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Schwindlerinnen: Roman (German Edition)

Schwindlerinnen: Roman (German Edition)

Titel: Schwindlerinnen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Ekman
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Sprechanlage. Eine Frau meldete sich sehr prononciert mit: »Schwedische Akademie«. Als Lillemor ihren Namen nannte, rutschte ihr ärgerlicherweise die Stimme einen Tick nach oben. Während sie die schwere Tür aufschob, musste sie die Augen schließen und sich vergegenwärtigen, dass sie eine bald fünfundvierzigjährige berufstätige Frau war, gewohnt, sicher aufzutreten und sich unter Leuten zu bewegen. Trotzdem pochte ihr die Angst im Zwerchfell.
    Sie nahm nicht den Aufzug, sondern stieg die Treppen hinauf, um sich zu beruhigen. Es war lächerlich, Angst zu haben. Es gab nichts, wovor sie Angst haben musste. Sie trug ein korrektes und doch sehr süßes mittelblaues Kleid und ein Paar Maglischuhe mit nicht zu hohem Absatz. Ihre Schultertasche war aus cremeweißem Leder. Nichts zu Exklusives. Um den Hals trug sie die Goldkette, die ihr Vater ihr geschenkt hatte. Das Make-up würde trotz der Hitze hoffentlich halten, doch sicherheitshalber griff sie noch mal zur Puderdose, bevor sie an der Tür klingelte.
    Sie hatte einen Kanzleiangestellten oder Untersekretär erwartet, doch der Sekretär persönlich öffnete die Tür, und er drängelte sich dort mit einem alten Herrn, den sie natürlich von Zeitungsfotos her kannte. Er trug eine Sonnenbrille und sprudelte begeistert in seinem Schonisch.
    Hier rann die Zeit dahin. Sie hatte das Gefühl, Kohlensäurebläschen im Blut zu haben. Oder Champagner! Obwohl sie nur Ramlösa tranken, Wein gab es erst später im Gyllene Freden. Alles wirbelte durcheinander: das blaue Leinenhemd des Sekretärs, das so unerhört neu wirkte, und die blauschwarz schillernde Sonnenbrille des alten Herrn. Er hatte sicherlich ein Problem mit den Augen. Die beiden führten sie in der Geschichte herum, die im Zimmer des Sekretärs hübsches und geschmackvolles 18. Jahrhundert war. Die Pendeluhr, irgendwas war damit. Auf dem Schreibtisch mit den gebogenen Beinen stand eine silberne Schreibgarnitur von irgendwoher, doch Lillemor vergaß auf der Stelle, was sie darüber erzählt hatten. In der Ecke eine Marmorbüste. Bernhard von Beskow, sagte der Sekretär. Wer war das nun wieder?
    Wie wenig ich doch wusste!
    Der Börsensaal ist ja groß, und sie weiß noch, wie ihre Schritte hallten, als sie ihn auf dem Weg zum Versammlungsraum durchquerten. Der alte Herr sagte etwas über die Bürgerbälle im 19. Jahrhundert und beschrieb leicht schnarrend und voll Ironie, wie die heiratsfähigen Bürgerstöchter gemeinsam mit ihren wachsamen Müttern die Wände bekleidet hatten. Der Sekretär zeigte auf die Tür zur Nobelbibliothek und erklärte, dass für den zwanzigsten Dezember die königliche Box davor aufgebaut würde.
    »Wenn wir unsere kleine Rokokovorstellung haben«, sagte er. »Eine Art Theater, bei dem Sie, da bin ich mir sicher, Ihre Rolle mit Bravour spielen werden.«
    Es gab viele Kristalllüster, am schönsten aber war der Dielenboden. So vornehm einfach und spartanisch, wie sich nur das 18. Jahrhundert von seiner besten Seite präsentieren kann. Die Bänke wirkten allerdings nicht bequem. Die Stühle um den Tisch im Versammlungsraum waren dagegen weiße Sessel mit Armlehne, und sie waren mit blauem Samt bezogen.
    »Keine Nummern?«
    »Nein, auf dem Stuhl mit Ihrer Nummer dürfen Sie bei der feierlichen Zusammenkunft sitzen. Und hier habe ich die Urkunde hingelegt, die Sie unterschreiben müssen.«
    »Jetzt?«
    »Nein. Es gehört zu der Rokokovorstellung, dass das neue Akademiemitglied bei seinem Eintritt unterschreibt, während alle zusehen. Sie können sie aber jetzt lesen, wenn Sie wollen.«
    Es war ein umfangreiches Dokument. Das Papier sah fast wie Pergament aus. Du liebe Zeit, das konnte sie doch jetzt nicht alles lesen!
    »Das Wichtigste ist, dass nichts preisgegeben werden darf«, sagte der alte Herr. »Das ist es im Grunde, was man unterschreibt.«
    Im Gyllene Freden aßen sie Seezunge mit Hummer und Champignons. Nicht unten im Restaurant, sondern ein Stockwerk höher. Dort waren sie ganz allein in einem Raum mit Stühlen, bei deren Anblick sie sich erneut ins 18. Jahrhundert versetzt fühlte. Als sie dies sagte, erzählte der alte Herr von Maria Walewska, der Geliebten Napoleons, der zu Ehren dieses Liebesmahl komponiert worden sei. Lillemor wusste, dass es sich um eine sehr viel spätere Walewska handelte, die mittels gratiniertem Fisch unsterblich geworden war, doch das sagte sie nicht, denn wie alle Herren fühlten diese beiden sich am wohlsten, wenn sie Frauen belehren durften.
    Die

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