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Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter

Titel: Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Kagawa
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etwas anderes hier war, ein kaltes, feindseliges Wesen, das mich mit scharfer Intelligenz beobachtete. Ich versuchte es zu ignorieren, als ich auf die Gestalt unter dem Baum zuging. Er trug kein Hemd und seine blasse Haut war mit winzigen roten Wunden bedeckt, fast wie Stiche, die sich über seine Schultern und seine Wirbelsäule zogen.
    Ich blinzelte. Einen Moment lang konnte ich glänzende Drähte sehen, die in seinen Körper liefen, sich nun aber aufrollten und im Nebel verschwanden. Ich ging schneller, aber mit jedem Schritt entfernte sich der Körper unter dem Baum weiter von mir. Stolpernd und keuchend begann ich zu rennen, doch der Nebel zog ihn weg in seine besitzergreifenden Arme und beanspruchte ihn ganz für sich.
    Verzweifelt rief ich nach ihm. Er hob den Kopf und der Ausdruck auf seinem Gesicht war jenseits der Verzweiflung. Er spiegelte völlige Niederlage, Hoffnungslosigkeit und Schmerz wider. Seine Lippen bewegten sich stumm, dann umschlang der Nebel ihn und er war verloren.
    Zitternd stand ich da, während der Nebel immer finsterer wurde und diese andere Präsenz am Rand meines Bewusstseins lauerte. Langsam verblasste der Traum und ich versank in Dunkelheit, doch ich konnte immer noch die letzten Worte sehen, die seine Lippen voller Verzweiflung geformt hatten, und sie machten mir mehr Angst als alles andere.
    Töte mich .
    Nur langsam kehrte mein Bewusstsein zurück. Mühsam kämpfte ich mich aus dem Schlaf und war immer noch benommen und verwirrt, als die Welt vor meinen Augen klarer wurde. Zum Glück erkannte ich quasi sofort, wo ich war. In Leanansidhes Villa in der Empfangshalle, zumindest wenn man nach dem riesigen Kamin ging. Ich lag auf einem der gemütlichen Sofas und trug eine Hose und ein weites Hemd. Irgendjemand hatte mir das enge Businesskostüm ausgezogen und die Stöckelschuhe hatte ich ja sowieso bei SciCorp zurückgelassen.
    »Was ist passiert?«, murmelte ich und kämpfte mich mühsam hoch. Brennende Schmerzen rasten durch meinen Arm und meine Schulter, und ich keuchte gequält auf.
    »Ganz langsam, Prinzessin.« Plötzlich war Puck da und drückte mich wieder runter. »Du hast eine ganze Menge Blut verloren – davon bist du so benommen. Auf dem Weg hierher bist du ohnmächtig geworden. Bleib einfach noch ein bisschen ruhig liegen.«
    Ich musterte den dicken Verband, der um meinen Arm und meine Schulter gewickelt war und unter dem sich ein hellrosa Fleck abzeichnete.
    Als die verschwommenen Erinnerungen an die Oberfläche drängten, krampfte sich mein Magen zusammen.
In meiner Kehle bildete sich ein Kloß und ich hätte am liebsten geweint. Doch ich drängte diese Gefühle zurück, holte zitterig Luft und konzentrierte mich auf die Gegenwart.
    »Wo ist Eisenpferd?«, wollte ich wissen. »Und Grim? Sind alle heil rausgekommen?«
    » MIR GEHT ES GUT, PRINZESSIN .« Eisenpferd, der wieder seine menschlichere Gestalt angenommen hatte, beugte sich über die Sofalehne. » NICHT MEHR GANZ SO GUT WIE VORHER, ABER ICH WERDE ES ÜBERLEBEN. ICH BEREUE NUR, DASS ICH EUCH NICHT BESSER SCHÜTZEN KONNTE .«
    »Tatsächlich?« Die Tür öffnete sich und Leanansidhe betrat den Raum, gefolgt von Grim und zwei Heinzelmännchen, die ein Tablett mit Porzellanbechern trugen. »Ich würde da noch einiges anderes bereuen, mein Lieber. Meghan, Täubchen, trink das. Es sollte helfen.«
    Wieder versuchte ich mühsam hochzukommen und biss die Zähne vor Schmerzen zusammen. Puck kniete sich neben das Sofa und half mir in eine sitzende Position, dann reichte er mir einen Becher von den Heinzelmännchen. Die heiße Flüssigkeit darin roch so stark nach Kräutern, dass mir die Augen tränten. Vorsichtig nippte ich daran, zog eine Grimasse und schluckte.
    »Kimi und Nelson?«, fragte ich und zwang mich, noch mehr von dem Zeug zu trinken. Igitt, das war, als würde man Potpourri in heißem Wasser trinken, doch noch während es meine Kehle hinunterlief, konnte ich spüren, wie es seine Wirkung entfaltete – Wärme und Schläfrigkeit breiteten sich in mir aus. »Sind sie auch hier?«
    Leanansidhe schwebte um das Sofa herum und zog eine Rauchfahne aus ihrer Zigarettenspitze hinter sich her. »Noch sind sie nicht zurück, Liebes, aber ich bin sicher, dass es ihnen gut geht. Sie sind wirklich clever.« Schwungvoll setzte sie sich in den Sessel mir gegenüber, schlug die Beine übereinander und musterte mich dann über ihre Zigarette hinweg. »Also, Liebes, warum erzählst du mir nicht, was da drin passiert ist, bevor

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