NYLONS Mademoiselle hat ein Geheimnis - Erotische Phantasien
Jan riss seinen Blick los von dieser Stelle und konzentrierte sich auf Evas anderes Bein. Serge hatte mit seinem Körper beinahe alles von ihr verdeckt. Sein Ansturm, seine Stöße hatten sie immer weiter aufs Bett getrieben, sie immer weiter zusammensacken lassen, dass es am Ende aussah, als wäre Mademoiselle Mandorle gar nicht mehr da. Als würde Serge sich an einem seufzenden, singenden Nichts zu schaffen machen. Jan hielt seinen Blick fest auf das Unwesentlichste an seinem Sichtfeld geklammert. Er wollte nicht diese beiden Körper sehen, all das Pumpende, Feuchte, Nackte. Er wählte einen winzigen Ausschnitt. Den kleinen linken Fuß der Aushilfslehrerin im Nylonstrumpf, in dem sich immer wieder ihre Zehen krümmten.
Dann stand plötzlich Tony neben ihm und schrie irgendetwas, das klang wie: „Wooooooaaaah!“
Jan erschrak so heftig, dass er sich von der Wand abstieß und über den Boden rückwärtsrutschte. Das war sein Glück, denn nun waren es die aufgerissenen Augen Tonys, die Mademoiselle Mandorle und ihr großzügiger Liebhaber am Fenster entdecken würden. Jan wusste später nicht mehr, warum er unter eins der Betten rollte. Ob aus Angst vor Entdeckung oder weil er alleine sein wollte mit seiner Scham und die ernüchternde Unteransicht einer Matratze brauchte, um den verstörenden Eindrücken zu entkommen. Er lag noch eine ganze Weile dort, lange nachdem Tony aus dem Schlafsaal gelaufen war und es im Nebenzimmer still geworden war. Da merkte er, dass seine Hose vorn ganz nass und klebrig war.
Irgendwann, kurz bevor die anderen Jungen kamen, quälte er sich in sein Bett und zog die Decke über den Kopf. Er versuchte, sich vorzustellen, was geschehen sein mochte, nachdem Tony den Liebesakt so abrupt beendet hatte. Serge war sicher weg, aber wo war Eva? Jan konnte sich kaum vorstellen, dass sie an diesem Abend durch die Bettreihen ging, um gute Nacht zu sagen. Sie musste doch damit rechnen, dass Tony es allen erzählt hatte?
Aber als das Licht ausging und alle in ihren Betten lagen, hörte Jan unter dem vielstimmigen Flüstern keine einzige schlüpfrige Andeutung. Und dann erklangen Schritte. Ihre Schritte, das hörte er. Sie begann ihren allabendlichen Rundgang, zog die Decken zurecht, wünschte allen eine gute Nacht, löschte auf der anderen Seite des Saals das Licht und kam zurück.
Als Mademoiselle Mandorle an sein Bett trat, in dem er lag und so tat, als schliefe er tief und fest, zitterte er am ganzen Leib. Es war ein so eigenartiges Gefühl, dass die Frau, die er noch vor einer Stunde nackt und in der ganzen reduzierten Pracht ihrer Nylonstrümpfe gesehen hatte, nun direkt neben ihm stand, nichts wusste von seinem Geheimnis und nicht ahnte, dass sein ganzes Bewusstsein überflutet war mit unaussprechlichen Anblicken …
In diesem Moment legte sich etwas Weiches neben seine Wange. Es war, als würde ein kleines Tier zu ihm aufs Kissen kriechen, ein seltsames, körperloses Wesen, das sich an ihn schmiegte. Er erstarrte. Ihre Hände strichen einmal sacht über seinen Kopf, dann über die Decke, und ihre Schritte entfernten sich.
Jan wagte sich nicht zu rühren. Das Weiche an seiner Wange schien zu leben, es schien über ihn kriechen zu wollen, und er wollte unbedingt wissen, was es war, aber sein ganzer Körper wusste es bereits. Er wartete, bis ringsum tiefes Atmen und Schnarchen zu hören war. Dann tastete er mit seiner Hand vorsichtig nach oben und ergriff es. Es war ein verschlungenes Nest aus zartem Stoff, irgendwie substanzlos, weniger als Seide. Aber Jan erkannte es sofort.
Es waren Mademoiselle Mandorles Nylonstrümpfe.
Fast hätte er laut herausgelacht. Er war längst aus dem Alter heraus, nachts ein Stofftier bei sich zu haben, aber in diesem Moment erinnerte er sich an das tröstende Gefühl, wenn man im Bett danach greifen konnte. Nur dass das hier weit über ein Gefühl von heimeligem Trost hinausging. Die Präsenz dieses heimlichen Geschenks überwältigte ihn. Womit hatte er es verdient? Und bedeutete es, dass die Aushilfslehrerin wusste, wie es um ihn stand? Hatte sie ihn durchschaut? Und ihn nun erhört?
Mademoiselle Mandorle hatte ihm beide Strümpfe gegeben, und Jan teilte sie auf: Den einen legte er über sein Gesicht und atmete gierig seinen Duft ein, fühlte, wie das Gewebe beim Einatmen in seine Nasenlöcher gesaugt wurde. Den anderen schob er unter seine Decke, vorbei am Bund seiner Schlafanzughose.
Er wusste, dass er dieses Geschenk bewahren musste wie einen
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