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Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls

Titel: Piratenmond - Wooding, C: Piratenmond - Retribution Falls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Wooding
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hörten ihn fluchend darin herumpoltern. Glas zerbrach, Gitterstangen klapperten. Der Rauch wurde zu einer dicken, brodelnden Schicht, die sich an der Flurdecke ausbreitete. Quail begann zu husten und zu keuchen.
    »Glauben Sie, es dauert noch lange?«, fragte Malvery, und im nächsten Moment kam Quail aus dem Zimmer gestürmt. Sein gesundes Auge tränte, und er fuchtelte mit einer Pistole herum.
    » Fallen lassen!«, brüllte Frey mit so lauter und gebieterischer Stimme, dass er selbst überrascht war. Quail erstarrte, schaute sich um und erblickte Frey und Malvery, die ihre Waffen auf ihn gerichtet hielten. »Weg damit, oder ich puste Sie weg!«
    Quail ließ die Waffe fallen und hob hustend die Hände. Seine schicke Jacke hatte Rauchflecken, der Kragen war erschlafft. Ein Ärmel war zerrissen und gab den Blick auf das polierte Messing seines mechanischen Unterarms frei.

    Frey und Malvery lösten sich aus ihrem Versteck. Frey packte den Flüstermittler an den Jackenaufschlägen und schleifte ihn den Flur entlang, weg vom Rauch und den Flammen im Arbeitszimmer. Er stieß Quail heftig gegen die Wand. Quail starrte ihn wütend an, mit zusammengebissenen Zähnen, Trotz im Gesicht. Frey sah sich in Quails mechanischem Auge gespiegelt.
    »Also dann«, sagte Frey, trat zurück und schoss ihm ins Schienbein.
    Quail schrie auf und brach zusammen. Er wand sich am Boden, die Hand um sein Bein gekrallt. »Scheiße nochmal, warum hast du das getan, du verrottender Hurensohn?«, brüllte er.
    Frey ging neben ihm auf ein Knie. »Hören Sie zu, Quail. Ich habe keine Zeit für die einleitenden Höflichkeitsfloskeln, und um ehrlich zu sein, ich bin momentan ziemlich unzufrieden mit Ihnen. Tun wir also so, als hätten Sie schon beherzten Widerstand gegen meine Fragen geleistet, und sagen Sie mir einfach: Wer hat mich reingelegt? Denn wenn ich nochmal fragen muss, ist Ihre Kniescheibe dran. Und danach nehme ich mir etwas vor, wofür es keinen mechanischen Ersatz gibt.«
    »Gallian Thade!«, stieß er hervor. »Der Auftrag kam von Gallian Thade, mehr weiß ich auch nicht! Er ist durch einen Mittelsmann an mich herangetreten, aber ich wusste, dass irgendwas daran merkwürdig war, deshalb habe ich die Sache zu ihm zurückverfolgt. Er ist ein reicher Landbesitzer, ein Edelmann, und er wohnt draußen in …«
    »Ich weiß, wer Gallian Thade ist«, sagte Frey. »Weiter.«
    »Seine Leute haben mir gesagt, ich sollte den Job ausdrücklich Ihnen offerieren. Aber sie meinten auch … aaah, mein Bein!«

    » Was meinten sie auch?«, fragte Frey und schlug ihm gegen das verletzte Schienbein. Quail kreischte und wand sich; ihm blieb vor Schmerz die Luft weg.
    »Ich sag’s Ihnen ja, ich sag’s Ihnen ja!«, protestierte er. »Sie meinten, wenn Sie nicht auffindbar wären, könnte ich ihn in letzter Minute auch jemand anderem anbieten. Der entscheidende Punkt … der entscheidende Punkt war, dass die Ace of Skulls an diesem Tag durch die Hookhollows fliegen würde, das wussten sie, und sie wollten, dass jemand sie angriff. Vorzugsweise Sie, aber wenn nicht, täte es auch irgendein anderer mieser kleiner Gauner.«
    »Sie sind nicht gerade in der Position, mich zu beleidigen, Quail.«
    »Deren Worte! Deren Worte!«, rief er hektisch und hob die Hand, um weitere Strafmaßnahmen abzuwehren. »Jemand, den keiner vermissen würde, das haben sie gesagt. Sie werden mir verzeihen, wenn ich nicht allzu klar denke. Schließlich haben Sie mir gerade ins Bein geschossen, verdammt nochmal!«
    »Schmerz trübt das Urteilsvermögen«, bemerkte Malvery weise. Er hockte neben Frey.
    »Sie haben keine Ahnung, was sich in diesem Schiff befand?«, fragte Frey. Er hustete in seine hohle Hand. Die Zeit wurde knapp. Der Flur füllte sich mit heißem Rauch, und die einzige noch atembare Luft war in Fußbodenhöhe. Die Miliz würde nicht mehr weit sein.
    »Juwelen, hat er gesagt! Er meinte, er würde sie mir abkaufen, wenn Sie zurückkämen. Wenn nicht, würde er mir trotzdem ein Honorar zahlen. Es war eine vorgeschobene Geschichte, das wusste ich, aber ich … ich habe nicht rausgefunden, was dahintersteckte.«
    »Wollen Sie nicht spekulieren? Irgendeine Idee, weshalb
die Zenturienritter einen solchen Narren an mir gefressen haben? Warum eine so hohe Belohnung ausgesetzt wurde, dass sogar Trinica Dracken eingestiegen ist?«
    »Dracken!« Seine Augen wurden groß. »Moment, das weiß ich! Trinica Dracken … sie hat es im Untergrund ausgestreut: Wenn jemand Sie sieht, soll

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