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Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht

Titel: Schwarze Rose der Nacht - Amber, P: Schwarze Rose der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Amber
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ein verteufelt gutes Gehalt, ein warmes Zimmer, teure Kleidung … was wollen Sie eigentlich noch? Juwelen? Ein Landgut? Soll ich Sie auf Händen über den Straßendreck tragen, ja?“
    Sie war verzweifelt, denn es war ganz und gar unmöglich, das Zimmer zu verlassen, solange dieser Mensch ihr den Weg verstellte.
    „Ich bin nicht das, was Sie glauben, Mr. Marlow“, rief sie erregt. „Behalten Sie ihr Geld und ihre Geschenke. Geben Sie es der nächsten Unglücklichen, die Sie in ihr Haus locken, um sie zu verführen. Ich will es nicht haben!“
    Er riss die Augen auf und starrte sie an.
    „Was war das?“, flüsterte er. „Haben Sie schlecht geträumt, Miss Burke?“
    „Sie wissen genau, wovon ich rede!
    Verblüfft stellte sie fest, dass er zu lachen begann. Es war jenes hämische Gelächter, das sie am meisten an ihm fürchtete.
    „Hören Sie auf damit!“, schrie sie verzweifelt.
    Er wurde tatsächlich gleich wieder ernst und ließ den Blick an ihr herunterschweifen.
    „Wie kommen Sie zu der Behauptung, ich wollte Sie zu meiner Geliebten machen?“
    Es war klar, dass er sich herausreden wollte. Er war ein blendender Redner und konnte einem das Wort im Munde herumdrehen.
    „Geben Sie sich keine Mühe“, entgegnete sie zornig. „Ich bin nicht so naiv, wie Sie glauben. Die Schneiderin hat mir erzählt, dass ich nicht die erste Frau bin, für die Sie Kleidung in Auftrag geben.“
    „Ach ja?“, meinte er ironisch und zog die Augenbrauen in die Höhe. „Und was noch?“
    „Wollen Sie leugnen, dass sich oben in der Kommode eine Menge teurer Damenwäsche befindet? Haben Sie vielleicht geglaubt, ich würde diese Sachen so einfach in meinen Besitz nehmen?“
    „Ist das alles?“
    „Genug, um meine Schlüsse daraus zu ziehen, Mr. Marlow. Geben Sie endlich den Weg frei, ich möchte dieses Haus verlassen.“
    Zu ihrer Überraschung trat er jetzt zur Seite und ließ die Arme sinken.
    „Bitte sehr“, sagte er mit gespielter Höflichkeit. „Gehen Sie nur, wenn Sie so unwiderruflich dazu entschlossen sind.“
    Sie zögerte einen Augenblick, dann trat sie vor und legte die Hand auf den Türknauf.
    „Vielleicht interessiert es Sie, dass Mrs. Murdstone bis vor drei Jahren für meine verstorbene Frau gearbeitet hat.“
    Violet sah ihn ungläubig an. Ihre Hand auf dem Türknauf zitterte, doch sie zögerte, das Metall zu drehen, um die Tür zu öffnen.
    „Ihre … verstorbene Frau?“, stammelte sie. „Verzeihung, ich hatte keine Ahnung, dass Sie verheiratet waren, Mr. Marlow.“
    Er stand gelassen, die rechte Hand in der Jackentasche, ein Bein ein wenig vorgestellt. Nichts verriet die innere Spannung, unter der er stand.
    „Nun, ich bin seit einem Jahr Witwer, Miss Burke.“
    Sie spürte, wie ihre Abwehrhaltung ins Wanken geriet. Warum war ihr niemals der Gedanke gekommen, dass er verheiratet gewesen sein könnte?
    „Das … das tut mir leid“, sagte sie hilflos. „Ich meine, dass Ihre Frau so früh verstorben ist.“
    „Das Schicksal ist manchmal grausam“, entgegnete er ohne eine Regung.
    Es war glaubhaft. Jeder Lügner hätte ihr jetzt eine rührselige Szene vorgespielt.
    „Dann … dann gehörte diese feine Wäsche auch Ihrer verstorbenen Frau? Aber die Sachen sind ganz neu, noch niemals gewaschen.“
    „Sie kam nicht mehr dazu, sie zu tragen. Es tut mir leid, dass die Sachen durch Maggys Nachlässigkeit in Ihrem Zimmer geblieben sind. Ich werde dafür sorgen, dass sie entfernt werden.“
    Unentschlossen stand sie an der Tür, hatte die Hand wieder vom Türknauf genommen und wusste nicht recht, was sie tun sollte. Sie hatte sich geirrt, ihn grundlos der schlimmsten Dinge beschuldigt – ganz sicher würde er es ihr nie verzeihen.
    „Es tut mir sehr Leid, Mr. Marlow“, sagte sie leise und sah beschämt zu ihm auf. „Ich habe mich ganz schrecklich geirrt und Sie beleidigt. Natürlich kann ich verstehen, wenn Sie unser Dienstverhältnis so rasch wie möglich lösen möchten. Ich verlange nichts – auch nicht die Kleider. Ich habe keinerlei Recht darauf.“
    Er atmete spürbar auf und die Anspannung in seinen Zügen lockerte sich. Zu Violets Verblüffung glitt sogar ein kurzes Lächeln über sein Gesicht.
    „Reden Sie keinen Unsinn, Miss Burke“, sagte er jovial und schob behutsam einen Arm hinter ihre Schulter, um sie ins Zimmer zurückzuführen. „Wir haben einige Missverständnisse geklärt und die Luft gereinigt. Umso besser wird nun unsere Zusammenarbeit sein.“
    Nur widerwillig ließ sie sich

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