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Schicksalspfade

Schicksalspfade

Titel: Schicksalspfade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Taylor
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Geschichten über gewisse Körperfunktionen amüsant.«
    Tuvok hatte tagelang über solche Bemerkungen nachgedacht und gehofft, in ihnen etwas zu finden, das er verstand, das ihm helfen konnte, die Geschöpfe zu ertragen, von denen er umgeben war. Aber es schien alles darauf hinauszulaufen, dass Sarek die Menschen mochte, während sich Tuvok nicht zu einer derartigen Reaktion durchdringen konnte.
    Und dann gab es da noch die Frauen.
    Sie hatten sich als ebenso erstaunlich herausgestellt wie alles andere auf diesem einzigartigen Planeten. Auf Vulkan gab es sehr starke Frauen, doch die auf der Erde zeichneten sich vor allem durch eine verblüffende Dreistigkeit aus. Sie waren kühn, verwegen und unverfroren, erinnerten ihn an hungrige Lematyas, gefährliche vulkanische Tiere, die häufig in Rudeln jagten.
    Tuvok hatte von ihnen zahlreiche Einladungen zum Tanz, zu Konzerten und zu Vorlesungen erhalten. Manchmal nahm er eine solche Einladung an, wenn ihn der Anlass reizte, aber nach der Begegnung mit einem dieser offenen, entwaffnenden Wesen fühlte er sich immer ein wenig atemlos und
    desorientiert.
    Eins der denkwürdigsten Abenteuer dieser Art betraf Lily Astolat, eine junge Frau, deren Namen Tuvok zunächst kaum bemerkenswert fand, da er seinen Ursprung nicht kannte. Sie war zart gebaut, hatte goldgelbe Locken und hellbraune Augen. Ihre Haut wirkte so glatt und makellos, dass sie wie repliziert aussah.
    Beim Mathematikunterricht saß sie neben ihm und nahm die Mysterien der Differenzialrechnung mit einer Mühelosigkeit in sich auf, die Tuvok faszinierte. Darüber hinaus war sie weniger kühn als die meisten anderen Frauen, was er zu schätzen wusste. Als er einige Tage lang mit einem Problem in
    metrischer Differenzialgeometrie rang, bot sie ihm Hilfe an und er akzeptierte ihr Angebot.
    Lily erwies sich als hervorragende Lehrerin. Ausführlich erklärte sie ihm den Umgang mit Tensoren, und als er das verstanden hatte, fiel ihm der Rest relativ leicht. Sie sah ihm zu und lächelte, als es ihm schließlich gelang, sein Problem zu lösen.
    Doch dann, als er fertig war, stand sie auf, setzte sich auf seinen Schoß und schlang ihm einen Arm um den Hals!
    Verdutzt und regungslos blieb Tuvok sitzen und verzichtete auf alles, das Lily als Ermutigung interpretieren konnte. Sie strich ihm über den Kopf und murmelte ihm unerhörte Dinge ins Ohr.
    Dann kam ihre Zunge zum Vorschein und tanzte über die Ohrspitze hinweg, was ein sonderbares, nicht sehr angenehmes Gefühl bewirkte. Es wäre Tuvok nie in den Sinn gekommen, Körperteile einer anderen Person zu belecken, und er
    befürchtete, dass Lily den Verstand verloren hatte.
    Wenige Sekunden später presste sie ihm die Lippen auf den Mund und küsste ihn voller Leidenschaft, während sie die Hände in seinem Nacken faltete. Sie schmiegte sich dicht an ihn und die ganze Zeit über blieb ihre Zunge in Bewegung.
    Es wurde Zeit, diese Sache zu beenden.
    Tuvok schob Lily die Hände unter die Achseln, stand auf und stellte die junge Frau vor sich auf den Boden. Sie blickte aus großen Augen zu ihm auf und atmete schneller als sonst. »Was ist los?«, murmelte sie und versuchte, sich erneut zu nähern.
    »Danke dafür, dass du mir bei dem Problem mit der
    Differenzialgeometrie geholfen hast«, sagte Tuvok ruhig und hielt Lily auf Armeslänge von sich. »Es war sehr freundlich von dir, Zeit für mich zu erübrigen. Wir sehen uns Montag in der Klasse.«
    »Findest du mich nicht attraktiv, Tuvok?«
    Es war eine unglaublich direkte Frage. Tuvok richtete sich zu seiner vollen Größe auf und sah auf die junge Frau hinab. »Du verfügst über ein großes intellektuelles Potenzial, besonders auf dem Gebiet der Mathematik. Ich sage dir eine lange und erfolgreiche Karriere voraus.«
    Ihr abfälliges, verärgertes Schnauben verwirrte ihn, aber er wollte sich nur noch aus dieser beunruhigenden Situation lösen und in sein Zimmer zurückkehren, um dort zu meditieren. Er ließ Lilys Handgelenke los, wich zurück und beobachtete die junge Frau wachsam.
    »Nochmals vielen Dank. Du bist eine sehr begabte Lehrerin.
    Hast du jemals in Erwägung gezogen, eine entsprechende berufliche Laufbahn einzuschlagen? Vielleicht wäre sie gut für dich geeignet.«
    Tuvok erreichte die Tür, die sich automatisch öffnete, trat in den Korridor und ging mit langen Schritten fort. Er hoffte, angemessen höflich gewesen zu sein.
    Er hatte sein erstes Pon Farr noch nicht erlebt und wusste daher nichts darüber – es

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