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Mr. Chartwell - Hunt, R: Mr. Chartwell

Mr. Chartwell - Hunt, R: Mr. Chartwell

Titel: Mr. Chartwell - Hunt, R: Mr. Chartwell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Hunt
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Spiegelbild. »Ich sehe aus wie ein alter Mann.«
    Black Pats Spiegelbild hinter ihm nickte bedächtig.
    »Ts-ts«, machte Clementine und bürstete ihm die Schultern ab. »Hör auf damit. Hier.« Sie schob ein gepunktetes Seidentuch gefaltet in seine Brusttasche. »Das bringt Glück. Weißt du noch, wie gern Marigold dieses Tuch mochte?«
    »Ja.« Churchill berührte das Brusttuch und dachte an seine geliebte kleine Tochter, die 1921 gestorben war, noch keine drei Jahre alt. »Sie fehlt mir immer noch, unsere Duckadilly.«
    Clementines Miene war sanft. »Ja, ich weiß. Mir fehlt sie auch schrecklich.« Sie begab sich zu einem Strauß frisch geschnittener Blumen auf dem Kaminsims und machte sich daran, sie in eine kleine Vase zu stecken. Ein Margeritenstrauß wurde für Churchills Schlafzimmer beiseitegelegt.
    Einen Nussbaumbeistelltisch mit Seidenholzintarsien unter dem Spiegel zierte eine silbergerahmte Fotografie von Diana, Churchills ältester Tochter, die im Jahr davor Selbstmord begangen hatte. Sie stand mit ihm auf der Veranda der Gouverneursvilla auf den Bahamas, eine zierliche Gestalt neben ihrem dunkel gekleideten Vater. Diana hatte ein ansprechendes Gesicht, ihre kurzen dunklen Haare waren zur Seite gekämmt, ein weißes Kleid mit Gürtel wehte ihr an die Schienbeine. Churchill nahm das Foto in die Hand, und Gedanken an seine Töchter stiegen über der Landschaft seiner Erinnerungen auf wie ein schwarzes Feuerwerk.
    Der Hund, regungslos bis auf das Heben und Senken des Brustkastens, lag an der Wand wie eine Sandsackreihe.
    Churchill stellte das Foto sachte zurück. »Ich denke, ich gehe ins Arbeitszimmer, Clemmie, und warte dort auf den Wagen.« Mit gleichmäßigen Schritten stieg er die Treppe empor. Black Pat rappelte sich auf und tappte hinter ihm her.
    Im Arbeitszimmer nahm Churchill schwerfällig Platz, eine Zigarre in der Hand, und griff nach der Streichholzschachtel auf seinem Schreibtisch. Der sich neben ihn hockende Black Pat beförderte die Schachtel mit einem Schubs an die äußerste Tischecke. Churchill musste aufstehen, um sie sich zu schnappen. Wieder im Sessel, entzündete er ein Streichholz. Es flammte auf. Die zwischen den Zähnen klemmende Zigarre kam heran, doch bevor sie Feuer fangen konnte, schoss Black Pats nasse Zunge vor und erstickte die Flamme. Es war widerlich.
    »Lass das!«
    Churchill sah den Hund an, dessen Zunge herabhing wie eine graue Liane.
    »Ich warne dich. Hör auf! «, sagte Churchill herausfordernd.
    Ein breites Grinsen legte Black Pats Gesicht in Falten, während er zusah, wie Churchill an der Zigarre paffte.
    »Ich kann nur vermuten, dass du mich zu dieser Pressekonferenz begleiten wirst.« Churchills drückende Finger wanderten von den Schläfen über seine Stirn und trafen zusammen.
    Black Pat legte das Kinn auf den Schreibtisch und zerknüllte dabei etliche Papiere. »Selbstverständlich. Das haben wir doch schon vor Jahrzehnten geklärt, nicht wahr?«
    Churchill starrte aus dem Fenster auf die sanft abfallenden Grünflächen. An der Wand über dem Kamin hing ein riesiges Gemälde von Blenheim Palace, dem Ort, an dem er ungeplant geboren wordenwar, weil seine Mutter bei einem Verwandtenbesuch vorzeitig ihre Wehen bekommen hatte. »Ich habe mich des Öfteren gefragt, ob du schon damals dabei warst und nur darauf gewartet hast, deine Fahne aufzupflanzen, sobald meine Seele in diese Welt eintritt.«
    »Ich bin erst gekommen, als ich gerufen wurde.« Black Pats Augen hingen wie Blutegel an ihm. »Aber ich habe andere um dich herum begleitet, ich bin also nie weit weg gewesen.«
    Churchill hörte in dieser Antwort eine Anspielung auf seinen Vater, seine Tochter Diana, andere Familienmitglieder, deren Stern nach kurzem Aufstieg gesunken war.
    Clementine hatte unterdessen die Vase mit Margeriten in seinem Schlafzimmer auf die Fensterbank gestellt. Ihre Stimme rief vom Flur her: »Wann wirst du zurück sein, Winston?«
    Voller Erbitterung wandte sich Churchill von Black Pat ab. »Was du uns angetan hast, das ganze Ausmaß der Gemeinheit … « Es war, als ob ein Wind seine Stimme verwehte. »… Das Krebsgeschwür deiner Gegenwart in unserer Familie übersteigt zeitweise meine Leidenskraft.«
    »Mr. Pug?«, rief Clementine, während sie das Arbeitszimmer betrat. »Was meinst du, wann du zurück sein wirst?«
    »Puh, ich weiß nicht, hoffentlich bald«, antwortete Churchill. »Diese Zeitungsschmierer werden mich zweifellos gründlich ausquetschen wollen.«
    Clementine

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