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Ringwelt 06: Flatlander

Ringwelt 06: Flatlander

Titel: Ringwelt 06: Flatlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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über das gesamte Gebäude verteilt. Nach einigem Suchen entdeckte ich endlich die Büros der Goldhäute.
    »Ich komme in einer ARM-Angelegenheit«, sagte ich dem einzigen Beamten, den ich finden konnte.
    Er starrte angestrengt auf einen Holoschirm, den er vor sich aufgebaut hatte. Er blickte nicht einmal auf. »Was wünschen Sie?«
    »Letzten Mittwoch wurde ein Anschlag auf einen Belt-Delegierten bei der Konferenz …«
    Jetzt blickte er auf. »Wir haben davon gehört. Wurde der Fall nicht bereits gelöst? Ich dachte …?«
    »Sehen Sie, es besteht die Möglichkeit, daß die verdächtige Person zur fraglichen Zeit hier im Handelsposten war. Das würde bedeuten, daß sie nicht auf Penzler geschossen haben kann. Außerdem haben wir die Tatwaffe nicht gefunden. Daraus folgt, daß unter Umständen noch immer ein Attentäter mit eurem Nachrichtenlaser hinter einem Abgeordneten des Belt herjagt.«
    »Ich verstehe. Was möchten Sie wissen?«
    »Wurden hier im Handelsposten zwischen Dienstag 2230 Hovestraydt-City-Zeit und Mittwoch morgen 0130 irgendwelche Verbrechen begangen?« Naomi hätte zu Fuß zu einer Stelle gehen müssen, wo irgendjemand einen Puffer für sie bereitgestellt hatte, um von dort aus hierher zu fahren. Mindestens eine halbe Stunde Hin- und eine halbe Stunde Rückweg. Wahrscheinlich würde ich die Strecke noch einmal zu Fuß abgehen müssen.
    Die Goldhaut stellte den Holoschirm beiseite und tippte etwas in eine Computertastatur. Ein zweiter Schirm wurde hell. »Hmmm … im Aphrodite hat es um diese Zeit eine Schlägerei gegeben. Ein Lunie starb, zwei Lunies und ein Belter wurden festgenommen, allesamt männlich. Aber Sie suchen wahrscheinlich nach einem vorsätzlich begangenen Verbrechen.«
    »Richtig.«
    »Nichts.«
    »Futz. Wie steht es mit Vermißten?«
    Er rief die Daten über vermißte Personen auf. Seit Mittwoch war niemand verschwunden. Wie es aussah, hatte Naomi zumindest kein Gewaltverbrechen begangen.
    »Wie genau führen Sie über Ihre Puffer Buch?«
    »Sie müssen allesamt zugelassen sein. Im Allgemeinen besitzen die Einheimischen ihre privaten Maschinen.« Er tippte, während er sprach. Der Schirm füllte sich mit Daten. »Diese hier sind Mietpuffer.«
    »Chili Bird?« Der Name kam mir irgendwie bekannt vor.
    »Zwei Puffer, die für die Dauer von zwei Tagen auf Rechnung des Raumschiffs Chili Bird ausgeliehen worden sind. Nun ja, das ist nicht außergewöhnlich. Antsie hatte Passagiere an Bord.«
    »Erzählen Sie mir mehr.«
    Er runzelte mißmutig die Stirn – ich verschaffte ihm zusätzliche Arbeit, die er lieber nicht getan hätte –, doch er wandte sich erneut der Tastatur zu, und weitere Daten erschienen auf dem Schirm. »Antsie de Campo, Eigner und Pilot des Raumschiffes Chili Bird, Heimathafen Vesta. Gelandet am 10. April, Weiterflug am 13. Passagiere: Doktor Raymond Forward und ein vierjähriges Mädchen namens Ruth Hancock Cowles. Fracht … er hatte nur wenig Ladung an Bord. Magnetische Monopole. Er startete mit Truthahn- und anderen Geflügelembryonen … vielleicht war deswegen der Doktor mit dabei.«
    Der 13. April war der Tag nach dem Attentat auf Penzler. »Wo ist das Schiff jetzt?«
    »Unterwegs zum Gefängnisasteroiden. Wahrscheinlich wegen des kleinen Mädchens.« Er tippte weiter. »Ich erinnere mich an sie. Sie war ein Püppchen. Mußte ihre Nase in alles stecken. Die niedrige Gravitation gefiel ihr; sie tanzte und sprang herum …« Der Schirm reagierte endlich. »Die Chili Bird hat den Gefängnisasteroiden fast erreicht. Können Sie etwas damit anfangen?«
    »Ich hoffe es zumindest. Wo kann ich eine Nachricht zur Chili Bird senden?«
    Er verriet mir, wo ich Interplanetary Voice finden konnte. Auf einem Hügel ein wenig außerhalb des Halbkreises aus Gebäuden.
    Eine direkte Unterhaltung hätte wegen der Entfernung mehrere Minuten Verzögerung zwischen Frage und Antwort bedeutet. Ich entschied mich für ein direktes Telegramm.
     
    AN: DR. RAYMOND FORWARD
    NAOMI MITCHISON WEGEN VERSUCHTEN MORDES AN CHRIS PENZLER IN HOVESTRAYDT CITY AM 13. APRIL 0130 UHR VERHAFTET UND VERURTEILT. EXEKUTION BEVORSTEHEND. FALLS SIE ETWAS ÜBER MRS. MITCHISONS AUFENTHALTSORT WÄHREND DIESER ZEIT WISSEN, RUFEN SIE MICH IN HOVESTRAYDT CITY AN.
     
    GILBERT HAMILTON, ARM
     
    Ich fuhr nach Hause zurück, ohne unterwegs noch einmal anzuhalten. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wo ein mysteriöser Unbekannter einen Puffer für Naomi abgestellt haben könnte. Vielleicht hatte ich schon jetzt zu

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