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Rendezvous mit Mr Darcy

Rendezvous mit Mr Darcy

Titel: Rendezvous mit Mr Darcy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Doornebos
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flattern, und sie überreichte das Baby einem Dienstmädchen hinter ihr. »Entschuldigen Sie mich, ich brauche frische Luft.« Hastig griff sie nach ihrem Fächer und dem Pompadour und lief hinaus.
    Draußen hielt sie an und atmete die frühe Morgenluft tief ein. Sie ließ sich unter einer brennenden Fackel auf die Treppe vor der halbrunden Kiesauffahrt fallen, fächerte sich wild Luft zu und band das Krankenhaushemd auf, das daraufhin hinabglitt und in einem Bündel auf ihren Stiefeln liegen blieb. Die Uhr in der Eingangshalle hinter ihr schlug drei Mal.
    Irgendjemand näherte sich ihr und legte einen Arm um sie. Es war Fiona.
    »Ich wollte Ihnen nicht wehtun«, erklärte sie.
    Chloe konnte ihr nicht ins Gesicht schauen. Sie starrte nur auf ihr keltisches Tattoo. »Du hast mich angelogen. Nur damit du mit Sebastian tanzen konntest?«
    »Sebastian ist ein fürchterlicher Schwerenöter. Er hat nur einmal mit mir getanzt, dabei hatte er mir mindestens drei Tänze versprochen.«
    »Was steckt dahinter, Fiona? Bist auch du hinter ihm her?«
    Fiona ließ ihren Kopf hängen. »Ich wollte auch eine Kandidatin sein. So wie Sie. Aber ich habe es nicht geschafft.«
    Das erklärte vieles, und Chloe hatte es die ganze Zeit vermutet. »Ich begreife es trotzdem nicht. Bist du nicht verlobt?«
    »Das geht so hin und her. Wir werden es herausfinden, wenn er zurückkommt.«
    »Sebastian ist dir sehr ähnlich, Fiona. Auch er weiß nicht, was er will.« Chloe gab ihr mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie gehen solle. »Geh ins Bett! Es ist spät.«
    Fiona knickste und verschwand. Es war wohl aus mehr Gründen, als sie gedacht hatte, schwierig, ein gutes Dienstmädchen zu finden.
    So saß Chloe lange da, bis sie in der Ferne aus der Richtung des glitzernden Teichs etwas sah, das sich auf dem Rasen bewegte. Es war wahrscheinlich ein Reh. Sie öffnete ihren seidenen Pompadour, nahm Henrys Brille heraus und setzte sie auf. Ja, es sah nach einem Tier aus. Eigentlich eher nach zwei Tieren – eins davon schien das andere zu bespringen.
    Selbst die Tiere hier waren aktiver als sie. Sie vergrub ihren Kopf in den Armen, bis sie ein lautes Stöhnen vernahm. Sie packte die Fackel, die im Boden steckte, und trat mit ihr an den Rand der Kiesauffahrt. Kurz nachdem das Stöhnen aufgehört hatte, leuchtete eine Laterne auf. Eine Laterne? Tiere, die eine Laterne trugen?
    Sie blinzelte durch Henrys Brille und sah eindeutig, wie Sebastian, den Oberkörper entblößt, die Kniehose hochzog. Grace schlüpfte gerade in ihr Ballkleid.
    Kein Wunder, dass Sebastian, immer wenn sie mit ihm allein war, auf Grace zu sprechen gekommen war. Er hatte Chloe also nicht vor ihr beschützen, sondern vielmehr so viel wie möglich über sie in Erfahrung bringen wollen.
    Dieser Vollidiot! Dieser Aufreißertyp!
    Nur ein Mr Darcy war er eindeutig nicht.
    Chloe stand einfach nur da. Und hielt die Fackel.
    Wo war das Laudanum?

21. K apitel
    »Sie sind ja betrunken!«
    Es hatte ein paar Tage gedauert, das Laudanum zu finden, aber sie hatte es trotz der vielen Termine, um ihr Hochzeitskleid anzupassen und die Hochzeitshaube zu verzieren, geschafft. Chloe und Sebastian waren im Eishaus gemeinsam erwischt worden und mussten heiraten, so wie es sich für die Zeit des Regency gehörte. Es würde eine kurze Hochzeit an einem Dienstagmorgen sein.
    Als Chloe an jenem Morgen mehr als ein paar Tropfen Laudanum in ihren Tee schüttete, schmeckte dieser daraufhin wie Sherry.
    Mrs Crescent lehnte sich in dem Vierspänner zu Chloe herüber, um ihren Atem zu riechen.
    »Ich bin nicht betrunken.« Chloe rieb sich die Stirn unter ihrer weißen Haube. Diese Kutschfahrten führten stets dazu, dass sich ihre Frisur auflöste, doch heute schienen die Hufe der Pferde unmittelbar auf ihren Kopf einzutrampeln. Kater? Ja. Betrunken? Am frühen Morgen war sie das wohl gewesen. Sie blickte aus dem Fenster der Kutsche hinaus auf das Heckenlabyrinth und fragte sich, wie sie es je da hinausgeschafft hatte.
    Mrs Crescent zog die rosa Schleife ihrer Haube unter ihrem Kinn fester und kniff die Augen zusammen. »Haben Sie etwa schon wieder von dem Wodka im Nähschrank getrunken?«
    »Nein. Nein. Ich habe nur heute früh in der Morgendämmerung einen Tropfen Laudanum genommen, um meine Nerven zu beruhigen. Einen winzigen Tropfen! So wie jede Dame des Regency es unter diesen Umständen tun würde.«
    Mrs Crescent schlug ihre Hände auf die lederbezogene Sitzbank. »Was? Sie haben Opium genommen? An Ihrem

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