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Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht

Titel: Plötzlich Fee Bd. 3 Herbstnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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müssen diese Käfer aufhalten, bevor sie das halbe Lager umbringen!« Flehend sah ich zu Ash. »Ich kann das schaffen, aber ihr müsst mich währenddessen schützen. Bitte, Ash.«
    Eine Sekunde lang starrte Ash mich an, dann nickte er knapp. »Wir werden dich hinbringen«, murmelte er und hob sein Schwert. »Goodfellow, gib mir Rückendeckung.«
    Er stürmte vorwärts, gegen den Strom der Feen auf dem Rückzug. Puck schüttelte zwar den Kopf, folgte ihm dann aber. Wir bahnten uns einen Weg zum Zentrum des Schlachtfelds, wo überall Leichen von Feen – oder das, was einmal Feen gewesen waren – verstreut lagen. Hier tobten die Kämpfe wesentlich heftiger und meine Leibwächter hatten alle Hände voll zu tun, um mir den Feind vom Hals zu halten.
    Eine Musketensalve donnerte, und nur wenige Meter von uns entfernt stürzte kreischend ein Wyvern vom Himmel, der dabei wild mit den Flügeln um sich schlug. Dann ragte der massige Körper des Käfers über uns auf und sein glänzender schwarzer Panzer verdunkelte die Sonne.
    »Ist das … nah genug, Prinzessin?«, keuchte Puck, der gerade in ein Gefecht mit zwei Drahtmännern verstrickt war, die mit ihren rasiermesserscharfen Klauen nach ihm schlugen. Neben ihm kreuzte Ash knurrend mit einem Eisernen Ritter die Klinge, so dass das schrille Kreischen des Metalls die Luft erfüllte.
    Ich nickte, auch wenn mir das Herz bis zum Hals schlug. »Haltet sie nur noch ein paar Sekunden auf Abstand!«, rief ich, wandte mich dem Eisenkäfer zu und studierte seine Unterseite. Ja, die Beine bestanden aus mehreren Abschnitten, die mit Metallbolzen zusammengehalten wurden. Als eines der dürren Beine an mir vorbeifegte, duckte ich mich, schloss die Augen und zog den Eisernen Schein aus der Luft, von dem Käfer, den Bäumen und dem verseuchten Land um mich herum. Das Musketenfeuer dröhnte und das Kreischen der Schwerter und die Schreie der Feen hallten in meinem Kopf, aber ich vertraute darauf, dass meine Wächter für meinen Schutz sorgen würden, und konzentrierte mich.
    Ich öffnete die Augen, fixierte eines der Gelenke des Insekts, genauer gesagt den kleinen Bolzen, der es zusammenhielt, und zog . Der Bolzen zitterte, Rost bröselte ab, dann schoss er aus seiner Halterung wie ein Korken – nur ein kurzes, metallisches Funkeln im Sonnenlicht. Das Insekt taumelte, als das Bein zusammensackte und im Matsch landete, dann geriet der ganze Käfer in Schieflage wie ein Bus, der aus der Kurve getragen wird.
    »Ja!«, jubelte ich, doch da überkam mich das Schwindelgefühl. Ein heftiger Schmerz bohrte sich in meinen Magen und ich sank auf die Knie, während ich verzweifelt gegen den Brechreiz ankämpfte. Als ein Schatten auf mich fiel, schaute ich hoch und sah, wie der riesige Leib des Insekts seitlich umkippte, so dass alle Feen – egal ob Eiserne oder normale – hektisch das Weite suchten. Nur ich konnte mich nicht rühren.
    Dunkelheit drängte heran, da packte Ash meinen Arm und riss mich hoch. Wir sprangen, gleichzeitig krachte der Käfer mit einem tiefen Stöhnen auf den Boden und überschlug sich, wobei er die Musketenelfen unter sich begrub und mich umgebracht hätte, hätte ich noch dort gekauert. Als er auf dem Rücken landete, strampelten und zuckten die verbliebenen Beine des Käfers nutzlos in der Luft, was bei mir ein leicht hysterisches Kichern auslöste.
    Ash murmelte etwas Unverständliches und zog mich in eine kurze, heftige Umarmung. »Dir macht es wohl Spaß, dafür zu sorgen, dass mir das Herz stehen bleibt, was?«, flüsterte er.
    Ich spürte, wie das Adrenalin oder sonst was ihn zittern ließ. Bevor ich antworten konnte, ließ er mich los und trat einen Schritt zurück, wieder ganz der stoische Bodyguard. Keuchend ließ ich den Blick über das Schlachtfeld schweifen und sah, dass die Eisernen Feen sich zurückzogen und wieder im Metallwald verschwanden. Der andere Käfer schien unter einer Masse aus zuckenden Ranken begraben zu sein, die seine Beine umschlangen und ihn zu Boden zerrten. Die Musketenschützen auf seinem Rücken waren von riesigen Eisspeeren durchbohrt worden. Wie es aussah, das Werk von Oberon und Mab.
    »Ist es vorbei?«, fragte ich gerade, als Puck zu uns trat. Er atmete ebenfalls schwer und an seiner Rüstung klebte eine schmierige schwarze Flüssigkeit, eine Art Öl. »Haben wir gewonnen?«
    Puck nickte, aber seine Augen blickten grimmig. »In gewisser Weise schon, Prinzessin.«
    Irritiert sah ich mich um und mein Magen zog sich zusammen. Die

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