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Optimum 1

Optimum 1

Titel: Optimum 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V Bicker
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ein bisschen verlassen aus. Ricas erster Instinkt war, sich einfach umzudrehen und davonzugehen. Robin steckte irgendwie mit Janina und den anderen unter einer Decke, sie konnte ihm nicht trauen.
    Aber immerhin hatte er sich gestern gegen sie gestellt, um Rica zu helfen. Sie merkte, dass ihre Wut auf ihn nicht ganz so stark wie am Tag zuvor war. Vielleicht lag es auch nur daran, dass sie gerade anderes im Kopf hatte.
    »Was willst du?« Es klang mehr müde als ärgerlich.
    »Du hast etwas herausgefunden?« Robin trat einen Schritt auf sie zu, überlegte es sich dann aber schnell anders. Vermutlich rechnete er damit, dass sie ihn gleich wieder anschreien würde.
    Rica zuckte mit den Schultern. »Hab ich. Und jetzt mache ich mich auf den Weg, noch mehr rauszufinden.« Ohne darüber nachzudenken, deutete sie den Hang hinunter zu Lars’ und Andreas Haus. Robins Blick folgte ihrer Geste, doch er sah rasch wieder zu ihr.
    »Brauchst du Hilfe?«, fragte er und kam einen Schritt näher.
    »Besteht die wieder darin, dass du mir ausreden willst weiterzumachen?«
    Robin schüttelte den Kopf und lachte leise. »Ich glaube nicht, dass irgendjemand dir das ausreden kann. Du bist sturer als ein Esel.«
    Rica überraschte sich selbst damit, dass sich ein Lächeln auf ihre Lippen stahl. »Ich mag Esel«, erwiderte sie.
    Robin kam noch einen Schritt näher. »Ich auch«, sagte er. »Vielleicht habe ich mich deswegen wie einer benommen. Es tut mir leid. Ich hätte nicht versuchen sollen, dich davon abzubringen.«
    In Rica kämpften widerstreitende Gefühle. Sie wollte Robin so gern glauben. Allein ihn jetzt anzusehen, ließ Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzen. Aber was, wenn er nur wieder für Frau Jansen spionierte?
    »Schon gut«, sagte sie. Ihre Stimme klang härter als geplant, und sie fügte rasch hinzu: »Wir hatten wirklich einen schlechten Start, was?«
    Robin kam noch näher. Jetzt stand er so dicht vor Rica, dass sie ihn berühren konnte, wenn sie wollte. Ihre Fingerspitzen kribbelten. »Es tut mir leid«, wiederholte Robin. »Das wollte ich dir unbedingt sagen. Ich hab Frau Jansen mitgeteilt, dass ich nicht mehr für sie arbeiten will.«
    Rica blickte auf und suchte in seinem Gesicht nach Anzeichen dafür, dass er log. Doch er wirkte absolut ehrlich.
    »Und Janina? Was ist mit deinen Freunden?« Sie klang immer noch so schrecklich bitter.
    Robin schüttelte den Kopf. »Das sind nicht meine Freunde. Nicht mehr.« Er machte eine Pause. Offensichtlich erwartete er, dass Rica jetzt etwas sagte. Doch dazu war sie viel zu verwirrt.
    »Ich kann nicht mehr mit ihnen befreundet sein, nach … nach gestern.« Wieder zögerte er, aber nur einen winzigen Moment. »Ich möchte mit dir befreundet sein.« Robin hob seine Hand, als wollte er Rica berühren.
    Rica handelte, ohne nachzudenken. Sie griff nach seiner Hand, umschloss sie mit ihren Finger. Seine fühlten sich warm zwischen ihren an, und das Flattern in ihrem Bauch nahm zu.
    »Danke«, stammelte sie. »Ich … wirklich. Danke.« Sie sah kurz zu ihm auf und versuchte ein Lächeln, bevor sie seine Hand losließ und ein kleines Stück zurücktrat. Nur ein kleines. Sie wollte ihn nicht vor den Kopf stoßen, aber sie wusste immer noch nicht recht, ob sie ihm wirklich trauen konnte. Auch wenn sie sich das wünschte. »Ich muss los«, murmelte sie. »Aber vielleicht können wir danach … vielleicht können wir irgendwie neu anfangen?«
    Robin zog die Augenbrauen zusammen. »Brauchst du Hilfe? Ich könnte mitkommen.«
    Rica schüttelte entschlossen den Kopf. »Nein, wirklich. Ich muss nur kurz mit Lars reden. Kletterstunden. Du weißt. Ich habe einen Termin bei ihm.« Verflixt, jetzt begann sie diese neue Freundschaft – wenn es denn eine war – direkt mit einer Lüge. Aber sie war sich nicht sicher, ob Robin nicht doch zu Frau Jansen petzen gehen würde. Vielleicht konnte sie ihm vertrauen, wenn das hier vorbei war. Wann auch immer das sein mochte.
    Robin sah nicht ganz überzeugt aus, aber er nickte. Er versuchte auch nicht, ihr etwas auszureden, was Rica ihm hoch anrechnete.
    »Wir schaffen das? Freunde zu sein?« Er lächelte, wirkte jedoch gleichzeitig so unendlich traurig, dass es Rica in der Seele wehtat.
    »Wir schaffen das«, stimmte sie zu. Sie wollte mit ihm befreundet sein, verdammt. Sie wollte vielleicht sogar mehr. Aber jetzt war einfach nicht die Zeit dafür. »Bestimmt«, fügte sie hinzu.
    Robin seufzte. Es reichte beinah, um Rica doch davon zu überzeugen, ihn

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