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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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die denn kriegen, wenn nicht von mir?«
    »Sie spielen auf Louise an?« Gemma betrachtete ihn eingehend. »Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb Sie mit ihr nicht klarkommen?«
    »Abgesehen von der Tatsache, dass sie ein Miststück ist? Sie hat mich schon immer behandelt, als wäre ich ein lästiges Insekt, das sie am liebsten zerquetschen würde. Was gibt ihr das Recht dazu, verdammt noch mal? Er ist schließlich
mein
Bruder.«
    »Ja, aber es ist
auch
Louises Haus.«
    Gemmas vorwurfsvoller Ton ließ Martin erröten. »Sie meinen, ich sollte ihr auch noch für ihre Wohltätigkeit dankbar sein?«
    »Nein, ich finde nur, dass Ihre Manieren ein wenig zu wünschen übrig lassen. Es ging Ihnen gar nicht wirklich um diesen Wochenend-Kochkurs, habe ich Recht?«
    Martin starrte die Tasten an und schwieg eine Weile hartnäckig. »Es ist halt so, dass ich im Moment sonst nirgends hin kann«, gestand er schließlich. »Und ich mag es nicht, wenn mir jemand das Gefühl gibt, dass ich nur störe.«
    »Sie können nirgends hin? Soll das heißen –«
    »Ich hab meine verdammte Wohnung verloren, okay? Und meinen Job. Na ja, eigentlich war es umgekehrt«, verbesserte er sich.
    »Oh, das ist natürlich übel«, sagte Gemma. »Aber das kann jedem passieren.« Sie dachte an ihre früheren Unterhaltungen zurück. »Haben Sie denn nicht noch andere Ausweichmöglichkeiten? Ich dachte, Sie hätten gesagt, Ihre Mutter lebe in Dundee. Könnten Sie nicht –«
    »Meine Mutter redet nicht mit mir. Ich bin bei ihr zurzeit nicht sonderlich gut angeschrieben, aber immerhin scheint sie sich Louise nicht anvertraut zu haben. Das wäre doch nur Wasser auf ihre Mühlen gewesen – so was würde die sich nie entgehen lassen.«
    Gemma runzelte die Stirn. »Moment mal. Was wäre Wasser auf ihre Mühlen?«
    Martin sah sie von der Seite an. »Warum sollte ich Ihnen das sagen?«
    Gemma dachte einen Moment lang nach, den Kopf zur Seite geneigt, und sagte dann: »Weil mir scheint, dass Sie eine Vertraute gebrauchen könnten, und weil ich glaube, dass Sie gar nicht so knallhart sind, wie Sie tun. Und«– sie streckte die rechte Hand aus und spielte einen Takt des ersten Stücks, das ihr in den Sinn kam – es war
Jesus bleibet meine Freude
, die Bach-Kantate, an der sie in ihrer letzten Klavierstunde gearbeitet hatte –»weil wir etwas gemeinsam haben.«
    »Autsch«, sagte Martin, der gleich mit dem nächsten Takt einfiel. »Das war ein Tiefschlag. Ich glaube, es ist wissenschaftlich erwiesen, dass man sich bei Bach-Musik unmöglich schlecht benehmen kann.«
    Gemma grinste. »Dann hören Sie eben auf und erzählen mir, was passiert ist.«
    Er hielt inne und sah sie an. »Ich habe in Dundee in einem Musikgeschäft gearbeitet. Es war ganz okay, aber dann haben sie mich erwischt, als ich ein paar Kunden Ecstasy-Tabletten verkauft hab. War blöd von mir, ich weiß«, fügte er hinzu, wie um ihrem Kommentar zuvorzukommen. »Mein Boss hat mich gefeuert. Und weil ich meine Miete nicht mehr bezahlen konnte, bin ich anschließend aus der Wohnung geflogen. Und für die Gerichtsverhandlung werde ich mir keinen Anwalt leisten können, so viel ist jetzt schon klar.«
    Gemma verzichtete darauf, ihn in seiner Selbsteinschätzung zu bestätigen, und fragte nur: »Weiß John davon?«
    »Ja. Er hat echt klasse reagiert.«
    »Sie haben also gar kein Interesse an der Kocherei, habe ich Recht?«
    »Nein, das stimmt nicht ganz«, erwiderte Martin. Er klang verletzt. »Ich kenne da so einen Typen, der lässt mich vielleicht in seinem Restaurant arbeiten. Ich dachte, wenn ich etwas von John lernen könnte, hätte ich bei ihm bessere Chancen.«
    »Und Louise? Weiß sie auch Bescheid?«
    »Was glauben Sie denn? Sie denken doch wohl nicht, dass sie irgendjemanden in ihr kostbares Haus lassen würde, der nicht hundert Prozent koscher ist? Was mich überrascht«, fügte Martin nachdenklich hinzu, »ist, dass sie sich überhaupt dazu herabgelassen hat, John zu heiraten.«
    »John? Warum sollte sie ihn nicht –« Gemma brach ab, als das Stimmengewirr in der Küche plötzlich anschwoll. Sie konnte Heathers klare Altstimme ausmachen. Hazel und Heather mussten aus der Scheune herübergekommen sein.
    Dann lenkte das Geräusch von Autoreifen auf Kies ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Vorderseite des Hauses. Sie sah aus dem Fenster und erkannte den Wagen, einen Rover. Verflucht. Es war Ross’ Zivilauto, und sie wollte auf keinen Fall in Hazels Gegenwart mit ihm über Tim

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