Ohne Skrupel
schlaue Geschichte aus und kommen sie um 8:00 Uhr wieder,
dann können wir darüber reden – aber sterben will ich nicht! Schwere innere
Verletzungen und Komplikationen müssen reichen! Was weiß ich. Aber lassen´s
mich jetzt noch ein bisschen schlafen!“, brummte JP unter seinem Kopfkissen.
„Nix da mit weiterschlafen! Die Dr. Gruber hat heute wieder Dienst, die kommt
spätestens in zehn Minuten zur Visite. Ich möchte, dass Sie sich zumindest
überlegen, wie Sie sie heute zum Erröten bringen. Ich brauche diese Einstimmung
für einen guten Tag!“ Holzner zwinkerte vergnügt mit dem rechten Auge. „Holzner,
Sie nerven! Ich bin nicht Ihr Clown! Ich spiele nicht mit der Frau Doktor, nur
damit Sie Ihren Spaß haben! Sorgen Sie selber für einen guten Tag...“, blaffte
JP und wälzte sich auf die Seite. Aber: Der Gedanke an Dr. Gabriela Gruber war
sehr erfrischend und durchaus ermunternd...
Das Spiel zwischen den
beiden wurde anspruchsvoller. Dr. Gruber war mittlerweile gewappneter und
geübter im Parieren seiner verbalen Attacken. Ihr Erröten war keine
Selbstverständlichkeit mehr und nicht mehr so einfach zu erringen.... „Einen
wunderschönen Guten Morgen, Herr Santa Cruz! Wie ist heute Ihr Wohlbefinden?
Haben Sie mich gestern vermisst?“ „Sehr sogar, Frau Dr. Gruber! Ich hoffe, Sie
hatten einen wunderbaren und entspannten Sonntag!“, entgegnete JP mit einem
freundlichen Lächeln im Gesicht. „Danke, danke Herr Santa Cruz! Ach, Herr
Holzner, Sie kennen ja mittlerweile das Prozedere, würden Sie so nett sein und
mich und Schwester Veronika die Visite machen lassen? Alleine, wenn‘s recht
ist.“ Dr. Gruber wandte sich lächelnd an Holzner. Dieser verließ brummelnd,
aber mit Augenzwinkern und erhobenen Daumen das Krankenzimmer. Dr. Gruber
wandte sich an JP und fuhr fort: „Ihre Verletzungen heilen sehr gut ab. Hätten
wir nicht diese „besonderen Umstände“, dabei deutete sie verheißungsvoll in
Richtung Tür und damit auf die drei anderen Zimmer der Münchner Polizei, „dann
könnten wir Sie wirklich schon bald nach Hause entlassen“... „Das wäre schön,
Frau Dr. Gruber. Aber Holzner hat heute morgen gemeint, dass meine Krankheit
nicht mehr reicht. Holzner will, dass ich sterbe....“, säuselte JP und senkte
seine Augen.
Dr. Gruber riss ihre
schönen Augen auf und starrte JP entsetzt an. Die erste, leichte Röte großer
Erregung zeigte sich auf ihren Wangen. „Sterben?! Aber nein! Das werde ich auf
keinen Fall zulassen und mit allen Mitteln zu verhindern wissen!“ entrüstete
sie sich allen Ernstes. „Es geht doch nur um unsere Tarnungs-Story, Dr. Gruber.
Aber ich bin hin und weg, dass Sie sich sofort und derart schützend vor mich
schmeißen! Ich habe vom ersten Moment an gespürt, dass uns beide viel mehr
verbindet als nur Ihre Absicht als Ärztin, einen Patienten zu heilen. Ich würde
mich auch schützend vor Sie stellen und Ihr Leben durch meines retten! Vielen
Dank, Dr. Gabriela!“ Die Ohren von Dr. Gruber wurden knallrot und die ersten
nervösen Flecken zeigten sich im Ausschnitt. „Ah, äh, ich hatte das vorhin
nicht so... ich verstehe ... äh, das werden wir schon … , ich denke mir was
‚ganz Spezielles‘ für Sie aus.“, stammelte Dr. Gruber. „Was ‚Spezielles‘ für
mich ausdenken? Dr. Gabriela!? Uiuiui!! OK, ok, ich vertraue Ihnen vollkommen
und gebe mich ganz ihrer Fantasie hin. Aber geben Sie mir bitte noch ein
bisschen Zeit, ich will Sie ja schließlich voll und ganz zufriedenstellen.“,
säuselte JP mit seiner besten Unschuldsmine.
Die nervösen Flecken
hatten inzwischen das ganze Gesicht bedeckt und suchten Anschluss an die roten
Ohren. „Herr Santa Cruz, Sie verdrehen mir wieder die Worte im Mund, meine
Fantasie – ach, lassen wir das! Sie versuchen mich ständig zu brüskieren.“,
stammelte Dr. Gruber auf dem Weg in Richtung Tür. „Dr. Gabriela“, hauchte ihr
JP nach. Dr. Gruber blieb wie angewurzelt stehen, offensichtlich wider ihrer
inneren Absicht. Man konnte förmlich spüren, wie sich ihre Ohren nach hinten
richteten, obwohl ihr Gesicht abgewandt war. „Dr. Gabriela …“ JP machte eine
lange Pause – „Ich versuche Sie auf keinen Fall zu brüskieren! Das würde mir
niemals in den Sinn kommen! Dafür verehre ich Sie zu sehr! Ich will nur
irgendwie durch Ihre äußere, etwas hart wirkende Schale zu Ihrem Innersten
durchdringen. Ich will die zarte Glocke ihrer Gefühle zum Klingen bringen und
eine beglückende Melodie der Übereinstimmung
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