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Risotto Mit Otto

Titel: Risotto Mit Otto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angela Troni
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unter der ich mich verkrochen hatte, zur Seite, setzte mich aufrecht hin, nahm einen großen Schluck Wein und schob mir eine Gabel von dem cremigen Reis in den Mund.

    Risotto alla parmigiana
    – für 2 Personen –
    Zutaten
1 kleine Zwiebel
700 ml Wasser
2–3 EL Gemüsebrühe
2 EL Olivenöl extravergine
200 g Risottoreis
1/8 l Weißwein
50 g Parmigiano reggiano
Salz
Pfeffer
1 EL Butter
Petersilie
    Zubereitung
Die Zwiebel schälen und in feine Würfel schneiden, das Wasser zum Kochen bringen und die Gemüsebrühe einrühren. Dann das Öl in einem breiten Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin anrösten. Risottoreis dazugeben, glasig dünsten und anschließend mit dem Weißwein ablöschen. Sobald die Flüssigkeit eingekocht ist, jeweils so viel von der Brühe nachgießen, bis der Reis gerade eben bedeckt ist. Unter stetigem Rühren gut 20 bis 25 Minuten kochen und immer wieder Brühe nachgießen.
    Zwischendurch den Parmesan zur Hälfte reiben, den Rest hobeln und die Petersilie feinhacken. Wenn der Reis noch leichten Biss hat, die restliche Flüssigkeit verdampfen lassen, mit Salz und Pfeffer abschmecken, den geriebenen Käse, die gehackte Petersilie und die kalte Butter unterheben. Auf Tellern anrichten, den gehobelten Parmesan darüber streuen und heiß servieren.

    Nachdem ich zwei Portionen Risotto gegessen und dazu drei Gläser Wein getrunken hatte, ging es mir schon besser. Na ja, die Veränderung bewegte sich im unteren Promillebereich, aber ich wollte nicht undankbar sein. Immerhin hatte mein Husten sich vorübergehend verzogen, ich hatte zwischendurch sogar für knapp fünf Sekunden durch die Nase atmen können und bildete mir ein, tatsächlich ein bisschen was geschmeckt zu haben. Otto hatte die ganze Zeit über geschwiegen und mir nur hin und wieder fürsorgliche Blicke zugeworfen, doch da mir in meiner momentanen Lage zu allem, hauptsächlich natürlich zum Heulen, aber ganz gewiss nicht zum Reden zumute war, dankte ich es ihm sehr.
    Überhaupt schätzte ich seine Anwesenheit und die Tatsache, dass er sich so rührend um mich kümmerte. Vermutlich hatte ich seinen Beschützerinstinkt geweckt, denn er hatte mir bei unserer ersten Begegnung nach meinem vermeintlichen Einbruchsversuch lange von seiner jüngeren Schwester erzählt. Sie war gerade für ein Jahr zum Schüleraustausch in den USA, und er vermisste sie wohl sehr. Ganz im Gegensatz zu mir: Die beiden Zoffküken Laura und Paola waren unendlich weit weg und gingen mir überhaupt nicht ab. Umso mehr wünschte ich mir Vale hierher nach Deutschland, und auch meine Eltern, sosehr sie mich manchmal mit ihrer überbehütenden Art genervt hatten, vermisste ich wahnsinnig. Zwar telefonierte ich tagtäglich unermüdlich gegen das Heimweh an, doch eine dauerhafte Lösung war das nicht.
    Die erste Rechnung war mehrere hundert Euro hoch gewesen, und babbo hatte mir erst gestern aufgebracht am Telefon erklärt, dass er meinen Tarif auf eine Flatrate umgestellt habe, mit der ich im Monat genau hundertfünfzig Minuten ins Ausland telefonieren konnte. Kaum mehr als zwei popelige Stunden – das reichte gerade mal für drei ausgiebige Telefonate mit Vale. Wie sollte das gehen?
    »Und, hat es diesmal gepasst mit dem Käse?«, riss Otto mich aus meinen Gedanken. Die Wunde saß offenbar tief.
    »Ja, alles super.«
    »Ich hoffe, du hast überhaupt etwas geschmeckt, bei der Erkältung«, fügte er halb fragend hinzu.
    »Doch, doch. Es war wirklich sehr lecker«, beteuerte ich. »Mein Immunsystem steht mit mir auf Kriegsfuß«, fügte ich erklärend hinzu. »Wir sind, was mein Gesundheitszustand betrifft, leider nicht immer einer Meinung.« Ich versuchte, tapfer zu lächeln.
    »Du müsstest mehr Obst essen und regelmäßig Sport machen.«
    »Sport ist Mord«, sagte ich nur und bekam prompt einen neuen Niesanfall. Nachdem er sich gelegt hatte, zuckte ich entschuldigend die Achseln. »Tut mir leid.«
    »Kein Thema. Aber sag mal, vielleicht kannst du mir ja mal ein paar Risottorezepte geben?« Er räusperte sich verlegen. »Von deiner nonna oder so. Ich habe die meisten von Jan, und meine Sammlung ist inzwischen echt beachtlich.«
    »Ach ja?« Ein Mann, der Rezepte sammelte … Manches an Otto fand ich ja schon komisch.
    »Mein Lieblingsrezept ist übrigens ein Risotto mit Himbeeren und Ziegenkäse.«
    Was hatte er da gerade gesagt? Himbeeren und Käse? Im Risotto? Allein bei dem Gedanken schüttelte es mich, aber was durfte man schon von einem Volk

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