Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter
ich verzweifelt. »Ich habe versucht, es ihr zu sagen, und sie hat mich in einen Eiszapfen verwandelt. Sie ist davon überzeugt, dass es Oberon war.«
»Auf mich wird sie hören.«
»Bist du dir da sicher? Nach allem, was du getan hast? Wird sie noch auf dich hören, nachdem du mich gerettet und Rowan getötet hast?« Sein Gesicht verfinsterte sich und ich ignorierte das Schuldgefühl, das in mir tobte. »Wir müssen ihnen folgen«, flüsterte ich und plötzlich war ich absolut sicher, was wir tun mussten. »Wir müssen Tertius finden und das Zepter zurückholen. Das ist der einzige Weg, den Krieg zu verhindern. Dann wird Mab uns doch glauben müssen, oder?«
Ash zögerte. Einen Moment lang wirkte er furchtbar unsicher, hin- und hergerissen zwischen mir und der Verpflichtung seiner Königin gegenüber. Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und ich sah die Unentschlossenheit in seinem Blick. Doch bevor er antworten konnte, ließ uns ein Kratzen an der Tür zusammenfahren.
Wir tauschten einen Blick. Dann zog Ash sein Schwert, bedeutete mir, hinter ihn zu treten, ging zur Tür und zog sie wachsam einen Spaltbreit auf. In einer schwarzen Pelzwolke schoss eine Katze durch den Spalt. Überrascht schrie ich auf.
Ash schob das Schwert zurück in die Scheide. »Tiaothin«, murmelte er, als die Púca die Katzengestalt ablegte und wieder ein etwas menschlicheres Aussehen annahm. »Was ist da draußen los? Was geschieht gerade?«
Die Púca grinste ihn an und ihre schmalen Augen funkelten eifrig. »Überall sind Soldaten«, verkündete sie und schlug mit dem Schwanz. »Sie haben jeden Zugang zum Palast abgeriegelt. Alle suchen nach dir und der Missgeburt.« Sie warf mir einen kurzen Blick zu und kicherte. »Mab ist stinksauer. Wenn ihr gehen wollt, solltet ihr jetzt gehen. Die Elitegarde ist schon auf dem Weg hierher.«
Flehend sah ich Ash an. Sein Blick wanderte zu mir, dann zur Tür und er wirkte völlig zerrissen. Schließlich schüttelte er ungläubig den Kopf, als könne er nicht fassen, was er tat. »Hier entlang«, befahl er knapp und riss die Schranktür wieder auf. »Rein da, sofort.«
Ich betrat den kleinen dunklen Raum und sah mich nach Ash um. Er zögerte an der Tür und sah die Púca an, die mitten im Zimmer herumtanzte. »Halt dich nach dieser Geschichte etwas zurück, Tiaothin«, warnte er sie. »Geh Mab für eine Weile aus dem Weg. Verstanden?«
Die Púca grinste verschmitzt. »Und wo bliebe da der Spaß?«, fragte sie dann und streckte ihm die Zunge heraus. Bevor Ash mit ihr darüber diskutieren konnte, legte sie die Ohren an und hob ruckartig den Kopf. »Sie sind schon fast da. Los jetzt, ich werde sie ablenken. Niemand kann besser eine sinnlose Verfolgung anzetteln als eine Púca.« Und bevor wir sie aufhalten konnten, rannte sie zur Tür, riss sie auf und lehnte sich in den Gang hinaus. »Der Prinz!«, kreischte sie so laut, dass ihre schrille Stimme durch den ganzen Korridor hallte. »Der Prinz und die Missgeburt! Sie sind da lang! Folgt mir!«
Wir kauerten im Schrank, als schwere Stiefel an der Tür vorbeidonnerten und Tiaothin folgten, die sie weglockte. Ash raufte sich seufzend die Haare. »Idiotische Púca«, murmelte er.
»Wird sie klarkommen?«
Ash schnaubte. »Tiaothin kann besser auf sich aufpassen als sonst jemand, den ich kenne. Deswegen hatte ich sie ja gebeten, ein Auge auf dich zu haben.«
Deshalb hatte die Púca sich also so für mich interessiert. »Ich hätte keinen Babysitter gebraucht«, erklärte ich gereizt wie auch erfreut, dass er daran gedacht hatte, ein Auge auf mich zu haben, auch wenn er selbst nicht da sein konnte.
Ash ignorierte mich. Er legte eine Hand auf die Wand, schloss die Augen und murmelte einige merkwürdige, unverständliche Worte. Ein schmales Rechteck aus Licht erschien und Ash zog eine weitere Tür auf, woraufhin fahles Licht in den Raum fiel. Hinter der Tür erschien eine vereiste Treppe, die in die Dunkelheit hinabführte.
»Komm.« Er drehte sich zu mir um und streckte eine Hand nach mir aus. »Auf diesem Weg schaffen wir es aus dem Palast raus, aber wir müssen uns beeilen, sonst verschwindet er wieder.«
Hinter uns hallte ein erfreutes Brüllen durch den Gang, dann streckte etwas den Kopf in den Raum und schrie nach seinen Freunden. Ich packte Ashs Hand und wir flohen in die Dunkelheit.
Der Markt der Kobolde
Ich folgte Ash die glitzernde Treppe hinunter und einen schmalen Korridor entlang, in dem flackernde blaue Fackeln und anzüglich grinsende
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