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Schneeschwestern - Wittekindt, M: Schneeschwestern

Schneeschwestern - Wittekindt, M: Schneeschwestern

Titel: Schneeschwestern - Wittekindt, M: Schneeschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Wittekindt
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… Ach, gestern Abend, ich wunderte mich schon … Sina hat was? … Fisch gegessen? Waren das Fischstäbchen? … und sie hat nichts über die Gräten gesagt? … Wirklich! … Das auch noch! Was ist denn los bei euch? … Nein, es ist wunderbar, dass Sina zum Friseur will, ich hab ja seit Wochen mit ihr darüber … Ja … Ja, vielleicht sollte ich öfter mal wegbleiben, vielleicht müsst ihr das unter euch ausmachen.«
    An dieser Stelle hakt sich etwas Kleines ein, in Roland Colberts Kopf. »Ich kann dir nicht sagen, wann ich komme, wir stecken noch ganz am Anfang, und die Straßen, wie sieht’s denn bei euch aus? … Auch alles dicht? … Na, sobald die Straßen halbwegs frei sind, vielleicht morgen Abend.«
    Nachdem er aufgelegt hat, steht Roland Colbert auf. Beim Duschen erinnert er sich daran, dass da irgendwas war, während des Gesprächs. Er versucht sich zu erinnern. Es hatte etwas mit Sinas Friseurtermin zu tun. Er schiebt den Gedanken beiseite, verlässt die Pension.
    Der Schnee gefällt ihm. Auch die Luft. Auf dem Weg zum Kommissariat ist da noch mal dieses Gefühl, dass etwas war, während des Gesprächs, etwas hatte seine Aufmerksamkeit erregt. Eine kleine Assoziation. Er kommt nicht drauf. Als er das Kommissariat betritt, ist es verschwunden.

    Sie frühstücken zusammen, weil Conrey Brötchen und Aufschnitt mitgebracht hat und weil Sonntag ist. Roland Colbert fragt Conrey wegen Max.
    »Nix. Die Deutschen haben ihn noch nicht gefunden. Aber bei denen liegt auch so viel Schnee.«
    »Hat sonst jemand was? Grenier?«
    »Das Handy von dem Jungen aus dem Krankenhaus. Er heißt Thomas Baffour.«
    »Sehr gut.«
    »Weißt du, Roland, ich hab noch mal überlegt …«
    »Was hast du überlegt, Conrey?«
    »Dass wir sortieren müssen. Das ging gestern alles so schnell.«
    »Dann sortier mal.«
    »Wir haben erst mal zwei Hauptverdächtige. Philippe und Walter Heimann.«
    »Heimann ist also für dich ein Hauptverdächtiger?«
    »Ist er nicht?«
    »Doch, schon möglich, aber warum?«
    »Weil ich Greniers Bericht gelesen habe. Das mit den Radständen, und dass das Oldtimer waren, da auf dem Parkplatz.«
    »Grenier?«
    »Könnte von einem Mercedes sein. Die eine Spur jedenfalls. Wir müssen klären, wo die Jugendlichen den Wagen her haben …«
    Conrey unterbricht sie. »Richtig, die andere Spur stammt bestimmt von dem Auto, mit dem die Jungs und Geneviève an den See gefahren sind. Opel Admiral, hat einer gesagt. Das passt erst mal gut zusammen. Die fahren an den See. Philippe will was von Geneviève, sie haut ab … Sie weiß, dass Madame Darlan da wohnt. Sie rennt da also hin, Philippe hinterher, er verliert ihre Spur … Ja, und oben auf der Lichtung begegnet sie Heimann.«
    »Hoppla! Hat Heimann da auf sie gewartet?«
    »Vielleicht hat er Madame Darlan besucht. Er hat selbst gesagt, dass er sie kennt. Er will nach Hause und begegnet ihr.«
    »Okay. Wäre möglich. Hast du das Alibi von Heimann überprüft?«
    »Er war in Saarbrücken. Den Freund gibt es. Aber sie haben viel getrunken, und Heimanns Bekannter will sich nicht festlegen, wann Heimann bei ihm weg ist. Er meint, so gegen eins. Von Saarbrücken braucht man eine Stunde. Knapp. Das heißt, er war vielleicht schon um zwei hier. Geneviève ist gegen drei getötet worden. Ein Alibi ist das nicht.«
    Roland Colbert schüttelt den Kopf. »Das mag theoretisch alles hinkommen, Conrey, aber … Wenn er Madame öfter besucht hat, dann kennt er bestimmt den Weg von Deutschland her. Und er kam ja aus der Richtung, wenn er aus Saarbrücken kam. Heimann ist Mitte fünfzig, und … hast du ja selbst gesagt … er wirkt wie Mitte sechzig. Bewegt sich ziemlich langsam. Warum sollte er seinen Wagen unten am See parken? Das ist ein beschwerlicher Weg, um den See und durch den Wald.«
    »Vielleicht hat er die jungen Leute da gesehen und mitgekriegt, wie Geneviève in den Wald gelaufen ist. Dann hatte er immer noch Zeit, zurückzufahren und von der anderen Seite her zur Lichtung zu kommen.«
    »Er wusste also, wo sie hinrennt? Woher wusste er das?«
    Marie Grenier hat noch etwas, das gegen Conreys Theorie spricht. »Kommt nicht hin mit den Zeiten. Der zweite Wagen war erst zwei Stunden später da.«
    »Also so gegen halb vier.«
    »Eher noch später.«
    »Was haben denn die aus Deutschland gesagt? Über Heimanns Fall?«
    Conrey schlägt sein Notizbuch auf. »Vier Jahre ist das her. Ermittelt hat damals Hauptkommissar Reimers. Der ist auch noch da. Hab ihn aber noch nicht

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