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Mordsgefluester

Mordsgefluester

Titel: Mordsgefluester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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gestern abgebrannt ist – Rauchvergiftung, wenn Sie verstehen.« Mit diesem infamen Informationshäppchen schloss sie die Tür und ließ uns allein.
    Ich war Monica Stevens noch nie begegnet, aber ich hatte schon von ihr gehört. In gewisser Weise war sie genau so, wie ich es erwartet hatte, in anderer Weise gar nicht. Sie war um die vierzig, hatte die glatten, schwarzen Haare zu einer dramatischen, asymmetrischen Frisur geschnitten – dünn und bemüht durchgestylt, mit klimpernden Armreifen an beiden Handgelenken. Ich mag Armreifen nur, wenn ich sie selbst trage. Hey, es macht einen Höllenunterschied, ob ich die anderen belästige oder von ihnen belästigt werde.
    »Das mit Ihrem Haus tut mir schrecklich leid.« In ihrer Stimme schwang eine Wärme, die sie nicht ganz so unnahbar wirken ließ. Was ich gar nicht erwartet hatte, war der freundliche Blick ihrer Augen.
    »Danke«, sagte ich flüsternd und zog Jazz’ Rechnungen aus meiner Ledertasche, um sie vor ihr abzulegen, bevor ich mich setzte.
    Sie blickte verdutzt auf die Rechnungen und las dann den Namen ab. »Mr Arledge«, sagte sie mit warmer Stimme. »Ein liebenswerter Mann; er konnte es kaum erwarten, seine Frau zu überraschen. Ich habe wirklich gern mit ihm gearbeitet.«
    Sie hatte keineswegs »mit« Jazz gearbeitet, der null Gespür für Stil oder Einrichtungsfragen besaß. Jazz hatte ihr völlig freie Hand gelassen, abschließend den Scheck unterschrieben und damit basta. »Seine Ehe ist daran zerbrochen«, erklärte ich unverblümt.
    Sie sah mich fassungslos an. »Aber … wieso?«
    »Seine Frau liebte ihr Schlafzimmer so, wie es war. Sie hasst die neue Einrichtung und weigert sich, in dem Zimmer auch nur zu schlafen. Nachdem er ihre Antiquitäten verkauft hatte, war sie so wütend auf ihn, dass sie versuchte, ihn mit dem Auto zu überfahren.«
    »O mein Gott. Das meinen Sie doch nicht ernst. Ihr gefällt das Zimmer nicht? Aber es ist brillant!«
    Bei der Neuigkeit, dass Sally versucht hatte, ihren Mann zum Krüppel zu fahren, hatte sie nicht mit der Wimper gezuckt, aber dass jemand ihre Kreationen nicht mochte, erfüllte sie mit aufrichtiger Fassungslosigkeit.
    Wow, ich bin echt ein Fan von alternativen Realitäten, aber ab einem bestimmten Punkt wird es selbst mir zu abgehoben.
    »Ich versuche die Ehe zu retten«, sagte ich. Dieses ganze Geflüster begann mich wirklich, wirklich anzustrengen. »Ich möchte, dass Sie Folgendes tun: Holen Sie die Möbel wieder ab und stellen Sie alles in Ihren Secondhandladen, oder Sie verkaufen die Sachen, die schließlich nie benutzt wurden, als neu. Formell gesehen sind sie das vielleicht nicht, aber nachdem Ihre Arbeit nicht endgültig abgenommen wurde, ist der Auftrag theoretisch noch offen.«
    Sie versteifte sich. »Wie meinen Sie das?«
    »Ich meine, dass Ihre Kundschaft nicht zufrieden ist.«
    »Da die Rechnung komplett beglichen wurde, würde ich sagen, dass er sehr wohl zufrieden ist.« Ihre Wangen begannen zu glühen.
    »Jazz Arledge versteht nicht die Bohne von Inneneinrichtung. Er hat keinen blassen Schimmer davon. Sie hätten Stinktierfelle an seine Wände nageln können, und er hätte nicht protestiert. Ich glaube nicht, dass Sie ihn absichtlich über den Tisch gezogen haben, und ich glaube sehr wohl, dass Sie als Geschäftsfrau klug genug sind, um zu erkennen, inwiefern es ein Vorteil ist, sein Schlafzimmer neu einzurichten, und zwar diesmal in Zusammenarbeit mit Mrs Arledge, die kreuzunglücklich ist.«
    Sie betrachtete mich nachdenklich. »Erklären Sie das bitte.«
    Ich winkte zum Ausstellungsraum hin. »Ihr Ruf eilt Ihnen voraus. Menschen, die es modern mögen, lieben Ihre Arbeit, dafür werden Sie von potentiellen Kunden gemieden, die nach einem traditionelleren Look suchen, weil diese Menschen glauben, dass Sie nicht in dieser Richtung arbeiten.«
    »Aber natürlich tue ich das«, widersprach sie automatisch. »Natürlich liegt mir der traditionelle Stil nicht ganz so, er ist nicht mein Markenzeichen, aber das wichtigste Ziel ist für mich, meine Kunden zufriedenzustellen.«
    Ich strahlte sie an. »Das freut mich zu hören. Übrigens habe ich noch nicht erwähnt, dass meine Mutter Mrs Arledges beste Freundin ist. Sie ist Immobilienmaklerin, vielleicht haben Sie schon von ihr gehört. Tina Mallory?«
    Ihre Augen leuchteten verstehend auf. Mom ist eine ehemalige Miss North Carolina, sie verkauft viele Immobilien. Falls Mom anfangen würde, Monica zu empfehlen, konnte das deren Geschäft

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