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Schoen wie Kaesekuchen

Schoen wie Kaesekuchen

Titel: Schoen wie Kaesekuchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily van Hill
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melde mich bei dir.«
    »Spinnst du jetzt völlig? Langsam machst ...«. Den Rest ihrer Worte höre ich nicht mehr, da ich schon aufgelegt habe und auf dem Weg bin, meinen Verfolger zu suchen.
    Ich trete durch die Tür in den Innenraum des Cafés und halte Ausschau nach verdächtigen Personen. Außer einer fünfköpfigen Gruppe Rentnern und einem Mann, der in seine Zeitung vertieft zu sein scheint, ist aber beim besten Willen niemand hier, den ich als potenziellen Mörder identifizieren könnte.
    Monique, jetzt ist es ist offiziell, du bist endgültig total durchgeknallt. Ohne die Toilette zu benutzen, drehe ich mich um und will wieder nach draußen gehen, als mir auffällt, dass mich der Zeitung lesende Mann durch seine Lektüre hindurch anstarrt. Sie haben richtig gelesen, er schaut mich durch seine Zeitung hindurch an. Bei genauerem Hinsehen merkt man, dass er nach alter Detektivmanier zwei Löcher in seine Zeitung gebohrt hat. Als der Mann realisiert, dass ich ihn bemerkt habe, springt er auf und versucht durch die Hintertür zu entwischen.
    Sofort nehme ich die Verfolgung auf. Während ich ihm hinterher stürme und erneut meine mangelnde Kondition verfluche, fällt mir auf, dass der Mann außergewöhnlich klein ist. Das verschafft mir einen ungeahnten Vorteil. Ich werfe mich mit einem halsbrecherischen Sprung nach vorne und bekomme den Gürtel seines Trenchcoats zu fassen. Beide gehen wir zu Boden wie zwei mit Zement gefüllte Säcke. Da ich direkt auf dem Zwerg zu liegen komme, fällt mein Sturz recht weich aus.
    »Jetzt habe ich Sie, Sie kranker Idiot!«, schreie ich triumphierend. »Polizei!«
    Noch immer halte ich den Mann am Gürtel gepackt und als er sich langsam umdreht, schaue ich in Bernds rundes Vollmondgesicht.
    »Bernd?«, rufe ich völlig perplex aus. »Was machst du denn hier und warum willst du mich umbringen?«
    Ich lasse den kleinen Rossignolino los und klettere von ihm herunter. Dabei fällt mir seine ungewöhnliche Kleidung auf. Nicht, dass seine Windelhose nicht extravagant gewesen wäre, aber das, was er da anhat, schlägt sein normales Outfit um Längen. Er sieht aus als wäre er so eben aus einem höchst skurrilen Jerry Cotton Roman herausgeplumpst. Bernd trägt eine verwaschene Khakihose, die er aufgrund seiner Größe etwa fünfmal ungeschlagen hat. Die seltsame Wölbung rund um seine Hüfte lässt darauf schließen, dass er seine geliebte Windelhose unter den Kakis trägt. Der Kragen des grauen Trenchcoats ist detektivmäßig hochgeklappt und dazu trägt er einen Schlapphut, der vermutlich das Gesicht verdecken soll.
    »Wie siehst du den überhaupt aus, Bernd? Kommst du von einer Kostümparty?«
    »Öh, hallo, Monique. Das ist jetzt irgendwie schief gegangen. Eigentlich hättest du mich gar nicht sehen dürfen. Deshalb habe ich mich getarnt.«
    »Getarnt hast du dich? Also, entschuldige, aber unauffällig sieht du nun wirklich nicht aus.«
    Der kleine Rossignolino rappelt sich auf und stellt sich direkt vor mich. Dabei kommt er mir zwar immer noch sehr klein vor, trotzdem habe ich das Gefühl er ist gewachsen.
    »Sag mal, Bernd, wieso verfolgst du mich und seit wann bist du so groß?«
    »Oh, du hast es gemerkt?« Freudestrahlend sieht er mich an und dreht sich wie eine Ballerina einmal um die eigene Achse. »Das ist alles Teil der Tarnung, weißt du. Man will ja nicht unnötig Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Dumm nur, dass du mich trotzdem erkannt hast. Das wird die da oben gar nicht begeistern, wenn sie merken, dass ich aufgeflogen bin.« Zerknirscht sieht er mich an, ehe er fortfährt: »Ich trage Spezialschuhe, die einen ganze zehn Zentimeter größer werden lassen, ohne dass man es von außen sehen kann. Das muss man euch Menschen lassen, ihr seid sehr kreativ, wenn es darum geht, den Körper, den euch der Schöpfer gegeben hat, zu verändern. Als Französin musst du diese tollen Schuhe eigentlich kennen. Die trägt doch sogar euer ehemaliger Präsident!«
    Diese Offenbarung überrascht mich allerdings überhaupt nicht. »Gratuliere dir zu deinen Schuhen, Bernd, aber du hast mir immer noch nicht gesagt, warum du mich verfolgst!«
    »Verfolgen ist aber ein böses Wort, Monique. Ich sollte auf dich aufpassen und ab und zu Bericht abgeben, wie du dich in deinem neuen Körper zurechtfindest.«
    Ha! Wusste ich es doch. Die wollen sichergehen, dass ich hier unten keinen Mist mache und mich an die Presse wende, oder so.
    »So ist das also. Und wie zum Teufel mache ich mich bisher? Seitdem

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