Plötzlich Fee - Winternacht - Kagawa, J: Plötzlich Fee - Winternacht - The Iron Fey, Book 2: The Iron Daughter
auf und starrten fassungslos. Selbst Eisenpferd riss seine glühenden Augen so weit auf, dass sie groß und rund wurden, als wir durch die Tür glitten.
»Wow, Meghan!« Kimi hüpfte auf ihrem Stuhl herum und klatschte in die Hände. »Du siehst genial aus! Dieser neue Haarschnitt ist einfach super!«
» PRINZESSIN .« Eisenpferd musterte mich von oben bis unten und nickte dann anerkennend. » IHR SEID WAHRLICH EINE OFFENBARUNG .«
Ich sah Puck an, der mich leicht benommen anstarrte. »Äh …«, stammelte er, während ich völlig verblüfft war – ein sprachloser Puck war wirklich mal was Neues. »Du siehst … nett aus«, murmelte er schließlich.
Ich wurde rot, plötzlich selbst verlegen.
»Kinder.« Leanansidhe klatschte in die Hände und lenkte damit die Aufmerksamkeit wieder auf sich. »Wenn wir das Zepter zurückerobern wollen, müssen wir schnell handeln. Ihr Straßenkinder.« Sie schnippte mit den Fingern in Richtung Kimi und Nelson. »Habt ihr bekommen, weshalb ich euch ausgesandt habe?«
Kimi nickte Nelson auffordernd zu, der daraufhin in seiner Tasche herumwühlte und schließlich eine Plastikkarte hochhielt. Aus der rechten Ecke starrte uns das Gesicht einer blonden Frau mit Brille entgegen, die den Mund so verzogen hatte, als würde sie die Kamera am liebsten umbringen. Nelson warf Leanansidhe die Karte zu, die sie herablassend studierte.
»Rosalyn Smith. Ein bisschen alt, aber sie wird es tun müssen. Nun denn.« Sie wandte sich an den Rest von uns. »Morgen ist ein großer Tag, meine Lieben. Bleibt nicht zu lange auf. Wir treffen uns morgen früh in der Empfangshalle. Meghan, Täubchen, du musst diesen Code unbedingt bis morgen entschlüsselt haben. Die Operation Zepter beginnt im Morgengrauen. Danke!« Sie machte eine dramatische Geste und verschwand in einer Glitzerwolke.
In dieser Nacht war ich so nervös, dass ich nicht schlafen konnte. Ich lag auf meinem Bett – Grimalkin döste neben mir auf einem Kissen – und versuchte, den Code zu knacken. Eigentlich starrte ich nur auf die Zahlen, bis sie vor meinen Augen verschwammen. Immer wieder ging ich in Gedanken durch, was bei dieser Mission alles schiefgehen konnte, und das ergab eine ziemlich lange Liste. In ein paar Stunden würden wir uns mithilfe des Ausweises dieser Frau bei SciCorp einschleichen, uns das Zepter schnappen und abhauen, bevor jemand merkte, dass wir da gewesen waren. Als würde das so leicht werden wie ein Strandspaziergang. Als würden die das Zepter nicht Tag und Nacht bewachen.
Es klopfte leise an meiner Tür, dann steckte Puck den Kopf ins Zimmer. »Hey, Prinzessin. Ich dachte, du könntest vielleicht was zu essen vertragen. Stört es dich, wenn ich reinkomme?« Ich schüttelte den Kopf und Puck betrat mit einem Teller voller Sandwiches und Apfelschnitze das Zimmer. »Hier«, verkündete er und stellte ihn auf dem Bett ab. »Du musst was essen. Ich habe versucht, dir was Besseres zu machen, aber die Köchin hat mich mit dem Nudelholz aus der Küche gejagt. Ich glaube, sie mag mich nicht besonders.« Kichernd ließ er sich quer aufs Bett fallen und nahm sich einen Apfelschnitz, während er es sich bequem machte.
»Wirklich nett«, murmelte ich und griff nach einem Sandwich. Käse und … noch mehr Käse; schätzungsweise besser als nichts. »Wo ist Eisenpferd?«
»Mit den beiden Straßenkids dabei, die Strategie weiter zu besprechen«, erwiderte Puck und schob sich das Apfelstück als Ganzes in den Mund. »Du solltest sie mal hören – die denken, sie wären in einem James-Bond-Film oder so.« Er bemerkte, wie ich an einer Ecke des Zettels herumspielte, und setzte sich auf. »Wie läuft’s damit, Prinzessin?«
Ich knüllte das Blatt zu einem Ball zusammen und schleuderte es quer durch den Raum.
Puck blinzelte überrascht. »Äh … wohl nicht so toll?«
»Ich komm einfach nicht drauf«, seufzte ich und wischte mir mit der Hand über die Augen. »Ich hab alles versucht, was mir nur eingefallen ist, um irgendeinen Sinn darin zu entdecken – Addition, Multiplikation der Zeilen, Division –, und trotzdem verstehe ich es nicht. Und wenn ich diesen dämlichen Code nicht entschlüsseln kann, kommen wir nicht ins richtige Stockwerk, was bedeutet, dass wir nicht an das Zepter herankommen, was bedeutet, dass alle sterben werden, und das nur wegen mir!«
»Hey.« Puck legte einen Arm um mich. »Warum drehst du denn so durch? Das ist doch gar nichts, Prinzessin. Das sollte für dich ein Kinderspiel sein. Du warst es,
Weitere Kostenlose Bücher