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Nubila 01: Das Erwachen

Nubila 01: Das Erwachen

Titel: Nubila 01: Das Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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    „ Darf ich Laney jetzt wieder nach oben holen?“, fragte Kathleen eindringlich. „Sie wäre bestimmt froh beim Aufräumen zusehen zu dürfen.“
    Jason öffnete die Augen und sah, dass Kathleen tatsächlich ein wenig müde wirkte. Ihm war gar nicht klar gewesen, dass die Diener überhaupt müde werden konnten, aber Violette hatte sie alle seit Tagen nicht mehr ruhen lassen, um das Haus auf Vordermann zu bringen. Und obwohl die Diener nicht schliefen, so machte ihnen die Daueranstrengung nach mehreren Tagen offensichtlich doch zu schaffen. Aber nun, wo die Party vorbei war, würde Violette sie auch nicht zur Ruhe kommen lassen, bevor nicht alles wieder an Ort und Stelle war. Plötzlich bekam Jason ein schlechtes Gewissen. Wie konnte er sich erschöpft in einen Sessel schmeißen, obwohl er nicht einmal halb so viel getan hatte, wie die Diener.
    „ Ich hole sie gleich“, sagte Jason sofort und stand auf. „Wie hat dir die Party gefallen, Kathleen?“
    „ Oh gut“, sagte Kathleen sofort und ihr Blick wurde irgendwie träumerisch. „Es war wunderschön. Die Kleider und die Musik. Das war alles wie ein Märchen.“
    „ Märchen ist gut“, sagte Jason wenig überzeugt. „Wir sind ja wohl doch eher Figuren aus dem Gruselkabinett.“
    Doch als Kathleen ihn überrascht ansah lächelte Jason nachsichtig.
    „ Es freut mich, dass es dir gefallen hat, Kathleen“, sagte er aufrichtig. „Es tut mir wirklich leid, dass wir Laney davon ausschließen mussten, aber ich glaube einfach nicht, dass es eine gute Idee gewesen wäre sie Marlene vorzustellen.“
    „ Wie kommt es eigentlich, dass sie nichts von ihrer Enkelin weiß“, traute Kathleen sich zu fragen.
    Jason überlegte einen Moment und beschloss dann, dass es nicht schaden konnte die Frage zu beantworten.
    „ Laney wurde geboren, als Marlene noch schlief“, erklärte er. „Und Kara und ich hielten es damals für besser die Ältesten im Unklaren über das Enkelkind zu lassen. Jedes Kind, das von den Ältesten abstammt, gehört von Rechts wegen eigentlich ihnen und sie verlangen, dass jeder ihrer Familie ihnen zur Verfügung steht. Kara und ich wollten das aber nicht für Laney. Nach Karas Tod habe ich Laney dann sofort zu Viktor und Doreen gebracht, weil ich anfangs viel zu durcheinander war um mich selber um sie zu kümmern. Aber dennoch habe ich Marlene nie über ihre Enkelin aufgeklärt.“
    „ Schon klar“, sagte Kathleen. „Wo kein Kläger, da kein Richter.“
    Jason schnaubte belustigt. Die Sprichwörter, die Kathleen benutzte waren ihm teilweise vollkommen unbekannt und faszinierten ihn immer wieder. Die meisten Diener hatten ihre Sprache in der Fabrik erlernt oder sie gehörten einer ganz anderen Generation an, wie zum Beispiel Antonio.
    „ Herr“, sagte Kathleen und senkte dabei den Blick. „Darf ich euch eine Frage stellen?“
    Jason sah sich kurz um und stellte erleichtert fest, dass außer ihnen nur Diener im Saal waren, die allesamt vollauf damit beschäftigt zu sein schienen, alles wieder in Ordnung zu bringen. Greg und Cynthia waren schlafen gegangen und Violette hielt sich wahrscheinlich gerade in der Küche auf.
    „ Natürlich darfst du fragen“, sagte Jason schließlich. „Ich kann dir nur nicht versprechen eine zufriedenstellende Antwort zu geben.“
    Kathleen nickte und sah Jason dann wieder genau in die Augen.
    „ Lady Larissa“, begann Kathleen.“ „Sie wirkte ein wenig… unglücklich darüber, dass Lady Kirsten heiratet. Das verstehe ich nicht. Warum freut sie sich nicht für sie?“
    Jasons Miene wurde augenblicklich ernst. Er hätte ahnen sollen, dass Kathleen solche Nuancen auffallen würden. Sofort sah Kathleen wieder zu Boden.
    „ Tut mir leid, Herr“, sagte sie, als sie seine Ablehnung bemerkte. „Ich hätte nicht fragen sollen. So etwas geht mich schließlich nichts an.“
    „ Nein“, gab Jason ihr Recht. „Das geht dich tatsächlich nichts an. Aber…“
    Er zögerte einen Moment. Er wusste, dass er einer Dienerin nichts über die internen Beziehungen der Familie der Ältesten erzählen sollte, aber er wollte es aus irgendeinem Grunde gerne. Es machte ihm Spaß Kathleen diese Welt zu erklären und ihre Reaktionen darauf zu sehen. Er seufzte.
    „ Wie man sich bestimmt denken kann ist Larissa schlicht und einfach eifersüchtig auf ihre Kusine“, sagte Jason dann.
    „ Weil sie keinen Mann findet?“
    „ Oh nein. Das ist es nicht. Larissa könnte sofort einen Mann haben. Das ist nicht das

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