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Sassinak

Sassinak

Titel: Sassinak Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Moon
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braunen und grünen Augen mehr, obwohl etwas glänzte, bei dem es sich um eine Art Augen handeln mochte. Schwer zu beschreibende Formen, weil sie so fremdartig waren … eine fünffache Symmetrie vielleicht? Schließlich schüttelte sie den Kopf.
    »Durch Hinsehen nicht. Ihr denn?«
    »Oh ja.« Das kam von Gabril, dem Weber, der sich nicht verwandelt hatte. »Silui hat elegantere sarfin, und Marik immlest besser.«
    »Das könnte mir helfen, wenn ich wüßte, was sarfin und immles bedeuten«, sagte Sass mürrisch. Gabril lachte, deutete auf die gewundenen, stengelartigen Anhängsel und ließ Marik ein immle vorzeigen.
    »Nehmt ihr je die Gestalt von Schwerweltlern an?« fragte Sass.
    »Nicht oft. Es ist bei euch schwierig genug; die ganze Bewegungsweise ist anders. Sie sind zu stark; wir könnten aus Versehen Löcher in die Wände schlagen.«
    »Könnt ihr jede beliebige Gestalt annehmen?«
    Silui und Marik wechselten wieder in die menschliche Gestalt und schlössen sich der Diskussion laut an. »Darüber streiten wir die ganze Zeit. Menschen, ja, sogar Schwerweltler, obwohl uns das keinen Spaß macht. Ryxi sind einfacher als Menschen, obwohl die Biochemie Probleme verursacht. Unsere natürliche Aufmerksamkeitsspanne ist noch länger als eure, aber ihre Hirnchemie kommt dazwischen. Thek …« Marik sah die anderen an, als stellte er eine Frage.
    »Könnte auch funktionieren«, sagte Silui. »Einer von uns, den wir kennen, hat einmal die Thek-Gestalt angenommen. Ein kleiner Junge. Er wollte sich in einen Felsen verwandeln, was jeder von uns kurzzeitig kann, aber es war ein Thek dabei, und er hat dieses Muster aufgefangen. Er ist nie zurückgekommen. Der Thek wollte nichts dazu sagen.«
    »Typisch.« Sass mußte dies erst verdauen. »Also … ihr könnt verschiedene Formen annehmen. Wie entscheidet ihr, welcher Mensch ihr sein wollt? Seid ihr vielleicht sogar bisexuell, so wie wir?«
    »Zum Großteil stützen wir uns auf visuelle Materialien«, sagte Gabril. »All diese Bänder und Disketten und Bücherkuben, Stücke, Holodramen, was auch immer. Man hat uns beigebracht, nie einen Star auszuwählen oder jemanden, der sehr bekannt ist, und Leute zu bevorzugen, die seit einem Jahrhundert oder so tot sind. Daran können wir natürlich geringfügige Modifikationen im Rahmen der menschlichen Variationsbreite vornehmen. Ich habe mir eine Nebenfigur in einem primitiven Abenteuerfilm ausgesucht, irgendetwas über einen wilden Stamm auf der Alten Erde. Anfangs wollte ich blaues Haar, aber meine Lehrer haben mich davon überzeugt, es besser zu lassen. Nicht, wenn ich die Akademie besuchen will.«
    Silui grinste. »Ich wollte Carin Coldae sein – habt ihr je ihre Sendungen gesehen?«
    Sass nickte.
    »Aber man hat uns bekannte Schauspieler verboten, also habe ich mein Haar gelb gefärbt und die Zähne abgeändert.« Sie bleckte ihre perfekten Zähne, und Sass erinnerte sich, daß Carin Coldae vorn eine kleine Zahnlücke gehabt hatte. Ihr fiel außerdem auf, daß niemand von ihnen ihre Fragen über die Sexualität der Weber beantwortet hatte, und beschloß daher, der Sache selbst nachzugehen. Hinterher verstand sie, warum sie es ihr nicht zu erklären versucht hatten: bei ihnen gab es vier Geschlechter, und eine Vereinigung erforderte eine felsige Meeresküste bei Hochwasser und eine ganze Kolonie von Webern. Diese Kolonie produzierte freischwimmende Larven, von denen einige wenige glückliche sich zu einer kleineren Ausführung der erwachsenen Gestalt häuteten. Weber reagierten äußerst empfindlich auf gewisse Strahlungsarten, und Weber, die ihre Heimatwelt verließen, schlössen sich nie einer Paarungskolonie an. Kein Wunder, daß Marik nicht über Sex diskutieren wollte – und gegenüber eifrigen jungen Menschen diese Kombination von Wehmut und amüsierter Überlegenheit an den Tag legte.
    Zu diesem Zeitpunkt hatten einige ihrer anderen Freunde herausgefunden, bei welchen Kadetten es sich um Weber handelte, und Sass bemerkte, daß ihr Leute Seitenblicke zuwarfen, die etwas dagegen hatten, wenn man sich ›mit Aliens herumtrieb‹. Das war der Anlaß, der zu ihrer schlimmsten Auseinandersetzung in der Akademie führte.
    Aufgrund ihrer Herkunft war sie nie ein Teil der Meute gewesen, aber sie wußte genau, welche Kadetten dazugehörten. Randolph Neal Paraden, in diesem Jahr Senior, herrschte mit aller sozialen Anmaßung über die Masse. Teeli Pardis, die Sassinaks eigener Klasse angehörte, spielte nicht in derselben Liga wie

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