Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwester der Finsternis - 11

Schwester der Finsternis - 11

Titel: Schwester der Finsternis - 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
Vom Netzwerk:
Verbeugung. »Endlich fängst du an zu begreifen, mein lieber Richard Warumwarumwarum. Der Schmied arbeitet unmittelbar auf Bestellung der Bauherren des Palastes, die den allerhöchsten Stellen Rechenschaft ablegen müssen. Die Erbauer benötigen Werkzeuge, müssen bestimmte Dinge anfertigen lassen. Sie haben keine Lust, sich die Ausflüchte eines einfachen Schmieds anhören zu müssen. Und der Schmied will von mir keine Ausflüchte hören, ich dagegen muss mich danach richten, was der Prüfungsausschuss sagt – er nicht, er richtet sich nach den Vorgaben des Palastes. Und ich sitze mitten zwischen sämtlichen Stühlen.«
    Ishaq hielt inne, als sich einer der anderen Lader mit einem Stück Papier durch den Mittelgang näherte. Ishaq überflog den Zettel, den der Mann ihm reichte, während dieser Richard mit einem verstohlenen Seitenblick bedachte. Ishaq seufzte und erteilte dem Mann ein paar knappe Anweisungen. Als er gegangen war, wandte Ishaq sich wieder Richard zu.
    »Ich darf nur befördern, was mir der Prüfungssausschuss bewilligt. Dieses Schreiben gerade – das war die Anweisung des Ausschusses, ich solle eine Holzlieferung an die Minen zurückhalten, weil dieser Lieferauftrag an eine Firma gehen soll, die auf den Auftrag dringend angewiesen ist. Verstehst du jetzt? Ich kann nicht einfach irgendwelche anderen aus dem Geschäft drängen, indem ich mehr ausliefere als sie, weil sie dann in Schwierigkeiten geraten, und ich gegen einen anderen ausgetauscht werden würde, der sich seinen Mitbewerbern gegenüber nicht so unfair verhält. Tja, es ist nicht mehr so wie früher, als ich noch jung und töricht war.«
    Richard verschränkte die Arme. »Soll das etwa heißen, du bekommst Scherereien, wenn du gute Arbeit machst – genau wie ich?«
    »Gute Arbeit! Wer will schon bestimmen, was gute Arbeit heißt? Alle müssen gemeinsam für das Wohl aller arbeiten. Das bedeutet gute Arbeit – wenn man seinen Mitmenschen hilft.«
    Richard beobachtete zwei Männer, die ein gutes Stück entfernt einen Wagen mit Holzkohle beluden. »Du glaubst diesen hochtrabenden, sentimentalen Unfug doch nicht etwa wirklich, oder, Ishaq?«
    Ishaq seufzte ausgiebig und leidgeprüft. »Richard, bitte belade den Wagen, sobald du bei der Gießerei eintriffst, fahr anschließend raus zum Ruhesitz und lade die Fuhre bei der Werkstatt des Schmieds ab. Bitte. Und sieh zu, dass du mir nicht unpässlich wirst, keinen schlimmen Rücken bekommst, und deine Kinder nicht mitten in der Fuhre krank werden. Ich bin nicht scharf darauf, den Schmied noch einmal hier zu sehen; es könnte sein, dass ich sonst mit einem Eisenbarren um den Hals schwimmen gehen muss.«
    Richard entfuhr ein brummiges Lachen. »Meinem Rücken geht es ausgezeichnet.«
    »Sehr gut. Ich lasse einen Fahrer herkommen, der den Wagen fahren wird.« Ishaq drohte Richard mit erhobenem Finger. »Und komm nicht auf die Idee, den Fahrer zu bitten, dir beim Auf- oder Abladen zu helfen. Wir können gern drauf verzichten, dass diese Art von Missstand bei der nächsten Versammlung zur Sprache gebracht wird. Ich musste Jori geradezu anflehen, dass er keine Beschwerde vorbringt, nachdem ich gebeten hatte, mir an jenem Tag, als es so geregnet hat und wir einen Radbruch hatten, beim Abladen zu helfen – an dem Tag, an dem du mir geholfen hast, die Ladung ins Lagerhaus zu schleppen – erinnerst du dich noch?«
    »Ich erinnere mich noch.«
    »Also, mach Jori bitte keine Schwierigkeiten. Und Finger weg von den Zügeln, das ist seine Arbeit. Wirst du dich zusammenreißen? Und dich darum kümmern, dass das Eisen aufgeladen und wieder abgeladen wird, damit der Schmied nicht noch einmal hier auftaucht?«
    »Sicher, Ishaq. Ich werde dir keinen Ärger machen. Du kannst dich auf mich verlassen.«
    »So ist es recht.« Ishaq wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal um. »Auf der Farm gab es nicht so viele Schwierigkeiten, was?«
    »Nein, die gab es nicht. Mittlerweile wünsche ich mir, ich wäre wieder dort.«
    Er war noch nicht weit gekommen, als Ishaq sich abermals umdrehte. »Und vergiss bloß nicht, dich von deiner untertänigsten Seite zu zeigen, sobald du einen von diesen Priestern erblickst, hast du verstanden?«
    »Priester? Was für Priester? Woran erkenne ich die?«
    »Braunes Gewand und Kappen mit einem Kniff – sei unbesorgt, du wirst sie ganz bestimmt erkennen, sie sind ja nicht zu übersehen. Wenn du einen vor dir hast, leg deine besten Manieren an den Tag.
    Sollte ein Priester auf

Weitere Kostenlose Bücher