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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Töchter der See
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was gab es so Wichtiges, was du mir erzählen wolltest, als du in die Küche geschossen kamst?«
    »Dir erzählen?« Kate sah sie einen Augenblick verwundert an, doch dann hellte sich ihre Miene wieder auf. »Oh, du rätst nie, wer eben gekommen ist. Maeve Concannon«, sagte sie, noch ehe irgend jemand die Gelegenheit zum Raten bekam. »In voller Lebensgröße.«
    »Aber hallo, Maeve hat seit zwanzig Jahren keinen Ceili mehr besucht«, sagte Diedre. »Nein, es ist noch länger her, glaube ich.«
    »Tja, jetzt ist sie hier, und Lottie ebenfalls.«
    Brianna und Maggie starrten einander sprachlos an und wandten sich dann eilig zum Gehen.
    »Am besten fragen wir sie, ob sie etwas zu essen will«, erklärte Brianna den anderen.
    »Am besten sorgen wir dafür, daß sie keinen Streit anfängt«, verbesserte Maggie sie. »Warum kommst du nicht mit, Shannon? Letztes Mal hat es zwischen euch beiden doch auch sehr gut geklappt.«
    »Nein, wirklich, ich glaube nicht ...«
    Aber Maggie packte sie am Arm und zerrte sie hinter sich her aus der Küche und den Flur hinab. »Die Musik spielt immer noch«, flüsterte sie. »Also hat sie der Unterhaltung noch kein Ende gemacht.«
    »Hör zu, die Sache geht mich nichts an«, protestierte Shannon. »Sie ist eure Mutter.«
    »Vielleicht darf ich dich daran erinnern, daß du selbst gesagt hast, daß es zwischen euch eine Verbindung gibt.«
    »Verdammt, Maggie!« Aber Shannon blieb nicht anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen, während ihre Schwester sie hinter sich ins Wohnzimmer zog.
    »Gütiger Himmel«, war alles, was Brianna hervorbrachte, als sie ihre Mutter sah.
    Liam auf dem Schoß, saß Maeve auf einem Stuhl und klopfte mit dem Fuß den Rhythmus des Reels. Ihre Miene mochte verschlossen, ihr Mund mochte eine grimmige Linie sein, aber das Klopfen ihres Fußes verriet, daß sie bester Laune war.
    »Sie amüsiert sich.« Maggies Augen waren vor Überraschung kugelkrund.
    »Um Himmels willen!« Wütend machte Shannon sich los. »Warum denn auch nicht?«
    »Solange ich denken kann«, murmelte Brianna, »war sie nie irgendwo, wo es Musik zu hören gab.« Als Lottie in den Armen eines Nachbarn vorbeigeschwebt kam, schüttelte sie fassungslos den Kopf. »Wie hat Lottie sie nur dazu gebracht zu kommen?«
    Aber für Shannon war Maeve inzwischen vollkommen bedeutungslos. Am anderen Ende des Raums stand Murphy und hatte sich eine Fiedel zwischen Schulter und Kinn geklemmt. Seine Augen waren halb geschlossen, und sie hatte den Eindruck, daß er ganz in der Musik verloren war, die seine flinken Finger zauberten. Dann allerdings blinzelte er ihr lächelnd zu.
    »Was spielen sie da?« fragte Shannon. Außer der Geige ertönten noch ein Dudelsack und ein Akkordeon.
    »Den Saint Steven's Reel.« Brianna lächelte und spürte, daß es ihr selbst in den Füßen zu jucken begann. »Ah, sieh nur, wie sie tanzen.«
    »Höchste Zeit, nicht mehr nur zuzusehen.« Gray trat hinter sie, umfaßte ihre Taille und schob sie auf die Tanzfläche hinaus.
    »Sie tanzt einfach wunderbar«, sagte Shannon nach einem Augenblick.
    »Wäre unser Leben anders verlaufen, wäre unsere Brie bestimmt eine berühmte Tänzerin geworden.« Mit gerunzelter Stirn wandte Maggie ihren Blick wieder ihrer Mutter zu. »Aber vielleicht fängt ja jetzt eine glücklichere Phase für uns alle an.«
    Sie atmete tief ein, betrat entschlossen das Wohnzimmer, schob sich nach kurzem Zögern an den Tanzenden vorbei und nahm neben ihrer Mutter Platz.
    »Ich hätte nie gedacht, daß ich das einmal erleben würde«, sagte Alice, während sie neben Shannon trat. »Maeve Concannon, die, ihren Enkel auf den Knien, neben ihrer Tochter auf einem Ceili sitzt und mit den Füßen den Takt eines Liedes klopft. Es fehlt nicht mehr viel, und sie setzt sogar noch ein Lächeln auf.«
    »Ich nehme an, Sie kennen sie bereits seit längerer Zeit.«
    »Seit wir Kinder waren. Sie hat sich und Tom das Leben zur Hölle gemacht. Und die Mädchen hatten es auszubaden. Es ist schwer, wenn man um Liebe kämpfen muß. Aber jetzt scheint sie mit ihrem Leben zufrieden zu sein, und offenbar kann sie ihren Enkelkindern einen Teil der Liebe geben, die sie ihren eigenen Kindern vorenthalten hat. Das freut mich für sie.«
    Alice sah Shannon belustigt an. »Ich muß mich für meine Tochter entschuldigen, dafür, daß sie Sie in der Küche derart in Verlegenheit gebracht hat. Sie ist jemand, der spricht, bevor er denkt.«
    »Nein, schon gut. Sie war – falsch

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