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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Market.
    »Dann teilen wir ja dem Mörder oder den Mördern unsere Pläne mit. Wie können wir uns schützen?« Mit gefurchter Stirn sprach Lucinda Coles aus, was auch vielen anderen durch den Kopf ging.
    Harry hob die Hand, eine Geste, die sie von der Schule beibehalten hatte.
    »Harry.« Mim nickte ihr zu.
    »Die Frage ist nicht, ob der oder die Mörder vielleicht in diesem Raum sind. Die Frage ist, warum werden hier Menschen ermordet? Wir werden ja irre vor Angst, wenn wir annehmen müssen, dass wir alle schutzlos ausgeliefert sind.«
    »Sind wir aber!«, rief Market. »Zwei Menschen sind tot – und ein siebzehnjähriger Junge, der zugegeben hat, die erste Todesanzeige inseriert zu haben, liegt im Krankenhaus. Wer oder was kommt als Nächstes?«
    Harry erwiderte gelassen: »Marilyn, ich weiß, dass Sie das nicht hören wollen, aber alles deutet auf St. Elizabeth hin.«
    »Heißt das, wir stehen unter Verdacht?«, witzelte Jody Miller.
    Irene legte ihrer Tochter die Hand auf die Schulter. »Niemand verdächtigt Schüler, Liebes.« Sie warf Larry Johnson einen wissenden Blick zu. Sie musste mit ihm reden. Jody war im ersten Schwangerschaftsdrittel. Es galt, eine schwere Entscheidung zu treffen. Zugleich beobachtete sie Father Michael und dachte, sie sollte vielleicht mit ihm sprechen. Es kam ihr nicht in den Sinn, dass es Jody war, die ein offenes Ohr brauchte.
    Weder Sandy Brashiers noch ein Mitglied des Lehrerkollegiums war anwesend, um sich oder die Schule zu verteidigen. Sie hielten soeben ihrerseits auf einer Kollegiumsversammlung eine Flutwelle von Fragen, gegenseitigen Anschuldigungen und Angst zurück. Die Reporter lauerten wie Schakale an der Tür.
    »Sie dürfen Aprils absurde Beschuldigungen nicht ernst nehmen«, sagte Marilyn nervös, »und wir werden die Bücher diese Woche prüfen, um ihre Vorwürfe ein für alle Mal ad acta zu legen. Sie versucht nur, unsere Aufmerksamkeit abzulenken.«
    »Es ist wahr«, sagte Roger mit seiner ruhigen Stimme, »das Problem liegt bei St. Elizabeth.«
    Mim fragte: »Habt ihr eine Ahnung, irgendeine Ahnung, was an eurer Schule vorgeht? Gibt es ein Drogenproblem?«
    »Mrs Sanburne, Drogen gibt es überall. Nicht nur an St. Elizabeth«, sagte Karen ernst.
    »Aber ihr seid Kinder reicher Eltern. Wenn ihr in Schwierigkeiten geratet, kann Daddy euch rausboxen.« Samson Coles gab unverblümt seinen Senf dazu, obwohl er von vielen Leuten geschnitten wurde.
    »Das hat hiermit nichts zu tun«, sagte Market ungeduldig. »Was wollen wir unternehmen?«
    »Können wir uns verstärkten Schutz leisten? Einen privaten Wachdienst?« Fair war sich ziemlich sicher, dass sie das nicht konnten.
    »Nein.« Jim, der alle überragte außer Fair, beantwortete diese Frage. »Wir sind knapp bei Kasse.«
    »Der Rettungsdienst und andere Gruppen wie die Feuerwehr könnten sich beteiligen.« Larry, dem warm wurde, nahm seinen flachen Glencheckhut ab.
    »Gute Idee, Larry.« Mim wandte sich an ihren Mann. »Können wir das machen? Natürlich können wir. Du bist der Bürgermeister.«
    »Ich schicke die Leute auf Streife. Wir erstellen einen Patrouillenplan. Das wäre schon mal ein Anfang.«
    Mim fuhr fort. »Während das geschieht, können wir Übrigen unsere Begegnungen mit Roscoe, April, Maury und Sean Revue passieren lassen. Dabei stoßen wir vielleicht auf einen Hinweis, etwas, das man für unbedeutend hält, das aber in Wirklichkeit aufschlussreich ist, das Verbindungsglied sozusagen.«
    »Etwa, wer hat Roscoe Fletcher in der Waschanlage den Bonbon gegeben?«, fragte Miranda unschuldig. »Harry meint, der Mörder war dort und gab ihm den vergifteten Bonbon vor aller Augen.«
    »Jetzt hat sie die Katze aus dem Sack gelassen.« Murphys Augen weiteten sich.
    »Was können wir tun?«, rief Tucker.
    »Beten, dass der Mörder nicht in diesem Raum ist«, sagte Mrs Murphy, die im tiefsten Innern wusste, dass der Mörder zum Greifen nah war.
    »Aber Rick Shaw und Cynthia müssen dasselbe rausgekriegt haben.« Pewter versuchte, ihre Furcht zu dämpfen.
    »Natürlich haben sie das, aber bis zu diesem Augenblick war der Person, die Roscoe ermordet hat, nicht klar, dass Mom dahintergekommen ist, dass die meisten Leute Roscoes Ermordung von hinten aufrollen. Jetzt fragt man sich, was sie noch rausgekriegt hat.«
    »Es ist Kendrick Miller.« Pewter leckte sich die Pfote und rieb sich damit am Ohr.
    »Wenn er es ist, kann er leicht an Mom herankommen«, erwiderte Tucker. »Wenigstens ist er nicht

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