Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven

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Valpredo wußte, wo wir hingeflogen waren, doch er schwieg. Wir stiegen aus dem Taxi aus und gingen zu den Aufzügen.
    »Das ist nicht so schwer zu beantworten«, sagte ich. »K verließ sich darauf, daß die Maschine ihm ein Alibi liefern würde. Dumm, wenn man bedenkt, wie viele Menschen bereits von der Existenz des Apparates wußten. Doch falls K nicht wußte, daß Sinclair im Begriff stand, die Maschine der Öffentlichkeit zu präsentieren – insbesondere Ihnen, Mister Porter, und Ihnen, Janice –, wer bleibt dann noch übrig? Icks wußte nur, daß es sich um einen neuartigen interstellaren Antrieb handelte.«
    Der Aufzug war ungewöhnlich geräumig. Wir drängten uns hinein.
    »Und dann ist da noch die Sache mit dem Arm«, sagte Valpredo. »Ich schätze, ich weiß jetzt, wie er es gemacht hat.«
    »Kunststück«, entgegnete ich. »Ich habe Ihnen schließlich genug Hinweise gegeben.«

    Peterfi nahm sich Zeit, um auf unser Klingeln zu antworten. Vielleicht hatte er uns durch die Türkamera beobachtet und sich gewundert, warum ein ganzer Trupp in der Eingangshalle stand. Schließlich ertönte seine Stimme im Türlautsprecher: »Ja? Was gibt’s denn?«
    »Polizei. Öffnen Sie!« sagte Valpredo.
    »Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl?«
    Ich trat vor und hielt meinen Ausweis in die Kamera. »Ich bin Agent der ARM. Ich brauche keinen Durchsuchungsbefehl. Öffnen Sie, wir werden Sie nicht lange belästigen.« Auf die eine oder andere Weise.
    Er öffnete die Tür. Er sah gepflegter aus als noch am Nachmittag, trotz der zwanglosen braunen Freizeithose. »Nur Sie«, sagte er und winkte mich herein.
    Er wollte die Tür vor den anderen schließen, doch Valpredo drückte mit der Hand dagegen. »Heh …!«
    »Schon gut«, beruhigte ich ihn. Schließlich war Peterfi keiner als ich, und ich hatte eine Nadelpistole bei mir. Valpredo zuckte die Schultern und trat zurück. Peterfi schloß die Tür.
    Mein Fehler. Ich hatte das Puzzle zu zwei Dritteln gelöst. Jedoch fühlte ich mich, als besäße ich die komplette Lösung und sei Herr der Lage.
    Peterfi verschränkte die Arme vor der Brust und sagte: »Nun? Wonach suchen Sie dieses Mal? Wollen Sie vielleicht meine Beine sehen?«
    »Nein. Fangen wir mit dem Insulindosierer auf Ihrem Oberarm an.«
    »Selbstverständlich«, sagte er zu meiner allergrößten Verblüffung.
    Ich wartete, während er das Hemd auszog – unnötigerweise, doch das brauchte er nicht zu wissen –, dann betastete ich mit meiner imaginären Hand den Dosierer. Der Vorratsbehälter war fast voll. »Ich hätte es wissen müssen«, sagte ich. »Verdammt. Sie haben sich einen Insulinvorrat für sechs Monate bei Ihrem Organpascher besorgt.«
    Er hob die Augenbrauen. »Organpascher?« Er entwand sich meinem Griff. »Sie wollen mich anschuldigen, Mister Hamilton? Ich zeichne dieses Gespräch auf, für meinen Anwalt.«
    Ich bereitete mich innerlich auf einen Prozeß vor. Zur Hölle damit.
    »Ja, ich will Sie anschuldigen, Mister Peterfi. Sie haben Sinclair ermordet. Niemand sonst hätte diesen Alibitrick geschafft.«
    Er sah mich verwirrt an – ehrlich verwirrt, dachte ich. »Und warum nicht?«
    »Falls jemand anders versucht hätte, sich mit Hilfe von Sinclairs Generator ein Alibi zu verschaffen, hätten Sie, Mister Peterfi, der Polizei alles über die Maschine und ihre Funktionsweise verraten. Nur: Bis zum gestrigen Abend waren Sie der einzige Mensch, der davon wußte. Bis zu dem Augenblick, als Sinclair begann, die Maschine herumzuzeigen.«
    Peterfi fiel offensichtlich nur eine Antwort auf diese Art von Logik ein: »Ich zeichne unser Gespräch immer noch auf, Mister Hamilton.«
    »Tun Sie das, und lassen Sie sich gesagt sein, es ist mir egal. Es gibt noch weitere Hinweise, die wir überprüfen können. Beispielsweise Ihre Rechnungen beim Lebensmittelhändler. Oder Ihre Wasserrechnung.«
    Er zuckte nicht zusammen. Im Gegenteil, er grinste. War es ein Bluff? Prüfend sog ich die Luft ein: Sechs Monate Körpergeruch, alles in einer einzigen Nacht ausgestoßen? Von einem Mann, der in der gesamten Zeit höchstens vier oder fünf Mal gebadet hatte? Doch Peterfis Klimaanlage war zu gut.
    Die Vorhänge standen jetzt offen. Vor dem Fenster war das nächtliche Meer zu sehen. Am Nachmittag waren sie noch zugezogen gewesen, und Peterfi hatte geblinzelt. Doch das war kein Beweis. Die Beleuchtung: Nur eine einzige Lampe brannte, na und?
    Der große, stabile Handscheinwerfer, der auf dem kleinen Tisch an der Wand lag? Der