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Ohne dich kein Sommer - Roman

Ohne dich kein Sommer - Roman

Titel: Ohne dich kein Sommer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han
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würde im Schwimmbad in der Sonne liegen, würde mit Taylor in die Snackbar gehen, und bald wäre der Sommer auch schon vorbei. Ich würde vergessen, was das einmal bedeutet hatte: Sommer.
    Es war wirklich das letzte Mal.
    Bevor ich irgendetwas anderes machte, rief ich Taylor an und erklärte ihr, dass wir alle in Cousins waren und Conrad noch überzeugen mussten, zum College zurückzukehren und seine Prüfungen zu machen.
    Das Erste, was sie sagte, war: »Belly, was denkst du dir eigentlich dabei?«
    »Wie meinst du das?«
    »Das weißt du genau. Das ist doch total behindert. Du solltest zu Hause sein. Wo du hingehörst.«
    Ich seufzte. So oft hatte ich sie schon gebeten, nicht behindert zu sagen, aber sie tat es trotzdem. Dabei hatte sie sogar einen kleinen Cousin mit Down-Syndrom. Ich glaube, sie tat es mit Absicht, weil sie genau wusste, wie sehr es mich störte.
    »Das kann dir doch so was von egal sein, ob Conrad sein Studium hinschmeißt!«, schimpfte sie. »Soll er doch ein Loser sein, wenn es das ist, was er will.«
    Auch wenn ich wusste, dass niemand mich hören konnte, senkte ich die Stimme. »Er macht gerade eine Menge durch«, sagte ich. »Er braucht uns.«
    »Seinen Bruder braucht er. Der übrigens ein viel heißerer Typ ist als er, aber hallo! Dich braucht Conrad nicht. Er hat dich betrogen, hast du das vergessen?«
    Jetzt flüsterte ich. »Er hat mich nicht betrogen, und das weißt du auch. Wir hatten da schon Schluss gemacht. Außerdem waren wir sowieso nie so richtig zusammen.« Dieser letzte Satz kostete mich einige Überwindung.
    »Stimmt ja – er hat dich gar nicht betrogen. Er hat dich gleich nach dem Abschlussball fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Was für ein toller Typ. Dreckskerl.«
    Ich tat, als hätte ich nichts gehört. »Falls meine Mom anruft – verrätst du mich trotzdem nicht?«
    Sie schnaubte verächtlich. »Was denkst du denn?! Ich bin zufällig eine loyale Freundin.«
    »Danke. Ach ja, und vielen Dank auch dafür, dass du mir all meine Klamotten weggenommen hast.«
    »Gerne doch«, sagte sie selbstzufrieden. »Und noch was, Belly.«
    »Ja?«
    »Nicht das Ziel aus den Augen verlieren!«
    »Jeremiah ist schon dran, er bearbeitet ihn.«
    »Das meine ich doch nicht, du Dummchen. Ich meine doch dein Ziel. Du musst Conrad so weit kriegen, dass er dich zurückwill, und dann lässt du ihn abblitzen. Und zwar brutal.«
    Zum Glück konnte sie nicht sehen, wie ich die Augen verdrehte. Andererseits – so ganz unrecht hatte sie nicht. Taylor wurde nie verletzt, weil sie immer diejenige war, die bestimmte, wo’s langging. Sie behielt immer die Oberhand. Die Jungs waren hinter ihr her, nicht umgekehrt. Sie zitierte gern diesen Satz aus Pretty Woman , in dem es darum geht, dass Vivian eine Nutte ist: »Ich sage, wer, ich sage, wann, ich sage, wo.«
    Klar hätte mir das auch gefallen. Nur würde es bei mir eben nie funktionieren. Dass Conrad mich überhaupt bemerkt hatte, war schon beim ersten Mal so was wie ein Wunder gewesen. Ein zweites Mal würde es nicht klappen.
    Nach dem Gespräch mit Taylor rief ich meine Mutter an. Ich erklärte ihr, ich würde noch eine Nacht bei Taylor bleiben, sie sei noch viel zu aufgeregt, als dass ich sie allein lassen könnte.
    Meine Mutter gab mir recht. »Du bist eine gute Freundin«, sagte sie. Sie bat mich, Taylors Eltern zu grüßen, und dabei hörte sie sich direkt erleichtert an. Sie fragte nicht einmal nach, sie schluckte meine Lüge einfach. Und sogar übers Telefon konnte ich den Grund heraushören: Sie wollte einfach nur mit ihrem Kummer allein sein.
    Ich duschte und zog irgendwas von den Sachen an, die Taylor mir eingepackt hatte. Ein weißes Top mit Blumenstickerei am oberen Rand, und dazu ihre berühmt-berüchtigten Jeans-Shorts.
    Mit nassen Haaren ging ich nach unten, dabei zupfte ich ständig an den Shorts. Die Jungs waren inzwischen vom Surfen zurück; sie saßen am Küchentisch und futterten die dicken gezuckerten Zimtmuffins, die Susannah immer schon ganz früh morgens besorgt hatte.
    »Guck mal, was es hier gibt«, sagte Jeremiah und schob mir die weiße Papiertüte hin.
    Ich griff danach und stopfte mir gleich einen halben, noch warmen Muffin in den Mund. »Mmm«, machte ich mit vollen Backen. »Also … was steht an?«
    Jeremiah sah Conrad hoffnungsvoll an. »Con?«
    »Ihr solltet euch demnächst mal auf den Weg machen, wenn ihr nicht im Feiertagsstau stehen wollt«, antwortete Conrad. Jeremiahs Blick ging mir durch und

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