Nacht der Begierde (Geraldine Guthrie) (German Edition)
halten, fügte sie hinzu. Trotz ihres langen Lebens war sie noch nie mit einem Vampir aneinandergeraten und so konnte sie nur abschätzen, was passieren würde.
"Wir sollten einen guten Vorteil haben. Und wenn wir die Vampire zwei oder drei Stunden aus dem Haus draußen halten können, dann können wir durch einen langsamen Rückzug bis zum Morgen ausharren. Wenn wir Glück haben, werden sie nicht rechtzeitig den Heimweg antreten und so der Sonne ausgeliefert sein.", sagte Uracha.
In diesem Moment betrat Urbano die Küche. Halb fertige Kleidung bedeckte seinen Körper. Es sah ein wenig aus, als hätte ein Frankenstein ihm diese in die Haut implantiert.
"Wir bekommen Besuch!", verkündete er. "Ein Auto."
Geraldine rutschte das Herz in die Hose. Das musste, das konnte nur ihre Schwester sein.
Iaron sprang auf und eilte nach draußen. Jasper und Belch folgte ihm.
Geraldine nahem jetzt die Motorengeräusche des Autos wahr und beruhigte sich ein wenig. Dies war nicht das Auto ihrer Schwester. Dann hörte sie zwei Stimmen, einen Mann und eine Frau und auch wenn sie nicht verstehen konnte, was diese sagten, so wusste sie doch, dass es keine Stimmen von engen Freunden waren.
Sie ging Iaron, Belch und Jasper hinterher. Als sie auf die Veranda trat, empfing sie warme Nachtluft. Falter torkelten durch die Dunkelheit und Fledermäuse huschten auf ihrer nächtlichen Jagd vorbei. Ein großer, silberner Mond stieg gerade über den Horizont und verstrahlte ein eisig blaues Licht.
Der Wagen passierte das Tor. Seine Scheinwerfer schnitten seltsame, farbige Fragmente in die Welt, zumindest kam es Geraldine so vor. Und sie erkannte auch, wer in diesem Wagen saß. Es waren Inspector Weizman und seine Assistentin, die bei ihrem letzten Besuch diese schöne Brosche getragen hatte.
Mittlerweile hatte sich auch Uracha zu ihnen gesellt. "Wer ist das?"
Geraldine erklärte es ihnen. "Sie sind wegen mir hier. Die beiden untersuchen das Verschwinden von vier jungen Frauen in Tallahassee und sehen in mir offensichtlich das fünfte Opfer, das aber glücklicherweise entkommen konnte. Außerdem suchen sie Urbano, um ihn befragen zu können. Und natürlich vermuten sie einen Zusammenhang zwischen meinem Verschwinden und den Explosionen in meinem Wohnhaus."
"Wir sollten sie so schnell wie möglich loswerden."
Geraldine schaute die Menschen an, die zum Empfang des Inspectors bereitstanden. Iaron trug an seinem Gürtel zwei lange Messer und mehrere Küchenbeile (was sie jetzt erst bemerkte); auch Jasper und Belch war bis an die Zähne bewaffnet. Alle drei Männer hielten Pistolen in den Händen.
Der Wagen hielt. Ada Sorrell stieg als erstes aus. Weizman, der am Steuer gesessen hatte, folgte ihr.
Sorrell blieb kurz vor der Veranda stehen und betrachtete die Versammlung erstaunt und mit einem Stirnrunzeln. Als ihr Vorgesetzter neben sie trat, sagte sie: "Das ist nicht ganz das, was ich erwartet hatte!"
Weizman musterte die Anwesenden ausführlich.
"Das also verstehen Sie unter einem guten Schutz, Miss Guthrie."
"Wir haben Sie mich gefunden?", fragte Geraldine.
"Das war nicht so einfach. Wir haben einige Orte abgeklappert, die uns Ihre Großmutter genannt hat. Wir mussten ihr natürlich einen Besuch abstatten und ihr den Haftbefehl zeigen."
"Sie werden Geraldine nicht mitnehmen.", sagte Uracha. "Und zu Ihrer eigenen Sicherheit sollten Sie jetzt umgehend fahren."
"Und Sie sind? Uracha Missunderstood, die Besitzerin dieses Anwesens?"
"Die bin ich."
"Aber Sie wissen, dass Sie sich strafbar machen, wenn Sie einer gesuchten Person Zuflucht gewähren."
Urachas Blick streifte durch die Dunkelheit. Sie wirkte plötzlich nervös. "Vielleicht sollten Sie erst mal hereinkommen. Dort können wir alles in Ruhe besprechen."
"Genau das werden wir nicht machen. Wir werden Miss Guthrie jetzt mitnehmen. Und ich verspreche Ihnen, dass diese Sache ein Nachspiel haben wird. Ein unangenehmes Nachspiel. Miss Guthrie leidet ganz offensichtlich unter posttraumatischem Stress und glaubt, ihre Verfolger durch eine selbst ernannte Hexe und Voodoo-Künstlerin abwehren zu können. Das werden wir nicht hinnehmen."
Urbano trat aus dem Haus. Er beugte sich zu Uracha und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
Die alte Frau richtete sich auf. "Auf keinen Fall. Und leider kann ich Sie jetzt nicht mehr bitten, uns Gesellschaft zu leisten. Ich muss es um Ihrer eigenen Sicherheit befehlen."
Jasper und Iaron richteten ihre Pistolen auf die beiden Menschen, während Urbano nach
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