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Nur dein Leben

Nur dein Leben

Titel: Nur dein Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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oevauoy.
    Der Linguist gab einen neuen Befehl: »Umdrehen und ins Englische übertragen!«
    Gleich darauf erschien eine neue Zeile.
    You ave o deide f yo wan to hve andich r cke, Dmbo.
    John sah etwas klarer, verstand es aber noch immer nicht. Der Sprachwissenschaftler erteilte einen dritten Befehl. »Fehlende Buchstaben in allen Wörtern ergänzen!«
    Jetzt erschien eine dritte Zeile.
    You have to decide if you want to have a sandwich or a cake, Dumbo.
    Du musst dich entscheiden, ob du ein Sandwich oder ein Teilchen möchtest, Dumbo.
     
    John runzelte die Stirn. »Mein Gott!«, sagte er nach einem Augenblick. »Das war … Sie haben Teeparty gespielt, sie …«
    Chetwynde-Cunningham befahl die Übersetzung der nächsten beiden Zeilen. John las sie, während sie auf dem Bildschirm erschienen.
    Dumbo’s greedy, he’s already had one piece of cake.
    Elephants are big, they have to eat a lot.
    Dumbo ist gierig, er hat schon ein Stück Kuchen gehabt.
    Elefanten sind groß, sie müssen viel essen.
     
    »Und das waren wirklich spontane Äußerungen?«, fragte der Sprachwissenschaftler. »Sie könnten das nicht vorher irgendwie ausgetüftelt haben?«
    »Sie sind nicht mal zwei Jahre alt«, erwiderte John. »Ich glaube nicht, dass sie dazu fähig wären, so etwas auszutüfteln – ich meine …« Er zuckte mit den Achseln, völlig fassungslos. Was hatte das bloß zu bedeuten?
    »Die Kalkulationen, die sie bei einer Art Simultanübersetzung im Kopf durchführen müssten, wären geradezu phänomenal. Wenn es nur ein Kind wäre, könnte man annehmen, es litte vielleicht an einer Gehirnanomalie, einer Form von Autismus oder Temporallappen-Epilepsie, die irgendwelche Störimpulse in den Nervenbahnen verursacht. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass dies bei beiden Kindern auftritt, tendiert gegen null.«
    Sie schwiegen lange. John starrte weiterhin den Text an und zermarterte sich das Gehirn, wie sie das wohl gemacht haben könnten. Der Linguist riss ihn aus seinen Grübeleien.
    »Wenn sie das spontan tun, John, müssen Sie zwei äußerst bemerkenswerte Kinder haben. Sie besitzen damit eine einzigartige Fähigkeit. So etwas ist mir noch nie zuvor begegnet.« Er warf John einen Blick zu, der ihn mit Stolz hätte erfüllen müssen.
    Doch stattdessen blickte John sorgenvoll auf den Bildschirm.

58
    »ICH FINDE, wir sollten noch einmal mit ihnen zu Dr. Talbot gehen, meinst du nicht auch, John?«
    John saß am Küchentisch und drehte seinen Martini in den Händen. Er war besorgt und erstaunt über das, was Reggie Chetwynde-Cunningham ihm eröffnet hatte und verängstigt wegen Kalles E-Mail.
    Drei Paare, die in der Dettore Klinik gewesen waren, waren ermordet worden. Mein Gott.
    Drei Paare, die sich an Dettore gewandt und alle Zwillinge bekommen hatten. Die Morde waren in Amerika geschehen, das zumindest war beruhigend – sehr weit weg.
    Bis jetzt.
    »Hat dein Sprachwissenschaftler-Kollege irgendeine Erklärung für – für ihre Art zu sprechen gefunden? Warum reden sie einwandfrei Englisch, aber rückwärts und lassen jeden vierten Buchstaben weg?«, fragte Naomi.
    John schüttelte den Kopf. »Nein, hat er nicht.«
    »Wir haben so sehr darauf gewartet, dass sie endlich ihre ersten Wörter sprechen, dass sie
Dada
oder
Mama
sagen, aber nichts dergleichen, und stattdessen sprechen sie
perfektes
Englisch in Geheimsprache miteinander. Findest du das nicht auch unheimlich? Mir stehen die Haare zu Berge!«
    Nachdenklich starrte er vor sich hin. »Mir auch. Es ist so merkwürdig!«
    »Glaubst du, Dettore hat sie irgendwie manipuliert? Vielleicht hat er sich bei irgendeinem Gen geirrt und die Nervenbahnen in ihren Gehirnen geschädigt.«
    »Es ist zu früh, um darüber zu spekulieren. Wenn sie weiterhin so sprechen, müssen wir aber mit ihnen zum Neurologen.«
    »Sollten wir nicht lieber sofort gehen?«
    John ging zu der Wand, an der das Babyphon befestigt war und lauschte. »Sind sie noch wach?«
    »Ja, ich habe auf dich gewartet, damit wir sie gemeinsam baden können.«
    Sie setzte sich. John sah sie an. Sie war blass. Er fühlte sich furchtbar. Sie vergrub das Gesicht in den Händen. »Nach allem, was wir durchgemacht haben! Warum ist das Leben so verdammt ungerecht?«
    »Wir haben zwei wunderbare Kinder, Schatz.«
    »Zwei wunderbare Freaks.«
    John ging zu ihr, legte ihr die Hände auf die Schultern und küsste sie in den Nacken. »So darfst du nicht denken. Wir haben uns Luke und Phoebe gewünscht. Sie sind klug. Wesentlich

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