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Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Pata Negra: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Pata Negra: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduard Freundlinger
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Bekannte, dennoch war diese Situation etwas anderes als die Sache mit Carmen. Vielleicht überlegte Paco, was er derzeit überhaupt schon ausplaudern durfte.
    »Die Obduktion wurde gestern am späten Abend abgeschlossen«, fuhr Paco schließlich fort. »Der Bericht ist noch nicht ganz fertig, aber der médico forense hat uns bereits darüber informiert, dass Xaver Huber allem Anschein nach keines natürlichen Todes gestorben ist.«
    Joana spürte, wie sie sich versteifte. Sie warf einen raschen Blick zu Kilian. Dieser sah sie nur stirnrunzelnd an. Sicher hatte er kein Wort verstanden, spürte aber vielleicht etwas.
    »Die Todesursache ist noch nicht eindeutig geklärt«, fuhr Paco fort, »aber der forensische Arzt hat Gewebe- und Blutproben zur Analyse an das toxikologische Institut in Sevilla geschickt. Die müssen allerdings erst noch ausgewertet werden. Das kann ein paar Tage dauern, aber der Gerichtsmediziner vermutet, dass der Verstorbene eine Überdosis von einem, wahrscheinlicher aber eher von mehreren verschiedenen Medikamenten gleichzeitig zu sich genommen hat.«
    Kilian zupfte an Joanas Ärmel. Sie ignorierte den Einwand. Das konnte sie ihm alles gleich erzählen.
    »Und was bedeutet das, Paco?« Insgeheim ahnte sie, worauf alles hinauslief, aber sie wollte, dass Paco es ihr mit seinen eigenen Worten erklärte.
    »Nun, das liegt auf der Hand.« Paco schnippte die Asche aus dem Fenster. »Es bedeutet sehr wahrscheinlich, dass es sich um einen Suizid handelt. Aber wie gesagt, Joana, wir müssen noch die Auswertungen des toxikologischen Instituts abwarten.«
    Joana schluckte und Kilian schüttelte wie in Zeitlupe seinen Kopf. Wie sie richtig vermutete, verstand er das Wort suicidio auch ohne ihre Übersetzung.
    Kilian erhob sich mit einem Ruck und wandte sich an Paco, der seinen Zigarettenstummel vor sich hielt, als müsse er sich vor dem, was jetzt kam, damit schützen. Kilian trommelte mit dem Zeigefinger auf den Schreibtisch, wie um sich Gehör zu verschaffen, obwohl Joana und Paco bereits die Luft anhielten.
    »Mein Bruder wurde ermordet!«, sagte er gepresst. »He has been killed!«
    Paco schmiss seine Kippe aus dem Fenster, schloss es zu, und von einem Moment auf den anderen wurde es still im Raum. Dann setzte er sich in seinen ächzenden Bürostuhl, faltete die Hände vor seinem Bauch und blickte Kilian durchdringend an.
    »Well, Mister Huber, so please tell me … who is the killer?«
    Pacos nüchterne Frage verfehlte ihre Wirkung nicht. Während Joana sich noch wunderte, woher Paco so plötzlich seine Englischkenntnisse nahm, vergrub Kilian die Hände im Gesicht und beugte sich vor. Sein Rücken fing an zu beben.
    Joana legte ihm den Arm um die Schultern. Im selben Moment ging die Tür auf – die Putzfrau wollte wohl nachsehen, was hier los war, aber Paco wedelte sie mit einer ungeduldigen Handbewegung wieder hinaus. Nach einer Weile fasste sich Kilian, rieb sich das Gesicht und starrte mit verlorenem Blick auf einen imaginären Punkt an der Wand hinter dem Beamten.
    »I don’t know …«, sagte er schließlich. »Ich weiß es nicht.« Er wandte sich an Joana. »Xaver hätte sich nie, niemals das Leben genommen!«
    Joana nickte und suchte nach tröstenden Worten, aber Paco kam ihr zuvor.
    »Sag ihm bitte, ich kann mir denken, dass dies sehr schwer zu akzeptieren ist. Einen Moment …« Er wandte sich seinem Computer zu und rief ein Protokoll auf. »Ich möchte den Untersuchungsbericht zusammenfassen, damit ihr unsere Einschätzung des Falles besser nachvollziehen könnt.«
    Joana nickte.
    »Also …«, begann Paco, »Xaver Huber kam um 18.40 Uhr im ›Palace‹ an. Du hast ihn an der Rezeption bedient, darüber haben wir gestern schon gesprochen. Danach ging er direkt auf sein Zimmer. Das gabst du zu Protokoll.« Er musterte Joana kurz und sie nickte erneut. »Huber blieb etwas länger als eine Stunde auf seinem Zimmer und kam dann nach unten in die Cafeteria, wo er ein Bier trank und ein Schinkenbrot aß. Antonio bestätigte, dass der Gast eine Viertelstunde blieb und gegen acht Uhr abends die Cafeteria verließ. Wir haben keine eindeutigen Angaben, ob er zu diesem Zeitpunkt oder erst später auf sein Zimmer ging, aber wir gehen davon aus, weil er nach 20 Uhr von niemandem mehr gesehen wurde. Soweit wir im Zimmer rekonstruieren konnten, entnahm er dem Schrank der Minibar eine Tüte Kartoffelchips und trank dazu ein weiteres Bier. Beides trug er in die Liste an der Minibar ein und sowohl die

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