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Ploetzlich Mensch

Ploetzlich Mensch

Titel: Ploetzlich Mensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary-Anne Raven
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bisschen schwer in einem Land ohne Raumfahrtpr o gramm. Da musste ich mir wohl oder übel eine Alternative suchen.“
    „ Na, da bin ich jetzt aber gespannt.“
    Thäus räusperte sich noch einmal. „Weißt du, dein plötzlicher Tod damals ist mir ziemlich nahegegangen. Ich war zwar erst zehn, aber die Tatsache, dass du plötzlich nicht mehr da warst, hat mich ganz schön mitgenommen. Aber zum Glück gab es jemanden, der mir in dieser Zeit Halt gegeben hat und mir wieder Mut zum Leben gab. Und de s wegen bin ich kein Astronaut geworden, sondern ein Diener im Te m pel des Lichts …“
     
    *
     
    Benommenheit lag über Deans Schädel, und es dauerte, bis ihm klar wurde, wo er sich befand. Er war doch tatsächlich schon wieder eing e schlafen.
    „ Clara?“
    Von einem Moment auf den anderen war er hellwach. „O ve r dammt, Clara.“
    Mit einer schnellen Bewegung war er auf den Füßen und ebenso schnell wieder zurück auf dem Bett. Seine Beine fühlten sich an wie Gummi und sein Kopf, als wäre er zwei Nummern zu groß. Er stöhnte und versucht erneut auf die Beine zu kommen, dieses Mal allerdings deutlich langsamer.
    Verflixt! Wie hatte er nur wieder einschlafen können? Das L etzte, woran er sich erinnerte, war, dass er beim Warten auf Claras Rückkehr aus reiner Langeweile ein zwei Gläser von dem Sekt getrunken hatte, der hier im Zimmer für sie bereitstand.
    Vertrug dieser menschliche Körper nur so wenig Alkohol? Himmel Herrgott noch mal. Als Vampir hatte er flaschenweise Hochprozent i ges trinken können, ohne auch nur die geringste Auswirkung zu sp ü ren. Was in gewisser Weise deprimierend gewesen war, aber inwiefern sollte sich Alkohol auch auf einen toten Metabolismus ohne Verda u ung auswirken?
    Und nun, kaum dass er wieder ein Mensch war, schafften es schon zwei kleine Gläser ihn von den Füßen zu holen.
    Wirklich erbärmlich. Genervt schüttelte er den Kopf, unterließ dies aber schnell wieder, als der Raum um ihn herum nur noch mehr schwankte. Erstaunlich, zu welch großen Koordinationsproblemen eine so kleine Menge Alkohol führen konnte. Offensichtlich war er ein wenig beschwipst.
    Na toll, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Dabei hatte er jetzt wir k lich andere Sorgen. Wo zur Hölle war Clara? Sie hatte doch nur kurz etwas Luft schnappen wollen? Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass sie schon seit über einer Stunde weg war. Hatten seine Worte sie so sch o ckiert, dass sie davongelaufen war? Nein, nein! Das durfte nicht sein. Nicht jetzt, wo er sich seiner Gefühle für sie endlich klar geworden war. Er musste sie finden und mit ihr reden.
    Ein markerschütternder Schrei riss ihn aus seinen Gedanken. Im er s ten Moment glaubte er, es wäre das Brüllen eines verletzten Tieres. Dann wurde ihm voller Grauen klar, dass es die Stimme eines Me n schen war, die er hörte.
    Mit dem Gefühl aufsteigender Panik hechtete er zum Fenster und starrte hinaus in die Nacht.
    Das E rste , was er sah, war der Körper eines jungen Mannes, der vor dem Geländer zum Wasserfall lag. Er schien bewusstlos zu sein. Blut lief aus seiner Nase und aus einer Wunde auf seiner Stirn.
    Eine tiefe Wölbung im metallenen Handlauf des Geländers hinter ihm deutete darauf hin, dass er mit sehr viel Kraft gegen dieses g e schleudert worden war.
    Nur wenige Schritte von ihm entfernt stand Clara. Ihr Körper bebte vor Anspannung und die Lichtaura, die sie umgab, war so hell, dass ihr braun gefärbtes Haar fast wieder weiß erschien.
    Dean riss die Glastür auf und trat auf den Balkon. „Clara! Was machst du da?“
    Abrupt ruckte ihr Kopf in seine Richtung. Ihre von Tränen geröteten Augen starrten ihn an und schienen ihn doch nicht wahrzunehmen. Es war der Blick eines gehetzten Tieres und nicht der eines Menschen. So, als wäre tief in ihrem Inneren etwas zerbrochen. Verdammt, was hatte der Kerl ihr angetan?
    „ Clara! Bleib , wo du bist, ich komme zu dir runter“, rief Dean ihr zu. Am liebsten wäre er einfach über die Brüstung geklettert und die knapp vier Meter zu ihr hinunter gesprungen. Doch gebrochene Beine waren das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte. Er warf noch einen schnellen Blick auf die immer noch apathisch zu ihm heraufstarrende Clara, dann machte er auf dem Absatz kehrt, schlüpfte in Windeseile in seine verstreut liegenden Kleidungsstücke und rannte aus dem Zi m mer.
    Es schien eine Ewigkeit zu vergehen, bis er das Erdgeschoss erreic h te. Seine Hoffnung, dass Clara sich nicht von Fleck rühren würde,

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