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Panther

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Titel: Panther Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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zählte drei Stockwerke, dabei wirkte das leicht windschiefe alte Holzhaus viel kleiner. Eine nackte Glühbirne, die auf der Veranda von der Decke baumelte, gab flackerndes Licht, doch hinter den Fenstern war alles dunkel. Und auch der blaue Prius der Lehrerin war nirgends zu sehen.
    »Keiner da«, sagte Marta und klapperte vor Nervosität mit den Zähnen.
    »Das werden wir gleich sehen.«
    »Was hast du vor?«
    »Spionieren«, sagte Nick. »Wollten wir doch, oder?«
    Marta folgte Nick dicht auf den Fersen. Sie rannten ums Haus herum zur rückwärtigen Veranda, auf der kein Licht brannte. Nachdem sie die Stufen hochgeschlichen waren, suchten sie vergebens nach einem Fenster, durch das sie spähen konnten. Überall waren die Jalousien hinuntergelassen.
    »Tja, dann«, sagte Marta. »Immerhin haben wir’s versucht.« Sie wandte sich zum Gehen.
    »Hey, komm mal her.«
    »Nick, bitte. Ich find’s total gruselig.«
    »Da stimmt doch was nicht.«
    »Besten Dank! Können wir jetzt bitte gehen?«
    »Nein, ich meine – sieh doch mal hier. Sie kann schon ziemlich lange nicht mehr hier gewesen sein.« Nick leuchtete mit der Taschenlampe. »Achte mal auf die Spinnen.«
    Marta schauderte es, aber sie verstand, was Nick meinte. Mrs. Stark war bekannt dafür, dass sie größten Wert auf Ordnung und Sauberkeit legte, aber ihre Veranda sah aus, als wäre sie schon lange nicht mehr mit einem Besen oder einem Wischmopp in Berührung gekommen. Wie Wandteppiche hingen schimmernde Spinnennetze in den Ecken der Decke, und der Boden war übersät mit Tannennadeln, Mottenpuppen und Eidechsenkacke.
    »Ich wette mit dir um zwanzig Dollar – die ist seit der Exkursion nicht mehr hier gewesen.«
    »Aber wer holt dann ihre Post? Und fährt mit ihrem Auto rum?«, fragte Marta.
    »Genau. Das ist das große Rätsel.«
    »Smoke weiß alles.«
    »Er ist der Nächste auf unserer Liste. Aber vorläufig …«
    Marta bückte sich blitzschnell und hielt sich die Hände über den Kopf. »Eine Fledermaus ist gerade direkt an mir vorbeigeschossen. Ganz ehrlich!«
    »Sei nicht so ein Angsthase.« Nick drehte den Türknauf am Hintereingang, doch die Tür war verschlossen.
    »Wir sollten mal los. Wir haben noch einen ganz schön weiten Weg vor uns«, sagte Marta, während sie mit den Augen ängstlich den Himmel absuchte.
    Nick betrachtete prüfend die Veranda, bis er einen großen Blumentopf mit einer welken Palme darin entdeckte. »Pack mal mit an«, sagte er und steckte seine Taschenlampe ein. »Wir heben das Ding hoch.«
    »Okay, jetzt ist es amtlich – du bist verrückt.«
    »Mach schon. Ich zähl bis drei …«
    Der Topf ließ sich nur wenige Zentimeter anheben, aber das reichte. Nick zeigte grinsend auf einen staubigen Kreis auf den Holzdielen. Dort lag ein Schlüssel.
    »Respekt, Einstein«, sagte Marta.
    Der Schlüssel passte perfekt, und das Schloss sprang mit einem hellen Klicken auf.
    »Kommst du mit?«, fragte Nick. »Oder bleibst du lieber hier draußen bei den Fledermäusen und Schwarzen Witwen?«

11
    Nick war sich nicht sicher, ob dieser heimliche Besuch im Haus von Mrs. Stark die mutigste Tat seines Lebens war oder vielleicht doch die dümmste.
    Aber eins wusste er ganz sicher: Die gemeinste Biologielehrerin der Welt fehlte nicht wegen einer familiären Krise in der Schule. Irgendetwas anderes war passiert, etwas Ernstes, und Smoke steckte irgendwie mit drin.
    »Was, wenn sie abgekratzt ist?«, flüsterte Marta, während sie die Tür hinter ihnen beiden schloss. »Wenn wir ihre Leiche finden?«
    Derselbe schreckliche Gedanke war Nick auch schon gekommen, nur hatte er ihn nicht ausgesprochen.
    »Dann denkt die Polizei, wir wären’s gewesen! Und wir sitzen den Rest unseres Lebens im Gefängnis!«, sagte Marta.
    »Kannst du mal still sein, bitte?«
    »Ich war noch nie irgendwo, wo’s so dunkel war. Gib mir deine Hand.«
    »Nur wenn du die Taschenlampe hältst. Ich hab nur eine Hand«, erinnerte Nick sie.
    Es war lange her, seit er zuletzt mit einem Mädchen Händchen gehalten hatte. Jessie Kronenberg war das gewesen, da waren sie in der Fünften. Im Sommer darauf war die Familie nach Atlanta gezogen, und seither hatte er nichts mehr von ihr gehört.
    »Was glaubst du, wo die alte Hexe all ihre Schlangen hat?«, fragte Marta und hielt Nicks Hand ganz fest.
    »Das ist doch auch nur so ein blödes Gerücht.«
    »Vielleicht ist ja doch was dran. Vielleicht hat sie ihren Mann auch abgemurkst. Der soll spurlos verschwunden sein, schon vor

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