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Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition)

Titel: Schneetreiben: Ein Fall für Heller und Verhoeven (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Silvia Roth
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Zieser in Kenntnis gesetzt hatte.
    »Aber sie ist noch im Krankenhaus?«
    Winnie bejahte. »Der Notarzt hat ihr ein Beruhigungsmittel gegeben. Und im Krankenhaus sagen sie, dass sie sie vorsichtshalber ein paar Tage dabehalten.«
    Verhoeven nickte. »Das ist vielleicht das Beste.«
    »Sind Sie krank?«, fragte Hinnrichs, der sich offenbar ähnliche Gedanken gemacht hatte wie Winnie.
    »Ich?« Verhoeven schien ehrlich überrascht zu sein. »Nein, wieso?«
    Weil du richtig scheiße aussiehst, gab Winnie ihm im Stillen zur Antwort.
    Doch Hinnrichs murmelte nur irgendwas Unverständliches und wandte sich dann eilig wieder dem Fall zu. »Ich habe ein Team von zwei Beamten abgestellt, die dieses Krankenzimmer rund um die Uhr bewachen«, verkündete er. »Auch wenn ich mir beim besten Willen nicht erklären kann, wieso die Pique Dame nach all diesen Jahren auf einmal beschlossen haben sollte, dass diese Frau Zieser eine Gefahr darstellt.«
    »Aber das ist doch klar!« Winnie blieb abrupt stehen und wandte sich zu ihm um. »Bislang spielte keine Rolle, was sie damals gesehen hat. Sie dachte doch, dass alles seine Richtigkeit hätte.«
    Hinnrichs sah Verhoeven an und rieb sich das Kinn. »Aber woher hätten diese Leute wissen sollen, dass wir an ihr dran sind?«
    »Vielleicht haben sie hier im Präsidium jemanden, der sie mit Informationen versorgt«, schlug Bredeney vor. »Das wäre ja nichts Neues.«
    »Jetzt fangen Sie nicht an, Gespenster zu sehen«, sagte Hinnrichs.
    »Das tue ich nicht.« Bredeneys Stimme war fest. »Irgendwer hat damals Alex Brieden und den geplanten Deal mit seinem Informanten auffliegen lassen.« Er zuckte die Achseln. »Vielleicht ist der Maulwurf von damals noch immer hier. Oder aber die Organisation hat neue Leute rekrutiert.«
    »Sie reden wie ein Cop aus einem beschissenen amerikanischen Thriller«, gab Hinnrichs zurück.
    Doch Bredeney hob nur vielsagend die Brauen.
    »Frau Zieser hat Will Papen als einen der Männer identifiziert, die damals in ihrem Haus waren«, beeilte sich Winnie, die Diskussion wieder auf die Fakten zu lenken. »Derselbe Will Papen steht, wie Sie wissen, auch auf der Liste jener Exkollegen, die Boris Mang im Altenheim besucht haben.«
    »Und wenn schon«, schnaubte Hinnrichs. »Selbst wenn er zugeben würde, in Ziesers Haus gewesen zu sein, werden Sie ihm kaum beweisen können, dass er sich dort unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Zutritt verschafft oder irgendwas mitgenommen hat.«
    Winnie holte Luft. »Das stimmt schon, aber …«
    »Nichts aber«, fiel ihr der Leiter des KK 11 umgehend wieder in die Rede. »Im besten Fall stünde dann Aussage gegen Aussage, und ich kann Ihnen ganz genau sagen, wie die Sache ausgeht.«
    Das weiß ich selbst, dachte Winnie, aber sie ließ ihn reden.
    »Papen wird sich einen Anwalt nehmen, und der wird uns mit Frau Ziesers hohem Alter und mit der langen Zeit kommen, die seit damals vergangen ist. Und wir werden nichts erreichen, außer dass wir uns eine ganze Menge Leute zu Feinden gemacht haben. Leute, deren Einfluss Sie nicht unterschätzen sollten.« Sein Zeigefinger schnellte vor, als wolle er Winnie Heller aufspießen. »Ich sage Ihnen eines: Wenn so einer einem was ans Zeug flicken will, dann flickt er einem auch was ans Zeug, ganz egal, wie weiß die Weste ist, die Sie haben. Und irgendwas bleibt immer hängen.«
    Winnie überlegte, ob er auf etwas Konkretes anspielte. Auf die Anzeige wegen der roten Ampel, zum Beispiel.
    »Aber Frau Zieser ist sich ganz sicher«, beharrte sie.
    »Na schön, dann haben Sie also einen hochdekorierten Polizisten, der vor zwanzig Jahren im Haus eines Informanten gewesen ist.« Hinnrichs’ Blick war herausfordernd, aber Winnie glaubte, auch etwas wie Sorge zu sehen. »Das ist weniger als gar nichts.«
    »Papen hatte mit der Pique Dame zu tun …«
    »Nein«, gab Hinnrichs in schneidendem Ton zurück. »Er hat einen ehemaligen Kollegen im Altersheim besucht. Das beweist lediglich, dass er ein loyaler Freund ist.«
    Winnie ließ sich auf einen der Stühle fallen. »Irgendeiner dieser sogenannten loyalen Freunde von damals hat Ackermann beauftragt, Boris Mang zu töten.«
    »Sagt Ihre Phantasie.«
    »Sagt der gesunde Menschenverstand.« Sie streckte seufzend die Füße von sich. Ihre Muskeln und Gelenke brannten. »Außerdem beweist der Überfall auf Frau Zieser doch ganz eindeutig, dass man sie als Zeugin ernst nimmt.«
    »Wer?«
    »Die Pique Dame.«
    Hinnrichs gab ein resigniertes Schnaufen von sich

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