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Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition)

Titel: Nathaniel und Victoria, Band 2: Unter höllischem Schutz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Luca
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Klippensprung in den Gebirgsfluss … Lazarus hat wirklich alles dafür getan, dass es zu dieser Unverzeihlichen Tat kommt. Er hat es geradezu darauf angelegt. Nicht darauf, Nathaniel zu vernichten.«
    »Das bedeutet nur, dass Lazarus ein Sadist ist«, sagte Ramiel. »Nicht, dass er Nathaniel lebend will. Vielleicht will er ihn einfach nur leiden sehen, warum sonst will er wohl Victoria dazu bringen, sich das Leben zu nehmen?«
    Adalberts Augen funkelten. »Vielleicht, um Nathaniels Widerstand zu brechen?«
    Mein Herz begann, schneller zu schlagen.
    »Wäre das möglich?«, fragte ich aufgeregt. Ich klammerte mich an Herrn Kasters Theorie, wie ein Ertrinkender an die letzte Atemluft.
    »Vielleicht will er sich Nathaniel unterwerfen«, sagte Adalbert. »Ich bin sicher, dass er noch etwas mit ihm vorhat. Lazarus will ihn nicht umbringen. Er will Nathaniel für seine Zwecke verwenden.«
    »Wenn es so ist, wie du sagst«, sagte Ramiel langsam und sein dunkler Blick wanderte von dem alten Mann zu mir, »dann wird Lazarus nicht mehr lange dabei zusehen, wie Victoria sich erholt und zu Kräften kommt. Er will sie tot sehen. Das würde Nathaniels Widerstand endgültig brechen. Und weder du noch ich können Victoria vor Lazarus schützen«, fuhr Ramiel düster fort. »Früher oder später wird er einen Weg finden, sie anzugreifen.«
    Ich starrte hinunter auf meine verschränkten Finger. An meinem Handgelenk baumelte Seraphelas Anker und ich hielt kurz die Luft an.
    »Ich habe vielleicht eine Idee.« Ich hob langsam den Kopf. »Genau genommen war es Seraphelas Idee.«
    Ramiel erbleichte, als er meine Gedanken hörte, bevor ich sie in Worte fassen konnte.
    »Nein«, murmelte er kaum hörbar.
    »Darf ich auch erfahren, worum es geht?«, brummte Adalbert stirnrunzelnd. »Erdengänger können nämlich keine Gedanken hören.«
    »Vor ihrem Tod hat Seraphela vorgeschlagen, dass ich Uriel um die illegale Vernichtung von Lazarus bitten soll«, sagte ich und hielt Melindas Anhänger hoch. »Und zwar damit.«
    Jetzt erblasste auch Adalbert. Er starrte den Erzengelanker einen Moment lang an, dann räusperte er sich.
    »Eure silberne Kleine hatte es echt faustdick hinter den Ohren, wie?«
    Ich wechselte einen ernsten Blick mit Ramiel.
    »Einen Moment mal«, sagte Adalbert ungläubig. »Ihr wollt doch nicht im Ernst in Erwägung ziehen … Ramiel, das kannst du unmöglich gutheißen! Das wäre Irrsinn!«
    Ich sah Entschlossenheit in Ramiels blassem Gesicht.
    »Das ist nicht irgendein Erzengel, den ihr da auf eure Seite ziehen wollt!« In Adalberts Ton lag jetzt eindeutig Panik. »Das ist Uriel , verdammt noch mal!«
    »Genau aus diesem Grund hat Seraphela ihn gewählt.«
    Ramiels Mundwinkel zuckten grimmig. »Weil er in der Hölle war. Er weiß als einziger Erzengel, was Nathaniel wirklich durchmacht. Wenn einer von ihnen uns hilft, dann Uriel.«
    »Die Erzengel werden mich nicht beschützen, wenn Lazarus kommt, um mich zu töten«, sagte ich leise. »Und dann wird Nathaniel entweder von den Dämonen umgebracht, oder von Lazarus versklavt werden.«
    Ich blickte dem aufgebrachten Adalbert ruhig in die Augen. »Sagen Sie mir doch, was ich noch zu verlieren habe.«
    Adalbert starrte mich einen Moment lang reglos an, dann lehnte er sich schnaufend zurück und fuhr sich durch seine weißen Haare. »Ihr wisst wirklich, wie man einem alten Mann den Tag versaut, nicht wahr?«
    Ramiel und ich schwiegen.
    »Also gut.« Er seufzte. »Uriel.«
    Ramiel nickte.
    »Wie stelle ich es an? Wie ruft man einen Erzengel?«, fragte ich Ramiel.
    »Vergiss es«, sagte er kategorisch. »Ich kann ihm deine Bitte tausendmal vortragen, er wird nicht kommen.«
    »Du musst schon mehr tun, als ihn nur darum zu bitten «, murmelte Adalbert.
    »Uriels Anker?« Meine Finger schlossen sich um den kleinen Kristallstift mit dem glitzernden Fragment von Uriels Flügel. »Aber wie?«
    Adalbert hob abwehrend die Hände. »Frag Melinda, schließlich ist es ihr Anker. Dir einen Erzengelanker zu geben, noch dazu von Uriel, was für eine Schnapsidee. Ich bin aus der Sache raus!«
    Ich fuhr noch am selben Nachmittag zu Melindas Büro. Als Ramiel und ich die Bibliothek betraten, fiel mein Blick auf das Schild neben der Tür.
    Hauptbibliothek.
    Restauriert aus Mitteln der Van-den-Berg-Stiftung.
    Mir fiel der Zeitungsartikel wieder ein und das Foto, auf dem Melinda zusammen mit diesem Van den Berg zu sehen gewesen war.
    Wir durchquerten die Bibliothek, bis wir vor Melindas Büro

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