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Rheinsteigmord - Kriminalroman

Rheinsteigmord - Kriminalroman

Titel: Rheinsteigmord - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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haben? Und gläserne Vitrinen mit Eisernen Kreuzen und allen möglichen anderen Orden? Mit Fotos von Kämpfen und Schiffen, die, von Torpedos getroffen, gerade sinken? Von Soldaten hinter Stacheldraht? Leute, die haufenweise Waffen zu Hause herumliegen haben – vom Messer bis zum Maschinengewehr?«
    »Das klingt, als hätten Sie so was schon mal gesehen.«
    Hamm hörte nicht zu, sondern führte seinen Monolog weiter.
    »Sicher, das alles muss eingeschlossen sein, so verlangen es die Vorschriften, aber die meiste Zeit stehen die Gewehre, Pistolen und so weiter im Wohnzimmer rum. Es stinkt nach Waffenöl und rostigem Metall. Und Tag für Tag wird alles inspiziert, begutachtet und damit herumhantiert, als sei man immer noch mitten im Krieg. Als gäbe es nur eine kleine Pause, weil vielleicht gerade die Munition ausgegangen ist. Und als würde man nur darauf warten, dass es wieder losgeht.«
    »Haben Sie so was bei den Ackermanns gesehen? Sagen Sie es mir.«
    Sie hatten die Bundesstraße verlassen. Links und rechts säumten parkende Zugmaschinen und Anhänger den Weg. Dazwischen waren gesichtslose Industriegebäude zu sehen, unterbrochen von Erdaufschüttungen auf einem Grundstück, das für ein Bauvorhaben vorbereitet wurde.
    »Nein«, sagte Hamm. »Habe ich nicht.« Er folgte im Schritttempo der Ausschilderung zum Parkplatz des Schnellrestaurants. »Wollen wir den Kaffee im Wagen trinken? Dann fahre ich an den Außenschalter.«
    Fred schüttelte nachdenklich den Kopf. »Wenn ich doch nur mal die Häuser der Ackermanns untersuchen könnte«, murmelte er.
    Hamm fuhr in eine Parklücke. »Was genau suchen Sie, Herr Bleikamp?«
    Fred erklärte es ihm. Er schilderte, was er in der Nacht, in der Friesdorf zum Limesturm gebracht worden war, erlebt hatte. Wenn Ludis Theorie richtig war und man ihm Filmaufnahmen vorgeführt hatte, dann musste das in irgendeinem abgeschlossenen Raum geschehen sein. »Ich suche einen Platz, wo das stattgefunden haben könnte«, sagte er. »Ich bin sicher, dass dieser Ort einem der Ackermanns gehört.«
    »Sie wollen unbedingt, dass die Schuld in dieser Familie liegt, hab ich recht?«
    Fred wurde klar, dass er einen Fehler machte. Hamm war nicht auf seiner Seite. Er war auf Gesine Ackermanns Seite und sah sich selbst schon als Mitglied der Familie. Wenn er Gesine Ackermann verdächtigte, konnte er von Jonas Hamm kaum erwarten, dass er ihm half. Erst recht nicht, wenn sich dieser Verdacht am Ende bestätigte. Wenn der Mörder hingegen im Kreis um Simon Ackermann zu finden war, wäre das wieder gut für Gesine, und somit gut für Hamm … Könnte man Simon Ackermann als Mörder überführen, bekäme Gesine die Firma. Und da sie sich ohnehin so sehr für die CERACK GmbH einsetzte …
    »Ich denke, dass Simon Ackermann dahintersteckt«, sagte Fred. »Und wenn Sie mir helfen, ihn zu überführen, kommt das Ihren Plänen entgegen. Ich meine, Gesine Ackermanns Erbchancen würden steigen. Egal, ob sie mit Ihnen zusammen ist oder nicht. Und ungeachtet der Tatsache, dass sie von Ihnen ein Kind erwartet.«
    »Da könnten Sie recht haben.« Hamm hatte den Motor abgestellt. Jetzt ließ er ihn wieder anspringen. »Ich würde Ihnen gern helfen. Schon wegen Gesine. Und ich glaube, ich habe auch schon eine Idee, wie sich das bewerkstelligen lässt.« Er bugsierte den Fiat wieder aus der Parklücke hinaus. »Den Kaffee verschieben wir«, sagte er. »Ich habe den Eindruck, dass Sie es eilig haben.«
    »Das stimmt«, sagte Fred. »Wohin wollen Sie?«
    Hamm lenkte den Wagen zurück auf die Straße, die mitten durch das Industriegebiet führte. »Simon Ackermann hat tatsächlich ein Faible für alte Dinge … Er sammelt sie.«
    »Aber keine Waffen?«
    »Keine Waffen. Oldtimer. Das ist ein Kapitel, das auch in der Firmengeschichte vorkommen soll. Wenn es nach ihm geht, jedenfalls. Ich halte das für total überflüssig, aber er will es so. Das war auch der Grund, warum ich mich vorhin mit ihm treffen wollte. Er wollte mir noch Fotos von irgendwelchen Rallyes geben, bei denen er mitgemacht hat – und die er mit seinen alten Porsches, BMW s und verschiedenen Amerikanern fuhr. Chevrolet, Mustang, keine Ahnung. Ich kenne mich da nicht aus. Jedenfalls bin ich vor zwei Monaten oder so mit ihm in dem Lager gewesen, in dem die Fahrzeuge stehen.«
    Wo Autos lagern, kann man auch Waffen unterbringen, dachte Fred. »Wo ist das?«, fragte er.
    »Ganz hier in der Nähe. Wir sind gleich da.«
    »Glauben Sie, wir kommen da

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