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PR TB 067 Der Endlose Alptraum

PR TB 067 Der Endlose Alptraum

Titel: PR TB 067 Der Endlose Alptraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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abhalten,
mir den zweiten Teil der Geschichte anzuhören«, sagte Noir
übertrieben. »Aber dennoch habe ich zuvor noch eine Frage,
Professor.«
    »Bitte.«
    »Warum nehmen Sie mich zu diesem Treffen mit?«
    »Sie sind ein Hypno.«
    »Als Psychologe beherrschen Sie sicherlich auch die
Hypnose.«
    »Ja, ich könnte das Mädchen hypnotisieren, aber
das hätte einen Trancezustand bei ihr zur Folge, und das wäre
störend«, erklärte
    Geranger.
    »Ich verstehe«, sagte Noir. »Und was versprechen
Sie sich in der Praxis von meiner Fähigkeit?«
    »Eine genaue Beschreibung der Gegend, in der sich die beiden
Söhne Phillips zuletzt aufgehalten haben, zum Beispiel. Und noch
einiges mehr.«
    »Ich werde mein Bestes geben«, versprach Noir. »Schon
deswegen, um zu erfahren, wie die Geschichte weitergeht.«
    Eloire würde es zwar nicht gerne sehen, daß er sie
alleine hier zurückließ. Er mußte sie auf morgen
vertrösten. Es war schließlich nicht die letzte Nacht, die
er auf Kandago verbrachte.

9.
    Saylora hatte zwei Gesichter. Das eine Gesicht war die Peripherie,
mit den modernen Büro- und Appartementhäusern und den
Luxusvillen inmitten großangelegter Parks. Der andere Teil war
das Zentrum - die City, das Vergnügungsviertel, die Altstadt,
die beinahe ausschließlich aus Bauten aus der Gründungszeit
bestand. Dort hatte der Tag vierundzwanzig Stunden; zwischen den
kleinen Bars, den Spielkasinos und den Schaubuden herrschten eigene
Gesetze. Es war das Reich der Schieber, der Spieler und leichten
Mädchen, der dunklen Geschäftemacher, der kleinen
Taschendiebe und der Unterweltgrößen
    - Nachtschattengewächse aller Kategorien waren hier
anzutreffen. Es war das Paris des 24. Jahrhunderts, wie es sich der
brave Bürger in seinen kühnsten Träumen vorstellte.
    André Noir und Professor Geranger erlebten die
ungeschminkte Seite des größten Vergnügungsviertels
innerhalb der nächsten zwanzig Lichtjahre. Ein Flugtaxi brachte
sie zu der von Geranger angegebenen Adresse. Sie brauchten nur noch
eine von Leuchtreklamen erhellte Straße zu überqueren,
dann standen sie vor dem Hotel »Elegie«. Es war ein
schmales fünfstöckiges Baukastensystem-Haus. Rechts
flankiert von einem »Traumpalast«, links davon befand
sich ein »Männerzirkus«. Als sie das Hotel betraten,
landeten eben zwei Polizeischweber mit heulenden Sirenen.
    Hinter der Rezeption saß ein alter, klappriger Robot, der
seine besten Tage schon hinter sich gehabt hatte, als dieses Hotel
noch in seiner Blüte gestanden haben mochte. Das mußte
alles schon Jahrzehnte zurückliegen.
    »Zimmer Nummer 202«, verlangte Professor Geranger.
    »Jawohl, Herr«, schnarrte der Robot und langte mit
ächzenden Gelenken zum Schlüsselbrett. »Zimmer Nummer
202.«
    »Ist es hier immer so laut?« fragte Geranger.
    »Nur wenn Razzien stattfinden«, antwortete der Robot,
und als seine »Gesprächigkeitsprogrammierung«
schaltete, fügte er hinzu: »Nebenan, im Männerzirkus,
geht es oft wild zu, Herr; es gibt Verletzte, und da müssen sich
die Ordnungshüter einschalten. Das hat sicher seine Richtigkeit
so, oder nicht, Herr?«
    »Natürlich«, sagte Geranger zu dem geschwätzigen
Robot. »Wir erwarten den Besuch einer Dame. Sie heißt
Ylina. Wenn sie kommt, schicke sie zu uns aufs Zimmer.«
    »Sehr wohl, Herr.«
    Noir und Geranger fuhren mit dem Lift in die zweite Etage hinauf.
Als sie die Kabine verließen, mußten sie über einen
Betrunkenen steigen, der auf dem Korridor seinen Rausch ausschlief.
    »Zustände sind das«, meinte Noir.
    »Ylina hat diesen Treffpunkt vorgeschlagen«,
rechtfertigte sich Geranger. Er rümpfte angewidert die Nase.
Seine Miene erhellte sich erst ein wenig, nachdem er das Zimmer
betreten hatte. Es war ein komfortabler Raum, für hiesige
Verhältnisse fast luxuriös zu nennen, mit hygienischen
sanitären Anlagen und einem raffinierten Beleuchtungssystem.
    »Ein perfektes Liebesnest«, lachte Noir.
    Geranger ging wütend zur Bildsprechanlage und bestellte eine
Kanne eisgekühltes Erfrischungsgetränk.
    Die beiden Männer schwiegen, es gab nichts zu sagen. Geranger
war sichtlich nervös, er schaltete schimpfend die Lichtautomatik
aus, nachdem er sich versehentlich auf die Liege gesetzt hatte. Noir
vertrieb sich die Wartezeit damit, indem er aus dem Fenster auf das
bunte Treiben auf der Straße sah und die Fensterscheibe
abwechselnd auf Polarisation schaltete.
    »Die Razzia ist beendet«, stellte er fest.
    Es klopfte an die Tür.
    »Herein«, rief Geranger,

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