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Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road

Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road

Titel: Schmerz - Piccirilli, T: Schmerz - The Midnight Road Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Piccirilli
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weiß nicht.«
    »Doch, das weißt du. Du wolltest hier aufräumen, nicht wahr? Du wolltest ihre Leiche beseitigen.« Flynn konnte kaum sprechen. »Hättest du das gekonnt? Dir eine Kettensäge schnappen, sie irgendwo am Veterans Highway abladen oder hinten im Hof verbuddeln?«
    »Nein.«

    »Wo ist er, Trevor? Wo ist der dreckige Mistkerl?«
    Die Fußspuren im Schnee. Flynn wusste, dass etwas an ihnen seltsam gewesen war.
    Der andere Schatten im Sturm. Die Fußspuren im Schnee, mit dem Gewicht auf den Ballen.
    »Wo ist er? Wo ist Nuddin?«
     
    Trevor biss sich auf die Zunge, bis sie blutete. Jedes Mal, wenn er den Mund aufmachte, war alles rot. »Er kennt mein Geheimnis. Er wollte es erzählen, egal ob es jemand mitbekommt.«
    »Nuddin spricht nicht.«
    »Er redet die ganze Zeit! Pausenlos! Nur eben … leise . Ein paar Abende nachdem wir uns kennengelernt hatten, hab ich es ihm erzählt. Ich musste es jemandem erzählen. Ich dachte, er sei geistig behindert und harmlos. Ich dachte, er sei mein Freund. Aber das ist er nicht. Er ist clever, oder zumindest ein Teil von ihm. Es ist wirklich erstaunlich, wozu er fähig ist. Er ist wahnsinnig. Und böse.«
    Flynn konnte sich nur an das fröhliche Lächeln erinnern, das Summen, die Umarmungen. »Wie sind sie in Kontakt geblieben?«
    »Petersens Namensschild. Er steht im Telefonbuch. Im Netz. Nuddin kennt sich nämlich mit Computern aus. Bevor ich hierherkam, hatte ich einen kleinen Nebenverdienst … nichts Großes, Handys und Telefonkarten klauen und sie verticken.«
    »Du hast ihm das Telefon besorgt?«
    »Ein Freund von mir. Ich wusste erst nicht, was er da trieb. Aber die Art, wie er redete, das war besonders, das
bleibt hängen. Es lässt einen nicht los. Ich glaube, dass Petersen erst gar nicht wusste, mit wem er da sprach. Aber die beiden … sie haben es gegenseitig in sich zum Vorschein gebracht, diesen Wahnsinn, dieses Kranke. Nuddin hat … er hat mir dauernd irgendetwas in der Art zugeflüstert.«
    Flynn packte Trevor am Hals und zog ihn hoch. »Warum hast du niemandem davon erzählt?«
    »Ich konnte nicht!«
    »Natürlich konntest du, verflucht! Du hättest Leben retten können! Unter anderem Sierras!«
    »Ich konnte nicht!«
    Flynn warf ihn zu Boden. Er fragte sich, ob der Junge stark genug war, sein Geheimnis preiszugeben. Und ob es noch eins gab.
    »Petersen hat nie geschossen, oder? Er hat Angela Soto nicht getötet.«
    »Er kannte sie. Er hat sie gevögelt. Er hat sie geliebt. Er hatte oft Sex mit ihr, und er hat ihr das Leben gerettet, als sie sich eine Überdosis gesetzt hat. Er hat sie aufgesammelt und wollte ihr helfen, aber man konnte ihr nicht helfen. Er hat sie geliebt, aber er hat sie auch gehasst, weil sie nicht aufgehört hat, auf den Strich zu gehen. Er war verrückt nach ihr. Er war insgesamt verrückt. Er hat sie zurückgeholt, nachdem ihr Herz stehengeblieben war, und von da an tat er so, als könne er über ihr Leben bestimmen. Er wollte sie töten, schon lange, aber er konnte es nicht, bis er Nuddin kennenlernte.«
    »Warum vor meinen Augen?«
    Die Augen des Jungen flogen hin und her. »Sie wissen, warum. Es war Ihre Schuld. Sie wollten Ihnen wehtun.
Sie wollten, dass Sie Blut im Gesicht haben. Ihr Leben gehörte ihnen genauso. Er wollte alles über Sie wissen. Hat sich im Internet über Sie schlau gemacht. In Archiven. Die Zeitung gelesen, diese Reporterin hat ja die ganze Zeit über Sie geschrieben. Es war egal, wer Ihnen die Nachricht brachte, solange sich irgendjemand fand. Egal, wen sie töteten, sie machten Sie dafür verantwortlich, weil Sie es waren, der sie zusammengebracht hat, verstehen Sie? Sie haben ihn aus dem Käfig befreit und auf Petersen losgelassen. Sie haben das Kranke auf seinen Weg gebracht. Nuddin ist nicht gern alleine. Er kann nicht allein sein. Deswegen hatte er mich. Deswegen hatte er Petersen. Er braucht jemanden, der bei ihm ist. Und Petersen brauchte jemanden, der ihn zu all dem Wahnsinn anstiftete. Sie haben sie zusammengebracht. Es war alles Ihre Schuld, hab ich Recht?«
    Gnädiger Himmel, die Logik der Zurückgebliebenen und Wahnsinnigen. Und dieser Junge, der sich weigerte, Verantwortung zu übernehmen. Petersen hatte zugegeben, dass er Menschen hatte sterben lassen, aber nie auf jemanden geschossen hatte. Dass es ihm Spaß gemacht hatte. Und Nuddin … was zum Teufel war mit Nuddin?
    »Er hat Leo Colemans Gewehr in der Garage gefunden«, sagte Flynn und dachte an Sierras Ex, den Bankräuber mit dem

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