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Priester des Blutes

Priester des Blutes

Titel: Priester des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Clegg
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die Schwelle und kletterten auf Kiya hinauf, die sie wie besessen abschüttelte. Ich machte mich auf, ihr zu helfen, wobei ich hörte, wie Ewen aufschrie, und Vali ebenfalls.
    Als ich über den Rand blickte, sah ich, dass die Kreaturen die beiden bedeckten und sie niederzudrücken begannen. Ein Stachel
traf meinen Fuß und dann eine Zange. Weitere Stacheln stachen mir ins Fleisch. Ich spürte starke Schmerzen, die sowohl von meinen eigenen Gefühlen stammten als auch von denen der anderen meines Stammes. Der Schmerz schoss durch unseren Strom. Das Gift dieser Wesen drang in meinen Körper ein, und ich spürte Übelkeit, als mein Blut gegen dieses fremde Gift ankämpfte, das wie kein anderes war. Es wärmte mein Blut auf, bis es zu kochen schien. Ich zog an den Kreaturen, schleuderte sie gegen die Felsen, zerrte an ihren hervorstehenden Doppelspießen, und dann begab ich mich zu Kiya, um sie davon zu befreien. Nachdem ich ihr geholfen hatte, kletterte ich am Felsen herunter und erreichte zuerst Yarilo. Er besaß die Kraft, Vali gegen seine kleinen Dämonen zu helfen, nachdem ich erst einen großen und schweren Skorpion von seinem Gesicht gezogen hatte. Und dann half ich Ewen, indem ich ihn mit einem Arm in die Höhe hob und kräftig schüttelte, so dass die Ungeheuer auf den Boden fielen, der sich weit unter uns befand.
    Er war bereits in der schlechtesten Verfassung, und als ich ihn schließlich zum Eingang hinauf zog, blieb er in meinen Armen liegen, während ich einen Stachel aus seinem Fleisch zog, der sich tief in die Seite seines Halses gebohrt hatte.
    »Warum haben wir sie nicht gespürt?«, fragte Kiya, als wir alle am Eingang versammelt waren.
    »Vielleicht«, sagte ich, »vielleicht sind sie wie wir. Vielleicht sind sie nicht lebendig.«
    »Wer könnte eine solche Kreatur erschaffen?«
    »Wer könnte uns erschaffen?«, fragte ich.
     
    Ich beobachtete den Nachthimmel mit seinen winzigen Sternen über mir und die Klippe uns gegenüber. »Diese Kreaturen sind eine Warnung. Wären wir noch menschlich, hätte uns ihr Gift getötet. Wer auch immer sie hier hergebracht hat, er dachte nicht,
dass diejenigen, die bereits an der Schwelle waren, weiterexistieren würden, um hierherzukommen.«
    »Die Python?«, fragte Vali. Sein Gesicht hatte sich von den Striemen und Kratzern erholt, die noch vor einem Augenblick dort zu sehen gewesen waren, und zeigte wieder seine übliche alabastergleiche Schönheit.
    »Es muss jemand anders sein«, meinte Kiya. »Sie wüsste, dass wir möglicherweise imstande wären, diesen Eingang zu finden.«
    »Glaubt ihr, sie folgt uns?«, fragte Yarilo. Er kam zu mir und setzte sich neben mich, indem er Ewens Haar sanft streichelte. Ewen blickte zu ihm auf und sah dann mich an. Ich spürte noch immer Schmerz in ihm, aber sein Blut hatte aufgehört, in seinem Fleisch zu toben.
    »Sie folgt niemandem«, antwortete ich. »Wenn du gespürt hättest, was ich spürte, als sie mir den Heiligen Kuss schenkte, so wüsstest du, dass sie nun weit von uns entfernt ist.«
    »Weil sie dich fürchtet«, sagte Kiya nickend.
    »Aber die andere«, sagte ich. »Medhya. Es fühlt sich an, als beobachtete sie mich, selbst jetzt.«
     
    Als wir schließlich auf unseren Bäuchen durch die Dunkelheit krochen, sahen wir Vipernnester an den Felsvorsprüngen entlang und zwischen den tiefen Gruben am Wege. Sie glitten über unsere Rücken und Beine, während wir uns hindurchzwängten. Ich spürte, wie Fangzähne in meine Haut eindrangen. Mit jedem Biss und jeder Gifteinspritzung starb eine der Schlangen, nachdem sie das Gift unseres Blutes getrunken hatte. Löcher zogen sich kreuz und quer durch den Tunnel, durch den wir uns bewegten, und schließlich erreichten wir eine Vertiefung im Felsen, die sich zu einem größeren Raum erweiterte.
    Es erschien wie ein riesiger Brunnen im Inneren des Berges. Als
ich aufsah, gab es dort keine Öffnung zum Himmel über uns. Ich spürte Wasser, das sich weit unter uns befand.
    »Wir klettern hinunter«, sagte Kiya.
    »Oder wir springen.«
    Sie fühlte das Wasser ebenfalls. »Ein Meer«, keuchte sie. »Wie kann es das innerhalb des Berges geben?«
    »Es ist ein unterirdischer Wasserlauf«, antwortete ich. »Wenn die Stadt von der Erde verschlungen wurde, sollte dies dann nicht auch mit ihrer Wasserstraße so geschehen sein? Und dennoch - hast du je Flüsse gesehen, die auch unter der Erde fließen? Vielleicht ist das hier der Fall.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wir haben den ganzen

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