zu. Eine Sekunde lang lähmte sie der Gedanke, der Körper ihres Bruders läge vor ihr auf dem kalten Tisch. Sie war erleichtert, von Vinnie unterbrochen zu werden, der mit Handschuhen, Präparatengläsern, Konservierungsmitteln, Etiketten und mehreren Instrumenten zurückkam. Sie war froh, anfangen zu können, und schüttelte diese Erinnerungen ab.
    "Auf geht’s", sagte Vinnie und klebte als erstes die Etiketten auf die Präparatenbehälter.
    Laurie öffnete die Handschuhe und streifte sie über. Sie setzte die Schutzbrille auf und begann mit einer genauen äußerlichen Untersuchung Duncan Andrews’. Nachdem sie den Kopf untersucht hatte, bedeutete sie Lou, auf die andere Seite des Tisches zu gehen. Mit den behandschuhten Händen teilte sie Duncans Haar und zeigte Lou mehrere Prellungen.
    "Er hatte bestimmt einen Anfall", erklärte Laurie. "Sehen wir uns mal die Zunge an."
    Laurie öffnete Duncans Mund. Die Zunge war an mehreren Stellen aufgerissen. "Wie ich’s mir gedacht habe", sagte sie. "Und jetzt wollen wir mal sehen, wieviel Kokain der Bursche genommen hat." Mit Hilfe einer kleinen Taschenlampe und eines Nasenspekulums blickte sie in Duncans Nase. "Keine Perforationen. Sieht normal aus. Hat wahrscheinlich kaum geschnupft."
    Laurie richtete sich auf. Sie merkte, daß Lous Aufmerksamkeit sich auf einen benachbarten Tisch gerichtet hatte, wo man dabei war, den oberen Teil eines Schädels abzusägen. Ihre Blicke trafen sich.
    "Sind Sie okay?" erkundigte sich Laurie.
    "Ich weiß nicht recht", antwortete Lou. "Machen Sie das wirklich jeden Tag?"
    "Im Schnitt an drei, vier Tagen in der Woche", sagte Laurie.
    "Wollen Sie eine Weile nach draußen? Ich sage Ihnen Bescheid, wenn ich mit DePasquale anfange."
    "Nein, es geht schon. Machen Sie weiter. Was kommt als nächstes?"
    "Normalerweise untersuche ich die Augen", erklärte Laurie. Sie sah Lou an. Das letzte, was sie ihm wünschte, war, daß er ohnmächtig wurde und mit dem Kopf auf den Betonboden schlug. Das war schon einmal einem Besucher passiert.
    "Machen Sie ruhig weiter", drängte Lou. "Ich bin okay."
    Laurie zuckte die Schultern. Dann legte sie Daumen und Zeigefinger

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