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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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beunruhigt, auch wenn Isobel es offenkundig war, denn sonst hätte sie den weiten Weg nach Champman Hall nicht auf sich genommen. Sobald er in London war, würde er mit Elizabeth über ihren Gesundheitszustand reden, und er würde sich nicht täuschen lassen, wenn sie tatsächlich krank war. Außerdem würde er sich die größte Mühe geben und sie ins Theater und zu ähnlich unwichtigen Dingen begleiten. Die Herzoginwitwe hatte wie so oft Recht, und er fühlte sich schuldig. Er hatte sich zu sehr von den Angelegenheiten seines Besitzes in Beschlag nehmen lassen und seine Verlobte vernachlässigt. Das war normalerweise nicht so, doch wenn er sich nicht irrte, hatten sie sich tatsächlich vor über einem Monat das letzte Mal gesehen. Er nahm sich fest vor, es, sobald sie verheiratet waren, nie wieder so weit kommen zu lassen.
    Der Herzog entschuldigte sich, denn er musste sich weiter um die Instandsetzung des völlig heruntergekommenen Anwesens kümmern. Doch bereits beim Verlassen des Tisches kam ihm wieder die dreiste, zigeunerhafte Lady Shelton in den Sinn. Am Vorabend hatte er wie ein seichter Stutzer mit ihr geschäkert, was eigentlich gar nicht seine Art war. Er hatte sie sogar richtiggehend verfolgt. Und sie hierher, nach Chapman Hall, eingeladen, was er jetzt allerdings bedauerte. Isobel würde zwar höchstwahrscheinlich schon morgen wieder abreisen, doch er konnte keinesfalls zulassen, dass sie Lady Shelton begegnete, einer zukünftigen Geliebten. Das wäre absolut unschicklich und respektlos gewesen. Was hatte er sich bloß dabei gedacht? Wenn er sich überhaupt etwas gedacht hatte! Diese Erkenntnis beunruhigte ihn einigermaßen.
    *
    Der Herzog verbrachte den Vormittag damit, sich einen letzten Überblick über das kleine Anwesen zu verschaffen, das nur rund zwanzig Morgen umfasste und für seine Vorbesitzer nur ein unbedeutender Landsitz gewesen war. Rechtzeitig zum Mittagessen - Lamm in Minzsauce -, das er gemeinsam mit seiner Mutter einnahm, kehrte er ins Herrenhaus zurück. Isobel hatte einen Ausritt unternommen - sie war eine begeisterte Reiterin und ausgezeichnete Pferdekennerin - und teilte ihm nun mit, dass sie am nächsten Morgen nach London zurückkehren würde.
    Er besprach einige seiner Pläne für Chapman Hall mit seiner Mutter, die wie üblich sehr interessiert war an allem, was mit dem herzoglichen Reich zu tun hatte. Sie hatten ihr Mahl soeben beendet, da tauchte Woodward auf und kündigte einen Gast an.
    Der Herzog fragte nicht nach dem Namen des Gastes, denn er ahnte, um wen es sich handelte. Aber Woodward informierte ihn trotzdem mit ernster Miene, dass Lady Nicole Shelton ihn zu sprechen wünsche. Seine Mutter blickte ihn fragend an. »Lady Nicole Bragg Shelton von Dragmore, Hadrian?«
    Hastig stand er auf, wobei sich seine hohen Wangenknochen leicht rosa färbten. »Ich habe eine Reitverabredung«, sagte er kurz angebunden. Sein Ton machte deutlich, dass weitere Fragen nicht erwünscht wären. Er eilte davon und seine Mutter starrte ihm verwundert nach.
    Woodward führte ihn in das kleine Empfangszimmer, das an das schiefergeflieste Foyer angrenzte. Die Tür stand offen, und der Herzog verlangsamte seine Schritte, als er Lady Shelton sah. Ein sehr primitives Bedürfnis, das eines Mannes auf der Jagd, stieg in ihm hoch. Sie saß auf dem Sofa und stand sofort auf, als sie ihn näher kommen hörte. Ihre Blicke trafen sich.
    Heute war sie keine wilde Zigeunerin, aber sie war in gewisser Weise noch hinreißender als am Vorabend. Sie trug ein flaschengrünes Reitkostüm mit passendem Hut. Ihr Haar war hochgesteckt. In der Hand hielt sie schwarze Lederhandschuhe und ihre Reitgerte.
    »Ich freue mich, dass Sie gekommen sind«, sagte er leise und blieb vor ihr stehen. Sein Blick schweifte über ihre Gestalt. Ja, sie war tatsächlich so berückend schön wie in seiner Erinnerung. Es war nicht nur seine überbordende Fantasie gewesen.
    Sie schickte sich an, einen Knicks zu machen, doch er gebot ihr Einhalt. »Keine Förmlichkeiten, bitte! Ich denke, in Anbetracht der Umstände wäre das doch reichlich lächerlich, finden Sie nicht auch?«
    Sie blickte ihn verständnislos an. Ihre Augen waren so blass, dass sie fast silbern wirkten. Ob sie ihn gehört, ihn richtig verstanden hatte? Manchmal erstaunte sie ihn, wenn sie errötete oder verwirrt wirkte, so, als wäre sie völlig unerfahren. Oder war sie genauso verwirrt über die körperliche Anziehung zwischen ihnen wie er?
    »Danke sehr, Euer

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